"André Heller hielt am 12. März beim Staatsakt 80 Jahre Hitlers „Anschluss“ die Gedenkrede. Sie hat mich so beeindruckt, dass ich heute ihm das Wort überlasse", so Kardinal Christoph Schönborn.
"André Heller hielt am 12. März beim Staatsakt 80 Jahre Hitlers „Anschluss“ die Gedenkrede. Sie hat mich so beeindruckt, dass ich heute ihm das Wort überlasse", so Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 16. März 2018.
André Heller hielt am 12. März beim Staatsakt 80 Jahre Hitlers „Anschluss“ die Gedenkrede. Sie hat mich so beeindruckt, dass ich heute ihm das Wort überlasse: „Dann eskortierten sie meinen Vater zu einer Stelle vor dem Theresianum und zwangen ihn eine volle Stunde kniend und vor lachenden und ihn beschimpfenden Wienern und Wienerinnen angefeuert, auf den Gehsteig gemalte Schuschnigg Parolen, Aufrufe zur Volksabstimmung für ein freies Österreich, mit der Zahnbürste wegzuputzen, was ihm kaum gelang. Dann wurde er in der sogenannten ‚Liesl‘, dem Polizeigefangenenhaus an der Roßauer Lände, eingesperrt. So erlebten meine Eltern die ersten Stunden des Anschlusses…“
André Heller zitiert auch einen Zeitzeugen, Carl Zuckmayer: „Die Hölle brach los… Was hier entfesselt wurde, war der Aufstand des Neids, der Missgunst, der Verbitterung, der blinden, böswilligen Rachsucht“.
Kann so etwas wieder passieren? André Heller: „Am Anfang der nationalsozialistischen Herrschaft stand nicht Auschwitz, sondern die Ausgrenzung von Menschen, die als störend, als schädlich betrachtet wurden“. Was braucht es heute? „Die Weltmuttersprache ist und sollte das Mitgefühl sein“.
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