Seit 2016 betreut die österreichische Don-Bosco-Schwester Hanni Denifl in der Elfenbeinküste junge Mädchen, die kein Zuhause haben.
Seit 2016 betreut die österreichische Don-Bosco-Schwester Hanni Denifl in der Elfenbeinküste junge Mädchen, die kein Zuhause haben.
In Armenvierteln lebten die Kinder dann "wirklich im Müll, wenn es regnet im Schlamm".
Seit 2016 betreut die österreichische Don-Bosco-Schwester Hanni Denifl in der Elfenbeinküste junge Mädchen, die kein Zuhause haben. Gemeinsam mit ihren Mitschwestern betreibt sie in Abidjan, der früheren Hauptstadt des Landes, das Mädchen-Wohnheim "Foyer Maria Domenica" und kämpft dort gegen die Auswirkungen von Kinderhandel, Armut und Korruption. Bis heute habe sie sich noch nicht an die Situation in dem westafrikanischen Land gewöhnt: Dass so etwas heutzutage noch möglich sei, "schockt mich schon", so die gebürtige Tirolerin am Wochenende im Interview mit dem Nachrichten-Portal "Vatican News".
Die drei Schwestern betreuen zur Zeit mit zwei Erzieherinnen 19 Mädchen zwischen vier und 17 Jahren in dem Wohnheim. Die meisten davon griff die Polizei zuvor auf der Straße auf. "Mädchen werden oft klein von der Familie weggegeben, um in fremden Familien zu arbeiten, statt in die Schule zu gehen" oder als Hexen von der Familie verstoßen, erläuterte die Ordensfrau.
In Armenvierteln lebten die Kinder dann "wirklich im Müll, wenn es regnet im Schlamm". Von staatlicher Seite gebe es kaum Unterstützung, das "ganze Sozialsystem" funktioniere nicht. Wenn etwa die Eltern sterben, gebe es keine entsprechenden Strukturen, um den Kindern zu helfen. Verantwortlich dafür machte die Ordensfrau die "Autoritäten, die nichts für das Volk tun und sich das Geld einfach in die Tasche stecken und dem Volk einfach keinen guten Lebensstandard gönnen wollen".
Finanziert wird das Wohnheim der Schwestern über Spenden, von staatlicher Seite gebe es keine finanzielle Unterstützung. Das sei eine Herausforderung, denn eigentlich brauche es "viel mehr Zeit" und Mitarbeiter, um wirklich allen Kindern helfen zu können. "Man müsste viel mehr mit Laienmitarbeitern arbeiten, die wirklich nur für die Kinder da sind, und bräuchte mehr Zeit, um Strukturen aufzubauen." Sie wünsche sich ein Team, "das vor Ort, also nicht nur im Heim, sondern auch außerhalb, etwas tun kann", sagte Denifl.