Die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe feiern am Samstag, 30. Juni 2018, 16 Uhr, in Wien einen Dankgottesdienst anlässlich des 20. Jahrestages der Seligsprechung Sr. Restitutas in der Kirche Maria am Gestade.
Die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe feiern am Samstag, 30. Juni 2018, 16 Uhr, in Wien einen Dankgottesdienst anlässlich des 20. Jahrestages der Seligsprechung Sr. Restitutas in der Kirche Maria am Gestade.
Mit Musik der 2003 komponierten Restituta-Messe Elisabeth Lotterstätters gestaltet.
Die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe feiern am Samstag, 30. Juni 2018, 16 Uhr, in Wien einen Dankgottesdienst anlässlich des 20. Jahrestages der Seligsprechung Sr. Restitutas in der Kirche Maria am Gestade. Zelebrant ist Pater Lorenz Voith CSsR, Bischofsvikar für die Orden der Diözese Eisenstadt. Die Singgemeinschaft Ebergassing gestaltet die Musik zum Gottesdienst unter der Leitung von Prof. Elisabeth Lotterstätter mit der von ihr im Jahr 2003 komponierten Restituta-Messe. Papst Johannes Paul II. sprach Sr. Restituta am 21. Juni 1998 auf dem Wiener Heldenplatz selig.
In ihrer Jugend ging Helene Kafka, die spätere selige Restituta, gern in die Kirche Maria am Gestade (früher auch "Maria Stiegen"). In dem ein wenig versteckt gelegenen kleinen gotischen Kirchenjuwel der Wiener Innenstadt werden die Reliquien des Stadtpatrons von Wien, des heiligen Klemens Maria Hofbauer, verehrt, der wie Sr. Restituta aus Mähren stammte.
Die Kirche wird vom Orden der Redemptoristen betreut, dem auch Hofbauer und der ebenfalls aus Mähren stammende P. Johann Ivanek angehörten. Als tschechischsprachiger Gefängnisseelsorger des Wiener Landesgerichts in der NS-Zeit lernte P. Ivanek Sr. Restituta an ihrem Todestag, am 30. März 1943, kennen und berichtete später in einem Brief auch von ihrer letzten Lebensstunde.
Die Widerstandskämpferin und Märtyrerin Restituta Kafka (1894-1943) musste als einzige Ordensfrau Nazideutschlands durch Hinrichtung sterben; das Urteil wurde durch das Fallbeil vollstreckt. Die am 1. Mai 1894 im mährischen Husovice (Hussowitz) bei Brünn geborene erste seliggesprochene Märtyrerin Österreichs kam im Alter von zwei Jahren mit ihrer Familie nach Wien und arbeitete zunächst als Hilfspflegerin im Krankenhaus Lainz. Mit 19 Jahren trat sie in den Orden der Franziskanerinnen der christlichen Nächstenliebe ein, wo sie den Ordensnamen "Maria Restituta" erhielt. Nach dem Ersten Weltkrieg kam sie als Krankenschwester ins Krankenhaus Mödling und brachte es bis zur leitenden Operationsschwester.
Auch das Krankenhaus Mödling blieb durch den Anschluss 1938 nicht von NS-Maßnahmen verschont. Schwester Restituta weigerte sich, Kruzifixe aus den Krankenzimmern zu entfernen. Dieser Umstand und zwei von ihr verfasste regimekritische Texte wurden ihr zum Verhängnis. Sie wurde am 18. Februar 1942 direkt aus dem Operationssaal von der Gestapo verhaftet und am 29. Oktober 1942 wegen "Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt.
Fast ein halbes Jahr verbrachte sie in der Todeszelle. Pater Ivanek feierte mit ihr am Hinrichtungstag - 30. März 1943 - in ihrer Zelle noch eine "letzte Erneuerung der Ordensgelübde" und begleitete sie anschließend zur Guillotine. Trotz kirchlichen Wunsches wurde der Leichnam nicht dem Orden übergeben. Restituta wurde, wie etwa 2.700 andere Personen, anonym in der sogenannten 40er-Gruppe des Wiener Zentralfriedhofs verscharrt.
2009 wurde die berühmte von Alfred Hrdlicka geschaffene Skulptur von Sr. Restituta im Stephansdom enthüllt. Der damals 81-jährige Künstler, der sich selbst als Atheist bezeichnete, schuf die Skulptur gemeinsam mit einem ehemaligen Schüler, Ben Siegel, in wochenlanger Arbeit. Die Skulptur ist in Bronze gegossen, 150 Kilogramm schwer und 130 Zentimeter groß und zeigt Schwester Maria Restituta, so wie Hrdlicka sie sich vorstellte.