Für Sr. Rita Kitzmüller heißt #wach durchs Leben zu gehen mit offenen Augen zu erkennen, was die Menschen, die uns begegnen brauchen und ihnen zur Seite zu stehen.
Für Sr. Rita Kitzmüller heißt #wach durchs Leben zu gehen mit offenen Augen zu erkennen, was die Menschen, die uns begegnen brauchen und ihnen zur Seite zu stehen.
Kurzinterviews mit Ordensleuten und Außenstehenden. Sollen Reflexion über Möglichkeiten eines "guten Lebens für alle" ermöglichen.
Einfach, gemeinsam und wach: Mit diesen drei Schlagwörtern, die an die zentralen Ordensgelübde Armut, Keuschheit und Gehorsam angelehnt sind, machen die österreichischen Ordensgemeinschaften derzeit auf ihr Wirken in Kirche und Gesellschaft aufmerksam. Am Montag, 21. Jänner 2019 ist eine über Soziale Medien laufende Videoserie gestartet, bei der Ordensleute wie auch Außenstehende den im Jahr 2019 fokussierten Begriff "wach" (#wach) reflektieren. Über das gesamte Jahr wird dazu - anfangs sogar im Tagesrhythmus - ein neuer, maximal eine Minute dauernder Videoclip mit jeweils einer Person freigeschalten, gab das Medienbüro der Orden bekannt.
Den Auftakt machte Sr. Martha Zechmeister, die an der Universidad Centroamericana in San Salvador als Professorin für Systematische Theologie wirkt. "Wach" zu sein habe für sie damit zu tun, von gesellschaftlichen "Sehproblemen" geheilt zu werden, hört man sie im Video sagen. Denn: "Wir sind alle ziemlich geschlagen mit Sehproblemen, wir sind Wirklichkeitsverweigerer", kritisiert die Ordensfrau der "Congregatio Jesu", die hier auch auf die vielen in den Evangelien bezeugten Blindenheilungen verweist. Beim Wachsein gehe es um Sensibilität, Empathie und eine "Mystik der offenen Augen".
Im zweiten bereits veröffentlichten Kurzinterview verdeutlicht Sr. Rita Kitzmüller, Seelsorgerin im Krankenhaus der Elisabethinen Linz, dass ein "waches Leben" bedeuten kann, "mit offenen Augen zu erkennen, was die Menschen, die uns begegnen brauchen und ihnen zur Seite zu stehen". Als nächste Gesprächspartner kündigten die Ordensgemeinschaften u.a. den Franziskanerbruder Nathanael Ganter, den 26-jährigen Diakon Vitus Glira von den Schlägler Prämonstratensern sowie die Salvatorianerin und OÖ-Menschenrechtspreis-Trägerin Sr. Hildegard Enzenhofer an.
Das "Wachsein" habe eine spirituelle wie auch gesellschaftspolitische Relevanz, erklärt Ferdinand Kaineder, als Medienbüro-Leiter zugleich Mastermind für das "wache Jahr" bei den Orden, in einem weiteren YouTube-Video. Durchaus gehe es u.a. auch darum, "zu sehen, wo die Gesellschaft auseinanderdividiert wird", sowie um das Aufzeigen von Gegenentwürfen. Die Gesellschaft wie auch die Ordensleute und -gemeinschaften selbst sollten durch die Kampagne angeregt werden darüber nachzudenken, was "wache" Leute, Orte und Kooperationen seien. Mit diesem Reflexionsprozess wolle man auch die Idee eines "guten Lebens für alle" vorantreiben.