Die Schülerinnen und Schüler mit den Diskutanten: Minister Blümel (Mitte), Professor Beck (2. Reihe, 2. von rechts), Provinzial Pater Obermüller (2. Reihe, 1. von rechts) Direktor Hiller (4. von links) und ORF Moderator Roscher (rechts).
Die Schülerinnen und Schüler mit den Diskutanten: Minister Blümel (Mitte), Professor Beck (2. Reihe, 2. von rechts), Provinzial Pater Obermüller (2. Reihe, 1. von rechts) Direktor Hiller (4. von links) und ORF Moderator Roscher (rechts).
Provinzial P. Obermüller debattierte im Don-Bosco-Gymnasium Oberwaltersdorf mit Kanzleramtsminister Blümel über europäische Zukunftsperspektiven. Obermüller hob vor allem die soziale Dimension eines vereinten Europas hervor.
Ein klares Bekenntnis zur Europäischen Union hat der Provinzial der Salesianer Don Boscos, Pater Petrus Obermüller, abgelegt. Der Provinzial stellte sich dieser Tage gemeinsam mit Kanzleramtsminister Gernot Blümel im Rahmen des Don-Bosco-Festes im Gymnasium Oberwaltersdorf den Fragen und Anregungen der Schülerinnen und Schüler, wie der Orden am Montag, 4. Februar 2019 mitteilte. Die Debatte stand unter dem Generalthema: Wohin entwickelt sich die Europäische Union? Obermüller hob vor allem die soziale Dimension eines vereinten Europas hervor. Neben dem Provinzial und Blümel nahmen auch der Medizinethiker Matthias Beck und der Schuldirektor und Rotkreuz-Funktionär Johannes Hiller an der Diskussion teil.
P. Obermüller mahnte u.a. auch mehr Bewusstsein bzw. Zivilcourage für weltweite Solidarität und Gerechtigkeit ein. In Projekten wie dem internationalen Volontariat machten junge Erwachsene lebensbereichernde und für ihre Zukunft richtungsweisende Erfahrungen, so Obermüller. Hier gelte es weiter verstärkt zu investieren. Auf die drängende Armutsfrage angesprochen, meinte der Provinzial, dass die Kirche zumindest mehr Antworten gebe als die Politik.
Minister Blümel zeigte sich optimistisch, was die Zukunft der EU anbelangt. Es sei aber wichtig, die richtigen Schlüsse aus dem Brexit zu ziehen. Zu den stärksten Motiven der Menschen, die für den Austritt gestimmt hatten, zählten Angst vor Migration und Wohlstandsverlust. Gerade in diesen Bereichen würden sich die Menschen Lösungen durch die EU erwarten. Blümel ist wie auch P. Obermüller Absolvent des Don Bosco Gymnasiums.
Der Medizinethiker und Priester Matthias Beck plädierte dafür, dass sich die Kirche für die Armen, aber auch für die Unternehmer einsetzt. Wirtschaft und Bildung müssten Hand in Hand gehen. Und es gelte: "Sozial Benachteiligte dürfen gesellschaftlich nicht auf der Strecke bleiben." Die Aufgabe der Politik sei es, der Bevölkerung keine Angst zu machen und die Menschen gut auszubilden. Seine Ermutigung an die Schülerinnen und Schüler zur Förderung des eigenständigen Denkens lautete daher knapp: "Informiert euch!"
Johannes Hiller brach in der Diskussion u.a. eine Lanze für den Religionsunterricht in den Schulen, denn das Wissen über die gemeinsame europäische Kulturgeschichte und zentrale christliche Werthaltungen sei wichtig: "Nur wer das Eigene kennt, kann Fremdem offen und ohne Angst begegnen."