Die Geschichte der "Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul" in Wien-Gumpendorf und ihrer Schulen und Spitäler sind Gegenstand eines neuen Forschungsprojekts.
Die Geschichte der "Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul" in Wien-Gumpendorf und ihrer Schulen und Spitäler sind Gegenstand eines neuen Forschungsprojekts.
Über neue Erkenntnisse und ihren Forschungsalltag wird Penz auf ihrem Wissenschaftsblog unter https://bhs.hypotheses.org informieren.
Die Geschichte der "Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul" in Wien-Gumpendorf und ihrer Schulen und Spitäler sind Gegenstand eines neuen Forschungsprojekts. Projekt-Leiterin Helga Penz will mit dem über drei Jahre laufenden Projekt einen Brückenschlag von der Geschichte in die Gegenwart schaffen. "Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, das Ordenscharisma, das im Lauf der Geschichte den Zeichen der Zeit stets neu angepasst wurde, in die Gegenwart zu transferieren, in den Werken lebendig zu halten und in der Öffentlichkeitsarbeit nutzbar zu machen", kündigte Penz am Freitag, 13. September 2019 in einer Aussendung an.
Das Projekt läuft unter dem Leitsatz "Die Geschichte der Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul in Wien-Gumpendorf und ihrer Schulen und Spitäler - Erforschung und Vermittlung". Über neue Erkenntnisse und ihren Forschungsalltag wird Penz auf ihrem Wissenschaftsblog unter https://bhs.hypotheses.org informieren. Dort erklärt sie auch Fachausdrücke wie "Ordenscharisma" oder "vinzentinisch".
Finanziert wird das Projekt von den Barmherzigen Schwestern Wien-Gumpendorf, der Vinzenz-Gruppe als Träger der Spitäler des Ordens in Wien, Linz und Ried, der Vereinigung der Ordensschulen Österreichs als Schulerhalter der vom Orden gegründeten Bildungsgemeinschaften St. Marien in Wien und St. Anna in Steyr sowie von der Sankt Vinzenz Stiftung.
Penz studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Museumskunde an der Universität Wien. 2004 gründete sie die Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive Österreichs, 2010 das Referat für die Kulturgüter der Orden, das sie auch bis 2018 hauptamtlich leitete. Seit 1. September 2019 ist die Historikerin und Archivarin nun in Vollzeit für das Forschungsprojekt tätig.
Die "Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul" sind eine karitative Frauenkongregation, die sich besonders kranken und älteren Menschen sowie der Schuldbildung von Kindern widmet. Sie entstand im Jahr 1734 in Straßburg und wählte den heiligen Vinzenz von Paul zu ihrem Patron.
Von Straßburg aus kam es vor allem im deutschsprachigen Raum zu einer Vielzahl von Neugründungen, die heute in der Föderation Vinzentinischer Gemeinschaften lose zusammengeschlossen sind. Die Wurzel des Ordens gehen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Die "Filles de la Charité" wurden vom heiligen Vinzenz von Paul und der heiligen Louise von Marillac in Paris gegründet und im Jahr 1668 von Papst Pius IX. anerkannt.
Die erste österreichische Niederlassung der Barmherzigen Schwestern wurde 1825 von Schwester Josepha Nikolina Lins in Zams gegründet. Als nach jahrelangen Bemühungen Domherr Karl Ludwig Graf Coudenhove 1831 die Erlaubnis zur Einführung der Schwestern in Wien erhielt, ging Schwester Josepha Nikolina Lins ein Jahr später mit drei Mitschwestern nach Wien. In Gumpendorf, damals noch ein Vorort von Wien, eröffneten sie in dem ihnen zugewiesenen Haus ein Kloster und ein Spital, in dem schon früh auch mit Homöopathie gearbeitet wurde. Die Gemeinschaft erhielt im Jahr 1835 die päpstliche Approbation und breitet sich in den folgenden Jahren in Oberösterreich, Niederösterreich und in Mähren aus.
Die Kongregation Wien-Gumpendorf besteht aus zwei Provinzen - der österreichischen und der tschechischen. Das Generalat hat seinen Sitz in Wien-Gumpendorf. Zur österreichischen Provinz gehören Klöster bzw. Niederlassungen in Laab im Walde, Maria Anzbach, Linz, Elmberg bei Linz, Ried, Steyr und Bad Schönau.