"De facto darf beinahe jeder Verein immer noch an Schulen tätig werden", kritisiert Astrid Ebenberger vom Familienverband und fordert Bildungsministerin Iris Rauskala auf, "schnellstens zu handeln".
"De facto darf beinahe jeder Verein immer noch an Schulen tätig werden", kritisiert Astrid Ebenberger vom Familienverband und fordert Bildungsministerin Iris Rauskala auf, "schnellstens zu handeln".
Vizepräsidentin Ebenberger fordert von Ex-Bildungsminister Faßmann angekündigte Akkreditierungsverfahren mit verbindlichen Qualitätskriterien für pädagogisch tätige Vereine ein.
Alarmiert von Medienberichten über den Verein "Original Play" hat sich der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) gezeigt. In den Berichten war von einem pädagogischen Konzept die Rede, das von positiven Wirkungen eines körperbetonten "ursprünglichen Spiels" ausgeht, das auf das Agieren kleiner Kinder und freilebender Tiere zurückgeht. Fachleute warnten nun davor, dass damit zum Schaden von Kindern pädophile Neigungen ausgelebt werden könnten. KFÖ-Vizepräsidentin Astrid Ebenberger ortete am Freitag in einer Aussendung angesichts der Aktivitäten des Vereins in Österreich eine "Lücke im System": "Vereine, die an Bildungseinrichtungen, egal ob in der Schule oder im Kindergarten tätig sind, müssen strenger geprüft werden", forderte sie in der Aussendung.
Bei allen pädagogischen Ansätzen müsse das Kindeswohl im Mittelpunkt stehen und Trägervereine, die Workshops anbieten, ganz genau auf Aspekte des Kinderschutzes überprüft werden, urgierte Ebenberger. Die Pädagogin sprach von einem "Wildwuchs von externen Vereinen", der eingedämmt werden müsse und appellierte an das Bildungsministerium, ein Akkreditierungsverfahren mit verbindlichen Qualitätskriterien für Vereine zu erstellen, die an allen Bildungseinrichtungen zugelassen sind. Die verdienstvollen Medienrecherchen zu "Original Play" zeigten deutlich, dass Schulen und Kindergärten in der Auswahl der Vereine, die für den Umgang mit Kindern geeignet sind, besser unterstützt werden müssen.
Das vom früheren Bildungsminister Heinz Faßmann angekündigte Akkreditierungsverfahren mit verbindlichen Qualitätskriterien für Vereine im Bereich Sexualerziehung gibt es noch nicht: "De facto darf beinahe jeder Verein immer noch an Schulen tätig werden", kritisierte Ebenberger und forderte Bildungsministerin Iris Rauskala auf, "schnellstens zu handeln". Eltern müssen laut KFÖ genau und detailliert über die Tätigkeit, die ideologische Ausrichtung und die Ausbildung der Personen, die an Bildungseinrichtungen mit Kindern arbeiten dürfen, informiert werden. "Hier braucht es endlich einheitliche Kriterien und strenge Überprüfungen", so Ebenberger. Sie forderte dies nicht nur für Vereine im Bereich Sexualaufklärung, sondern auch für Kindergärten und Kinderkrippen.
Website des Katholischen Familienverbands Österreich: www.familie.at