Der Klosterneuburger Augustinerchorherr Pius Parsch (1884-1954) bereitete der "Liturgischen Bewegung" in Österreich den Weg.
Der Klosterneuburger Augustinerchorherr Pius Parsch (1884-1954) bereitete der "Liturgischen Bewegung" in Österreich den Weg.
Klosterneuburger Abtprimas Backovsky überreicht die Auszeichnung am 4. Dezember an Trierer Theologen Guido Pasenow.
Der Trierer Theologe und Pfarrer Guido Pasenow erhält den diesjährigen "Pius-Parsch-Preis". Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Liturgiewissenschaft vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet am Jahrestag der Promulgation der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils "Sacrosanctum Concilium", am 4. Dezember 2015, um 18 Uhr in der Pius-Parsch-Kirche St. Gertrud in Klosterneuburg statt und wird durch den Protektor der "Liturgiewissenschaftlichen Gesellschaft", Abtprimas Propst Bernhard Backovsky, vorgenommen.
Pasenow erhält den Preis für seine Studie "Heinrich von Meurers (1888-1953). Ein Förderer und Wegbereiter der Liturgischen Bewegung in Deutschland". In der Begründung der Jury werden die in der Studie ausgewiesenen Querverbindungen der beiden Liturgiezentren Klosterneuburg und Trier mit dem Chorherren Pius Parsch und Generalvikar Heinrich von Meurers zur Zeit der Liturgischen Bewegung hervorgehoben. Pasenows Arbeit wird in der Reihe "Trierer Theologische Studien" veröffentlicht.
Der "Pius-Parsch-Preis" zählt zu den angesehensten theologischen Forschungspreisen im deutschen Sprachraum zum Schwerpunkt Liturgiewissenschaft.
Der Klosterneuburger Augustinerchorherr Pius Parsch (1884-1954) bereitete der "Liturgischen Bewegung" in Österreich den Weg. Ab 1922 feierte er Gemeinschaftsmessen in der Kirche St. Gertrud (Klosterneuburg), bei denen Teile der Messfeier vom Volk in deutscher Sprache gesungen wurden ("Betsingmesse"). Parsch wollte damit eine aktivere Teilnahme der Mitfeiernden und eine Rückbesinnung auf das Urchristentum erreichen. Diese Feiern gelten als die Geburtsstunde der liturgischen Bewegung in Österreich. Ein Durchbruch gelang 1933, als beim Wiener Katholikentag eine Betsingmesse gefeiert wurde.
Parsch gab seit den 1920er-Jahren eine Reihe theologischer Zeitschriften heraus. Nicht zuletzt diesem publizistischen Wirken Parschs ist es zu verdanken, dass die Inhalte der Liturgischen Bewegung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Viele Impulse des Klosterneuburger Chorherren wurden schließlich vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) aufgegriffen.
Stift Klosterneuburg: