Weihbischof Helmut Krätzl erinnerte an das II. Vatikanum. Der Benediktinerpater und Alttestamentler Georg Braulik plädierte für eine „kreative Fortsetzung“ der Anliegen der Liturgiekonstitution.
Weihbischof Helmut Krätzl erinnerte an das II. Vatikanum. Der Benediktinerpater und Alttestamentler Georg Braulik plädierte für eine „kreative Fortsetzung“ der Anliegen der Liturgiekonstitution.
Jubiläumsveranstaltung in Stift Klosterneuburg zu 50 Jahre Konzilsende.
Am 26. Jänner 2016 luden die Katholische Aktion Österreich, das Stift Klosterneuburg und die Liturgiewissenschaftliche Gesellschaft zu einer gemeinsamen Jubiläumsveranstaltung ein, um 50 Jahre nach dem Konzilsende (8. Dezember 1965) an die epochemachende Bedeutung des II. Vatikanischen Konzils für die Kirche und ihrer Sendung in der Welt zu gedenken.
„Wir müssen das Fenster offen halten, damit die frische Luft des Konzils auch die heutige Kirche erneuern lässt“ – betonte Propst Bernhard Backovsky während der Festmesse. Er sei stolz, weil das Stift Klosterneuburg in den Vorbereitungen des II. Vatikanums durch den Klosterneuburger Augustiner-Chorherren und Liturgiepionier Pius Parsch (1884-1954) bzw. die Liturgische Bewegung eine sehr wichtige Rolle gespielt hat.
Die Predigt der Festmesse hielt der emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl, der das Konzil hautnah miterlebt hatte. Er warnte vor der Gefahr, den Geist des II. Vatikanischen Konzils auszulöschen. Im Gegenteil, dieser Geist müsse heute neu angefacht werden. Im Anschluss an den Gottesdienst sprach er im Augustinussaal des Stiftes über seine Erinnerungen an das II. Vatikanum und würdigte Papst Franziskus als „dritten Konzilpapst“, der die heutige Kirche wieder an den Geist des Konzils und somit an den Geist der Einheit, des Friedens, der Liebe und der Barmherzigkeit erinnert.
Der Benediktinerpater und Alttestamentler Georg Braulik plädierte in seinem Festvortrag für eine „kreative Fortsetzung“ der Anliegen der Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils. Der Gottesdienst soll durch die Wiederentdeckung der „mysterium paschale“ und Toralesung erneuert werden. Deshalb würde Braulik die Liturgie im Grunde im Sinne von Pius Parsch breiter entfalten, dem die biblische Komponente der Liturgie ein sehr wichtiges Anliegen war.
Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierte die Geschäftsführerin des Styria-Verlags, Gerda Schaffelhofer, die sieben Bände der Kardinal-König-Bibliothek präsentiert, in denen die großen Themen des Konzils und seine Dokumente ausführlich dargestellt werden. Die Festveranstaltung stand unter der Moderation des Direktors des Pius-Parsch-Instituts Klosterneuburg, Andreas Redtenbacher.