Die Weisen werden im Orient als Madjus bezeichnet.
Die Weisen werden im Orient als Madjus bezeichnet.
Es gibt viele Geschichten über die drei Heiligen Könige, wie sie im Westen genannt werden, und ebenso viele über die Madjus – die Weisen, so wie sie im Orient bezeichnet werden.
Im Matthäus-Evangelium werden sie als Magier, gemeint sind Astrologen, beschrieben. Wie viele waren es? Waren es drei oder waren es zwölf, wie es die Ostkirche lehrt? Von wo kamen sie? Aus Babylon, aus Persien, oder aus verschiedenen Ländern? Warum brachten sie die drei Geschenke Gold, Myrrhe und Weihrauch mit? Und was bedeuten ihre Namen: Kaspar, Melchior und Balthasar? Als Kind beschäftigten mich diese Fragen sehr. Aber es war der Stern, der mich am allermeisten faszinierte. Für die Orientalen ist der Stern der Wegweiser, das Licht, das die Richtung zeigt. War es wirklich ein Stern oder war es ein Engel? Dieser Wegweiser ging gegen die Natur, nämlich von Ost nach West und wies den Königen den Weg zu unserem Heiland bis nach Betlehem. Wie lange waren sie unterwegs? Kamen sie rechtzeitig zur Geburt ihres Königs, oder kamen sie bis zu zwei Jahre später, wie es uns die koptische Kirche aus der Bibel erklärt. Sahen andere auch diese Wegweisung oder nur diese drei?
Ich selbst war immer ein begeisterter Sternenbeobachter. Irgendwann habe ich verstanden, dass wir nur die Augen öffnen müssen, um unseren Stern zu sehen. Denn für jeden von uns gibt es irgendwo einen Stern, ob er am Himmel, im Herzen oder in unserem Verstand liegt: einen Wegweiser, der uns den Weg zum Jesuskind, zum König, zeigt.
Wie die Madjus sollen auch wir unserem Stern folgen. Sie zogen tausende von Kilometern durch Wüsten, Dörfer und Städte, vertrauensvoll und geduldig. Sie fanden ein Kindlein in der Krippe neben seiner Mutter und beteten es an.
Unser Weg zu diesem kleinen Kind ist nicht so weit und gefährlich, vielleicht scheint er mühsam, vielleicht das Ziel auch unerreichbar, vielleicht aber ganz einfach zu finden – überraschend nah... wie wunderbar diese Erfahrung der Ankunft, unsagbares Heil, unsagbare Größe. Dieses Kind schenkt uns Reichtum durch vollkommenen Frieden und wahre Freude. Wir wollen ihm immer nahe bleiben. Dieses Kind ist unser König.