Der freie Sonntag, für möglichst viele Menschen, ermöglicht eine Pause im Alltag und stellt vieles, wie zum Beispiel Konsum, Wachstum, etc. in Frage.
Der freie Sonntag, für möglichst viele Menschen, ermöglicht eine Pause im Alltag und stellt vieles, wie zum Beispiel Konsum, Wachstum, etc. in Frage.
Der jüngste Vorstoß der Wirtschaftskammer Wien zeigt wieder einmal mehr das Dilemma unseres Wirtschaftssystems. Die Forderung der Wirtschaftskammer am 4. Adventsonntag, nach dem Lockdown, die Geschäfte zu öffnen ist eine Hintertür für eine generelle Ausweitung der Öffnungszeiten im Handel.
Grundsätzlich sollte es niemanden mehr wundern, dass es bei jeder Möglichkeit Vorstöße zur Sonntagsöffnung von der Wirtschaft gibt, aber zu welchen Zeitpunkten und unter welchen Umständen, ist schlicht weg beschämend und unverständlich. So soll durch einen „goldenen“ Sonntag, am 4. Advent, das Weihnachtsgeschäft auf den Rücken der Handelsangestellten gerettet werden.
Es ist der Allianz für den Freien Sonntag bewusst, dass es eine außergewöhnliche Situation durch die Pandemie gemeinsam zu bewältigen gilt. Die Betroffenheiten sind aber sehr verschieden. Manche Unternehmen und Arbeitnehmer:innen haben gut verdient, andere sind hart getroffen (Kurzarbeit, Lockdown). Trotzdem sind wir überzeugt, dass der Einkauf am Sonntag nicht notwendig ist. Die Einführung von Click & Collect hat gezeigt, dass diese Angebote von den Kunden und Kundinnen gerne angenommen werden.
Philipp Kuhlmann, Gewerkschaftlicher Sprecher der Allianz für den freien Sonntag Österreich betont: „.Natürlich haben wir Verständnis für die Probleme der Unternehmen durch den Lockdown. Ob ein Tag daran etwas ändern kann, ist fraglich. Bestimmt kann er aber Versäumnisse, die zu dieser Situation geführt haben, nicht wettmachen. Eine generelle Öffnung lehnen wir weiterhin kategorisch ab.“
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, kirchlicher Sprecher der Allianz sagte dazu: „Wir müssen vor allem an jene denken, die als Verkäuferinnen und Verkäufer in den Geschäften stehen und keine Zeit für ihre Familien haben. Der Sonntag ist der Tag der Familien, der Erholung und natürlich der Tag, an dem wir Gott unsere Dankbarkeit und auch unsere Sorgen anvertrauen. Der freie Sonntag ist eine hart erkämpfte Tradition, die zu kostbar ist, um sie aufs Spiel zu setzen. Das gilt erst recht im Advent.“
Der freie Sonntag, für möglichst viele Menschen, ermöglicht eine Pause im Alltag und stellt vieles, wie zum Beispiel Konsum, Wachstum, etc. in Frage. Der Advent ist noch einmal eine besondere Zeit, um die Logik des Marktes zu Gunsten der Menschen zu hinterfragen.