Acht Brüder der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol waren beim Gottesdienst im Petersdom dabei.
Acht Brüder der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol waren beim Gottesdienst im Petersdom dabei.
Gottesdienst im Zeichen der Jubiläumsjahr-Schwerpunkte Barmherzigkeit, Vergebung und Umkehr.
Papst Franziskus hat am Dienstag, 9. Februar 2016 mit Mitgliedern des Kapuzinerodens aus allen Erdteilen im Petersdom einen Gottesdienst gefeiert, der im Zeichen der Jubiläumsjahr-Schwerpunkte Barmherzigkeit, Vergebung und Umkehr stand. Bei der Messe waren die gläsernen Reliquienschreine der Patrone des Heiligen Jahres, Pater Pio de Pietralcina und Pater Leopold Mandic - beide Kapuziner - ausgestellt. Am Gottesdienst nahmen auch die Kardinäle des K-9 Rats für die Kurienreform teil.
"Ich spreche zu Euch als Bruder, und in Euch spreche ich alle Beichtväter an - besonders im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit: Die Beichte ist zum Vergeben da", sagte der Papst in seiner Ansprache. Alle Beichtseelsorger sollten sich die beiden Heiligen Pio und Leopold als Vorbild nehmen. Beide Kapuziner hätten ihr Leben der Beichte verschrieben.
Franziskus erinnerte daran, dass Menschen, die zur Beichte gingen, bereits bereuten und sich von belastenden Dingen befreien wollten. In diesem Fall sei nicht nötig, noch viele weitere Fragen zu stellen. Die Menschen kämen, weil sie sich ändern wollten. Priester sollten dem immer Rechnung tragen. Oft sei es für die Menschen nicht einfach, sich zu ändern - aufgrund psychologischer Bedingungen, der Lebensumstände und besonderer Situationen.
Deshalb sollten alle Beichtseelsorger "Männer der Vergebung, der Versöhnung, des Friedens" sein. Wenn ein Priester die Absolution einmal nicht erteilen könne, dann solle er "nicht schlagen", bat der Papst. Er wisse, manche Seelsorger hätten Bedenken, "zu viel zu vergeben", sagte Franziskus. Dazu nannte der Papst das Beispiel eines Priesters, der in dieser Situation gebetet habe: "Herr, verzeih mir, ich glaube ich habe heute zu viel vergeben. Aber Herr, du hast mir dieses schlechte Beispiel gegeben!".
Zugleich lobte der Papst die Ordensleute: Er wisse, dass unter ihnen viele großartige Beichtväter seien, die demütig und ihrer eigenen Sünden bewusst den Herrn um Vergebung bitten würden. "Wer hingegen die Notwendigkeit, um Vergebung zu bitten, vergisst, der vergisst langsam auch Gott, er vergisst, um Vergebung zu bitten und kann nicht vergeben", so Franziskus.