Crashkurs Resilienz: Unter diesem Titel wurde am 15. März die Ausstellung von Radoslaw Celewicz eröffnet. Die bildlichen Darstellungen in der christlichen Ikonographie sind eine geistige Schatztruhe: Die Lebensläufe der Heiligen sind Erzählungen darüber, wie das Leben trotz seiner Brüchigkeit heil und ganz werden kann. Ein wunderschöner Abend über die Widerstandskraft.
"Die Darstellungen der christlichen Ikonographie sind eine geistige Schatztruhe: Die Lebensläufe der Heiligen sind Erzählungen darüber, wie das Leben trotz seiner Brüchigkeit heil und ganz werden kann", sagt Radoslaw Celewicz. Der Seelsorger, Coach und digitalen Künstler beschreibt, dass zum guten Leben eben auch der Umgang mit Widrigkeiten und Krisen gehört. Diese Frage hat ihn beschäftigt. Entstanden ist ein Bilderzyklus, der unterschiedliche Ressourchen und Zugänge zur Resilienz in den Fokus nimmt. Da ist der Heilige Georg, der mit dem großen Drachen kämpft: Eine lebensbedrohliche Situation, aber er stellt sich dem Kampf. Oder da ist die Heilige Margaretha, auch da ein Drache, aber sie weiß ihn zu zähmen.
Celewicz hat Inspiration für diese Ausstellung bei der Psychologin Emmy Werner gefunden: Sie hat jahrzehntelang Kinder beobachtet, welche keine guten Startbedingungen hatten. Und doch gelang bei vielen das Leben. Werner nannte sie, verletzlich, aber unbesiegbar. Die Kinder konnten auf unterschiedliche Ressourcen, trotz allem, zurückgreifen. Die Ausstellung zeigt nun, auf welche Ressourcen die Heilige zurückgreifen konnten. Sie werden als Expertinnen und Experten für Resilienz betrachtet und inspirieren zur Frage nach den Strategien zur Krisenbewältigung und zum gelingenden Leben heute.
Celewicz wurde 1970 in Polen geboren. Damit gehört er zu der Generation, deren Jugend vom Übergang eines totalitären Regimes zur Demokratie geprägt war. 1993 kam er nach Österreich und absolvierte das Studium der Fachtheologie in Graz. Über 20 Jahre war er Mitglied einer Ordensgemeinschaft. Nun wirkt er als Seelsorger in zwei Pflegeeinrichtungen und arbeitet freiberuflich als Organisationsberater und Berufsfotograf. Für diese Ausstellung musste er seine Komfortzone verlassen: Er hat als digitaler Künstler angefangen zu zeichnen. Wenn er über Resilienz spricht, dann gespeist von seinen konkreten Erfahrungen.
Weitere Termine:
Workshop: Resilienz
Samstag, 9. April 2022, 10:00–13:00 Uhr
Der Workshop anlässlich der Ausstellung bringt die Erkenntnisse der Resilienzforschung mit den Intuitionen der christlichen Ikonographie in Verbindung. Daraus folgen Impulse für konstruktive Denk- und Umgangsweisen im Umgang mit Widrigkeiten und Herausforderungen. Mit Radoslaw Celewicz.
Finissage: Zerbrechlich und stark
Dienstag, 19. April 2022, 19:00–20:00 Uhr
Resilienz ist die Befähigung, krisenhafte Situationen zu meistern und an ihnen sogar zu wachsen. Das Künstlergespräch zum Abschluss der Ausstellung fragt danach, wie wir mit uns selbst liebevoll umgehen können, um resilienter zu werden.
Mehr: www.quovadis.or.at