Die kirchlichen Organisationen KABÖ und ACUS stehen positiv zum "Frauenvolksbegehren 2.0".
Die kirchlichen Organisationen KABÖ und ACUS stehen positiv zum "Frauenvolksbegehren 2.0".
Die katholische Arbeitnehmerbewegung findet sich in dem Eintreten des Volksbegehrens für eine gerechte Arbeitswelt "nahezu vollinhaltlich" wieder, sagt die stellvertretende Vorsitzende Margit Savernik: Die Initiative fasst bestens zusammen, was es für zeitgemäße, menschen- und geschlechtergerechte Gestaltung der Arbeitswelt braucht.
Auch die "Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie" ist für Frauenvolksbegehren.
Mit der "Katholischen ArbeitnehmerInnen-Bewegung Österreichs" (KABÖ) hat sich am Donnerstag eine weitere kirchliche Organisationen positiv zum "Frauenvolksbegehren 2.0" geäußert. Dieses fasse "in hervorragender Weise zusammen, was es braucht, um zu einer zeitgemäßen, menschen- und geschlechtergerechten Gestaltung der Arbeitswelt zu gelangen", lobte KABÖ-Vorsitzender Philipp Kuhlmann in einer Aussendung am internationalen Frauentag (8. März). Unterstützung kam auch von der der "Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie" (ACUS); davor hatte bereits die Katholische Frauenbewegung "weitgehende" Zustimmung geäußert, explizite Kritik an einigen Forderungen äußerten der Katholische Familienverband und die Katholische Jugend.
Die Arbeitnehmerbewegung finde sich in dem Eintreten des Volksbegehrens für eine gerechte Arbeitswelt "nahezu vollinhaltlich" wieder, meinte auch die stellvertretende KABÖ-Vorsitzende Margit Savernik. Auch die KABÖ als plädiere für eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden sowie eine gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit wie auch der unbezahlten Sorgearbeit auf Frauen und Männer. Damit reagiere man auf einen Rückgang der Erwerbsarbeit. Neu geschaffene Arbeitsplätze in der Eurozone seien jetzt schon fast ausschließlich Teilzeitjobs, Digitalisierung und weitere Automatisierung verknappten das Erwerbsarbeitsangebot noch mehr.
"Frauen, immer schon Abseits der Erwerbsarbeit, drohen noch weiter abgedrängt zu werden", so Kuhlmann. Gegenwärtig werde in Österreich die unbezahlte Haus- und Sorgearbeit zu zwei Dritteln von Frauen verrichtet. 80 Prozent der Teilzeitbeschäftigten seien Frauen.
Kritikern der Arbeitszeitverkürzung hält die KABÖ entgegen, "dass ein geringeres Stundenausmaß an Erwerbsarbeit mehr Leistungsfähigkeit bedeutet, die Qualität von Arbeit erhöht, Raum für Kreativität und Innovation schafft, sowie das Krankheitsrisiko und damit Gesundheitskosten senkt", so Margit Savernik.
Problematisch sieht die Arbeitnehmerbewegung die "eklatante Einkommensschere" zwischen Frauen und Männern in Österreich. "Es braucht eine Lohntransparenz, Maßnahmenpläne zum Abbau von Einkommensunterschieden bei gleichwertiger Arbeit, soziale und wirtschaftliche Maßnahmen und ausgewogene Geschlechterverhältnisse in allen Branchen und auf allen Ebenen", bekräftigte Savernik.
Unterstützt wird das Volksbegehren auch von der "Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie" (ACUS). Auch sie fordert eine 30-Stunden-Woche: angesichts der enormen Rationalisierungen seit der Einführung der 40-Stunden-Woche 1975 ein "sehr berechtigtes Anliegen". Der internationale Frauentag am 8. März sei ein guter Anlass, für die Anliegen des Frauenvolksbegehrens zu werben. "Als der Frauentag erkämpft wurde, war das heute für alle selbstverständliche, gleichberechtigte Wahlrecht für Frauen für viele eine Utopie." Deshalb gelte auch heute: "Wenn wir wirklich etwas erreichen wollen, müssen wir das scheinbar Unmögliche fordern", so ACUS-Frauensprecherin Maria Rettenbacher.
Katholischen ArbeitnehmerInnen-Bewegung Österreichs: KABÖ
Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie: ACUS
Frauenvolksbegehren 2.0: frauenvolksbegehren.at