Preisträger Kardinal Simoni mit Nuntius Zurbriggen, Gundakar Liechtenstein, Abt Maximilian, Altabt Gregor und Weihbischof em. Andreas Laun
Preisträger Kardinal Simoni mit Nuntius Zurbriggen, Gundakar Liechtenstein, Abt Maximilian, Altabt Gregor und Weihbischof em. Andreas Laun
Mit dem "Thomas-Morus-Preis" zeichnet der Alte Orden vom St. Georg Persönlichkeiten aus, die "im öffentlichen Leben kompromisslos ihr Bekenntnis zur christlichen Werteordnung bezeugt haben.
Kardinal Ernest Simoni aus Albanien ist der erste "Thomas-Morus-Preis"-Träger. Verliehen wurde dem 89-Jährigen die Auszeichnung am Donnerstagabend, 21. Juni 2018 vom "Alten Orden vom St. Georg", einem weltlichen Ritterorden, im Stift Heiligenkreuz; überreicht von dessen Gouverneur Prinz Gundakar von und zu Liechtenstein. Abt Maximilian Heim begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, darunter auch den Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen; Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck hielt die Laudatio, in der er auf das Leben des 2016 von Papst Franziskus ernannten Kardinals einging: Ernest Simoni ist ein Priester aus Albanien, der unter der kommunistischen Diktatur in seiner Heimat schwer zu leiden hatte, aber standhaft im Glauben blieb.
Mit dem "Thomas-Morus-Preis" zeichnet der Alte Orden vom St. Georg Persönlichkeiten aus, die "im öffentlichen Leben kompromisslos ihr Bekenntnis zur christlichen Werteordnung bezeugt haben und - wie der heilige, unter König Heinrich VIII. hingerichtete Namensgeber im England des 16. Jahrhunderts - ihrem christlichen Gewissen gefolgt sind, und das ungeachtet der Möglichkeit schwerwiegender persönlicher Nachteile aufgrund ebendieser Haltung".
Auf Ernest Simoni, Priester der albanischen Erzdiözese Shkodra, trifft dies in besonderem Maße zu. 1963 wurde er nach der Weihnachtsmesse vor den Augen der Gläubigen und seiner Familie verhaftet und musste bis zum Zusammenbruch des KP-Regimes Zwangsarbeit in Bergwerken und Abwasserkanälen leisten. Trotz mehrmaliger Angebote der Behörden, ihn frei zu lassen, wenn er seinen Glauben und das Priestertum aufgeben würde, weigerte er sich und wirkte im Geheimen als Priester. Von diesem bewegten Schicksal berichtete Simoni 2014 Papst Franziskus bei dessen Albanienreise. Der Papst ernannte Simoni zwei Jahre später zum Kardinal.
In seinen Dankesworten sagte Kardinal Simoni, Jesus habe ihm die Kraft gegeben, seinen Leidensweg zu gehen, und Gott habe ihn überleben lassen, damit er jetzt Zeugnis geben kann und andere im Glauben stärken kann: "Alles was ich habe und bin, kommt von Gott. Ihm gebührt alle Ehre." Kardinal Christoph Schönborn übermittelte zur Ehrung ein Grußwort, in dem er sich dankbar zeigte für Simonis Lebenszeugnis.
Der Alte Orden vom St. Georg, auch genannt "Orden der vier römischen Kaiser", leitet sich ab vom Drachenorden, dem im Spätmittelalter von den Kaisern aus dem Hause Luxemburg - Heinrich VII, Karl IV, Sigismund und Wenzelaus - der Kampf gegen Not aufgetragen wurde. Ordens-Gouverneur Prinz Gundakar von und zu Liechtenstein betonte die höchst aktuelle Bedeutung des Thomas-Morus-Preises, weil Papst Johannes Paul II. den englischen Humanisten zum Patron und Vorbild für Juristen, Politiker und Regierende erklärte.
Beim Morus-Preis handelt es sich um eine Silbermedaille mit dem Heiligen auf der Vorderseite. Zusätzlich spendete der St. Georgs-Orden 5.000 Euro für wohltätige Projekte Simonis in Albanien.