Vor allem das umstrittene Klagerecht für Konzerne ist der Katholischen Jugend ein Dorn im Auge: "Wo bleiben hier demokratische Werte und unser Rechtsstaat?"
Vor allem das umstrittene Klagerecht für Konzerne ist der Katholischen Jugend ein Dorn im Auge: "Wo bleiben hier demokratische Werte und unser Rechtsstaat?"
Kritik an Verhandlungen über Freihandelsabkommen "im Geheimen" und Entscheidungen "über die Köpfe der Bürger hinweg".
Die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) unterstützt das Bündnis "TTIP stoppen" und hat sich zugleich für eine breite, öffentliche Diskussion über das geplante transatlantische Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA und dessen Folgen ausgesprochen.
Anstoß nahm die KJÖ in ihrer Aussendung am Mittwoch, 2. Juli 2014, an der Intransparenz der Verhandlungen. "Wenn TTIP etwas Gutes für die Gesellschaft bedeutete, dann könnten wir doch ohne Probleme davon erfahren", zeigte sich Vorsitzender Matthias Kreuzriegler skeptisch. "Stattdessen wird das Abkommen im Geheimen verhandelt und über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger, vor allem der jüngeren Generation, hinweg entschieden."
Vor allem das umstrittene Klagerecht für Konzerne ist der Katholischen Jugend ein Dorn im Auge. "Wo bleiben hier demokratische Werte und unser Rechtsstaat?", fragte der KJÖ-Vorsitzende. Schwerwiegende Bedenken gegenüber dem TTIP hatten zuvor auch die Caritas, die Katholische Aktion und kirchliche Entwicklungsorganisationen geäußert.
Die Katholische Jugend setze sich aktiv mit dem Thema der Nachhaltigkeit und der fairen Gestaltung des Zusammenlebens und Arbeitens auseinander, hieß es weiter. "Für uns ist es zentral, junge Menschen zu befähigen, lokale und globale Ungerechtigkeiten zu erkennen, diese kritisch zu reflektieren und Optionen für das eigene Handeln zu entwickeln", erklärte Kreuzriegler. Er wies als Beispiel auf das Projekt "Faire KJ" hin, mit dem die Katholische Jugend u.a. für soziale und ökologische Standards eintrete.
Die größte österreichische Jugendorganisation nehme durch dieses Projekt ihre Vorbildrolle für Jugendliche und junge Erwachsene wahr und leiste so wirkungsvolle Bildungsarbeit. "Die globale ökologische und ökonomische Krise, in der wir uns befinden, wirft Fragen auf, wie wir unser Leben und unsere Welt gestalten möchten. Das Projekt der 'Fairen KJ' bereitet den Weg, uns gemeinsam auf die Suche nach Antworten zu machen", sagte Kreuzriegler. Das Ziel politischer und struktureller Rahmenbedingungen für ein faires und solidarisches Leben sei "durch das TTIP gefährdet".
Alle Informationen zum Projekt und zur Unterschriftenaktion TTIP stoppen:
Katholische Jugend Österreich
Johannesgasse 16/1, 1010 Wien
Telefon: 01/512 16 21
E-Mail: office@kjweb.at