Das neugeborene Kind in der Krippe sei ist ein "Zeichen dafür, dass das Leben neu beginnt, dass die Zukunft eine Chance hat, dass die Liebe stärker ist als alles, was zerstört", unterstrich der Feldkircher Bischof Benno Elbs.
Das neugeborene Kind in der Krippe sei ist ein "Zeichen dafür, dass das Leben neu beginnt, dass die Zukunft eine Chance hat, dass die Liebe stärker ist als alles, was zerstört", unterstrich der Feldkircher Bischof Benno Elbs.
„Menschwerdung gibt Gott jedem Menschen Würde und Wert, Menschlichkeit triumphiert".
"Die menschliche Würde ist unantastbar. Das ist die Haltung, die Jesus in seiner Person und Botschaft verkörperte": Das hat der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer zu Weihnachten betont. Dass Gott jedem Menschen seine uneingeschränkte Liebe zuspreche, solle den Umgang der Menschen mit ihren Nächsten im Alltag beeinflussen, sagte Scheuer in seiner Predigt zum Christtag, 25. Dezember 2016 im Linzer Mariendom. Vielleicht wirke diese Botschaft angesichts von Gewalt und Terror in Berlin, von Krieg in Syrien, von Verachtung und Hass naiv und unwirklich, aber, so Scheuer: "Der Friede im Kleinen und im Großen hat nur eine Chance, wenn es einen Neuanfang gibt, eine Initiative, die ausschert aus dem Karussell von Gewalt und Gegengewalt, von Verachtung, Hass und Krieg."
In der Menschwerdung Gottes gebe Gott jedem Menschen Würde und Wert, so der Linzer Bischof. Im Kind von Bethlehem schreibe er "das Hoheitszeichen seiner Liebe auf die Stirn eines jeden Menschen, auf die Stirn der Freunde und Feinde". Den Menschen sei es daher versagt, von ihnen selbst oder anderen gering zu denken, sagte Scheuer: "Wir würden von Gott selbst gering und abwertend reden."
"Weihnachten heißt, nicht die Nacht der Hartherzigkeit und des Eigennutzens triumphiert, sondern die Menschlichkeit", sagte der Vorarlberger Bischof Benno Elbs beim Festgottesdienst am Christtag im Feldkircher Nikolausdom. Das neugeborene Kind in der Krippe sei ist ein "Zeichen dafür, dass das Leben neu beginnt, dass die Zukunft eine Chance hat, dass die Liebe stärker ist als alles, was zerstört".
Elbs erinnerte an die zahlreichen Sorgen rund um Terrorismus, Angst vor der Zukunft oder die Bewältigung des Flüchtlingsthemas, die dieser Tage viele Menschen bewegten. "Wenn wir dann vor der Krippe stehen, dann merken wir, dass in diese Dunkelheit des Lebens, die wir alle kennen, ein Licht leuchtet." Ausdrücklich würdigte der österreichische "Caritas-Bischof" jene vielen Menschen in Österreich, die sich sozial engagieren, etwa für für Menschen mit einer Beeinträchtigung, für Bedürftige oder psychisch kranke Menschen. Sie hätten "viele Lichter der Hoffnung angezündet".
Entscheidend sei, dass sich die Menschen "anstecken lassen von der Zärtlichkeit Gottes, die aufrichtet", betonte Elbs. Weihnachten könne sich täglich ereignen, wenn man die Liebe Gottes weitergebe und so ein Lächeln der Freude und des Friedens auf das Gesicht und in das Herz eines Mitmenschen zaubere, sagte der Feldkircher Diözesanbischof: "Dann macht uns dieses heutige Fest zu einem Kraftwerk der Menschlichkeit, der Solidarität und des Friedens."
"Bitter nötig" habe die Welt die weihnachtliche Friedensbotschaft, sagte der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl am ersten Weihnachtstag. Beim Pontifikalamt am Christtag im Grazer Dom verwies er dazu auf internationale Konfliktherde genauso wie auf die Sorge um Arbeitsplätze, demographische Entwicklungen und Fragen rund um Gesundheit und Pflege, Bildung und Armut.
Die Antwort Gottes auf die weihnachtliche Sehnsucht nach allumfassenden Frieden sei keine Sicherheitsdoktrin, politische Reform oder ein Wirtschaftsplan, sondern das Kind in der Krippe zu Bethlehem, erinnerte Krautwaschl. "Ein Neugeborenes. Ein zartes Wesen voller Leben, das alle Zukunft und Hoffnung der Welt in sich trägt. Die Antwort auf die Sehnsucht nach Frieden finden wir in Gott selbst", sagte der Bischof.
Krautwaschl ermunterte die Gläubgen die christliche "Botschaft von Liebe, die wirklich trägt und Leben, das angenommen und bejaht ist, ermöglicht" vorzuleben und zu verbreiten. "Uns Menschen rund um unseren Planeten ist es aufgetragen, das 'gemeinsame Haus Welt' zu beleben und so zu leben, 'damit die Welt glaubt'", so der Grazer Diözesanbischof.
Vor dem Verlust des Gottesbezugs des Menschen warnte Bischof Klaus Küng in seiner Predigt am Weihnachtstag im Dom von St. Pölten. Wenn Gott verschwinde, drohe Gefahr: Der Mensch werde nicht mehr als einzigartiges Abbild Gottes gesehen, sondern er werde ein Machbarkeits-, Kosten- und Nutzenfaktor. Weihnachten sei darauf die Antwort, betonte Küng, und führe uns "in der tiefst möglichen Weise die Schönheit und die Bedeutung des menschlichen Lebens vor Augen".
Der Mensch neige dazu zu vergessen, dass sein Leben gottbezogen ist, so der Bischof. Die "Tragödie" vieler Menschen bestehe gerade darin, dass sie so lebten als gäbe es keinen Gott. Aber auch gläubige Menschen müssen ihr Herz immer wieder "zentrieren".
Eine der Gefährdungen der Naturwissenschaften, insbesondere der Medizin, sei es dass sich in der Zeit der Aufklärung von den anderen Geisteswissenschaften, insbesondere von Theologie und Philosophie abgekoppelt habe. Durch die Anwendung rein naturwissenschaftlicher Methoden bestehe die Gefahr, die Ganzheitlichkeit des Menschen zu übersehen, warnte Küng. Ethische Erwägungen würden nicht beachtet und so komme es, dass z. B. "naheliegend und vernünftig" scheine, bei jedem Verdacht auf Behinderung Schwangerschaften zu beenden - "so als ginge es um ein krankes Glied, das man abtrennt". Oder es werde Beihilfe zum Suizid geleistet, wenn das, was man heute als "Lebensqualität" ansehe, nicht mehr gegeben sei.
Der Mensch gewordene Gott sei "der Schlüssel für unsere Selbsterkenntnis und für das Verständnis dessen, was der Mensch ist", erklärte Küng. So werde auch die eigene Berufung offenbar und damit verbunden "die Würde jedes Menschen mit seiner Einmaligkeit und Geistigkeit". Das Weihnachtsereignis sei "die Erklärung des Lebens, dessen Urheber und Ziel Gott ist" und führe dazu, mit Gott verbunden leben zu lernen. "Damit öffnet sich der Weg zum inneren Frieden, zur Freude, zu einem Optimismus, der in Gott gründet; auch zur Ehrfurcht vor dem Leben."
Wer andere Menschen "abwertet, marginalisiert, an den Rand drängt, sie mit Feindbildern versieht, der hat den Kern von Weihnachten nicht verstanden", betonte der Innsbrucker Diözesanadministrator Jakob Bürgler am ersten Weihnachtstag. Es sei daher "wichtig, sich vom Licht der Weihnacht Orientierung schenken zu lassen, sich nicht von denen, die das Vertrauen zerstören, den Blick trüben zu lassen", sagte er in seiner Predigt im Innsbrucker Jakobsdom.
"Das Licht ist in der Welt. Wir sind nicht hoffnungslos allein und verlassen": Auch angesichts menschenverachtender Gewalt, Terror und Krieg sei diese Botschaft von Weihnachten "ungemein tröstlich", so Bürgler.
Bischofskonferenz:
www.bischofskonferenz.at