Das Motto des diesjährigen "Sonntags der Völker" lautet: "Minderjährige Migranten - verletzlich und ohne Stimme". Es schließt an die Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag vom Jänner 2017 an.
Das Motto des diesjährigen "Sonntags der Völker" lautet: "Minderjährige Migranten - verletzlich und ohne Stimme". Es schließt an die Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag vom Jänner 2017 an.
Österreichweit besonders gestaltete Gottesdienste.
Die Kirche macht am kommenden "Sonntag der Völker" auf die Vielfalt der Nationen in der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft aufmerksam. Dazu finden in den Diözesen Österreichs besonders gestaltete Gottesdienste statt, bei denen die Gläubigen der anderssprachigen katholischen Gemeinden im Zentrum stehen. Am vielfältigsten ist dabei Wien: Hier gibt es unter anderem eine armenisch-katholische, indonesische, japanische und lateinamerikanische Gemeinde. Das Hochamt am 24. September 2017 um 10.15 Uhr im Stephansdom wird musikalisch gestaltet von den fremdsprachigen europäischen Gemeinden in Wien.
Das Motto des diesjährigen "Sonntags der Völker" lautet: "Minderjährige Migranten - verletzlich und ohne Stimme". Es schließt an die Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag vom Jänner 2017 an. Papst Franziskus wies damals darauf hin, dass Minderjährige die verletzlichsten unter den Migranten seien: "Sie enden leicht auf den untersten Stufen der menschlichen Verelendung, wo Gesetzlosigkeit und Gewalt die Zukunft allzu vieler Unschuldiger in einer einzigen Stichflamme verbrennen." Weiters betonte er, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Migranten und Gastländern zum Wohl der Kinder nicht nur auf Informationsaustausch beschränken dürfe. Es gehe auch darum, Netzwerke zu bilden, die imstande sind, bei Bedrohung Schutzsuchender "unverzügliches und engmaschiges Einschreiten sicherzustellen".
Sowohl im St. Pöltner Dom als auch im Innsbrucker Dom zu St. Jakob wird der "Sonntag der Völker" mit einem Festgottesdienst gefeiert, wie die beiden Diözesen ankündigten. In St. Pölten wird Bischofsvikar Gerhard Reitzinger die Messe halten, in Innsbruck Diözesanadministrator Jakob Bürgler. In der niederösterreichischen Hauptstadt hätten sich bereits die kroatische, philippinische und afrikanische Gemeinde sowie einzelne Gläubige aus Osteuropa und dem Orient angekündigt, berichtet der Koordinator der St. Pöltner Fremdsprachenseelsorge, Sepp Gruber. In Innsbruck wird die Messfeier von zwölf muttersprachlichen Gemeinden mitgestaltet, unter ihnen etwa die ukranische, polnische und persische Gemeinde. Sie werden Lieder, Tänze und Gebete aus ihrer Heimat einbringen. Diözesanadministrator Bürgler betonte, dass die vielen muttersprachlichen Gemeinden "der Frohen Botschaft und dem Glauben ein buntes, lebendiges und einladendes Gesicht" geben.
In Linz wird am Sonntag ab 10 Uhr am Domplatz ein von verschiedenen Volksgruppen gestaltetes "Fest der Völker" gefeiert. In Villach wird der Sonntag der Völker in der Pfarrkirche Heiligenkreuz mit einer Messfeier um 8.45 Uhr und einem "Apfelstrudelfest" begangen; die Kollekte kommt der Gurker Partnerdiözese Sarajewo zugute.
Eine Festmesse voll katholischer Vielfalt ist in der steirischen Landeshauptstadt angekündigt: Am 24. September wird um 10 Uhr "erstmals im Grazer Dom gemeinsam mit allen katholischen fremdsprachigen Gemeinden von Graz ein bunter, multikultureller Gottesdienst gefeiert", kündigte die Diözese an. Ein albanischer Chor wird singen, eine afrikanische Musikgruppe ihre Trommeln mitbringen. Das Motto: "Grenzenlos gütig" stehe für eine Haltung, "die auch ein Auftrag im Umgang untereinander und auch im Umgang mit dem Thema Migration ist".
Der "Sonntag der Völker" hieß früher "Gastarbeiter-" oder "Ausländersonntag". Er wird in ganz Österreich am 24. September von den Fremdsprachenseelsorgern begangen. 2004 veröffentlichte der Vatikan das Dokument "Die Liebe Christi zu den Migranten". Das Schreiben sagt laut Fremdsprachenseelsorge-Koordinator Gruber aus, dass Fremde ein sichtbares Zeichen und ein wirksamer Aufruf jenes Universalismus seien, der ein grundlegendes Element der katholischen Kirche ist. Daher müsse die "Aufnahme der Fremden" ein dauerhaftes Zeichen der Kirche Christi bleiben. Gruber erinnert dabei an die "berühmten Migranten Abraham und Jesus". Praktisch heiße das für jede Pfarrgemeinde, dass überall Multikulturalität und Gastfreundschaft gegenüber den "Fremden" geübt werden solle. Dazu hatte auch Papst Franziskus angesichts der letztjährigen Flüchtlingswelle alle kirchlichen Einrichtungen aufgerufen.