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22.12.2014 · Gedanken zum Evangelium

Gedanken zum Evangelium: Die Großfamilie Jesu

Wie war das mit der heiligen Familie? Heute wird sie uns als leuchtendes Vorbild dargestellt. Und sie ist es. Die alte Tradition, die heilige Familie, Jesus, Maria und Joseph um Hilfe anzurufen, ist gut und richtig, ganz besonders für unsere eigenen Familien, um gegenseitige Liebe, Verstehen, Verzeihen, um den Frieden untereinander.

Gedanken von Kardinal Christoph Schönborn zum Evangelium am Sonntag, 28. Dezember  2014. (Lukas 2,22.39-40)

Der Sonntag nach Weihnachten ist der Familie gewidmet. Allen Familien. Und besonders der heiligen Familie, der Familie Jesu. Und das fügt sich gut, denn Weihnachten ist für viele das besondere Fest der Familie. Es ist die Zeit, da die Familie zusammenkommt, gemeinsam feiert, füreinander Zeit hat. Es ist oft auch die Zeit, in der Familienspannungen besonders schmerzlich erlebt werden, wo Risse im Gefüge der Familie deutlich werden, Konflikte hervortreten, Verletzungen spürbar sind. Manche fürchten deshalb die Weihnachtszeit. Der Gegensatz zwischen dem Wunsch nach Geborgenheit in der Familie und der Realität ihrer Uneinigkeit tut zu Weihnachten besonders weh.

 

Wie war das mit der heiligen Familie? Heute wird sie uns als leuchtendes Vorbild dargestellt. Und sie ist es. Die alte Tradition, die heilige Familie, Jesus, Maria und Joseph um Hilfe anzurufen, ist gut und richtig, ganz besonders für unsere eigenen Familien, um gegenseitige Liebe, Verstehen, Verzeihen, um den Frieden untereinander.

Mich bewegt aber die Frage, wie die heilige Familie gelebt hat. Wir wissen wenig über die langen Jahre, die Jesus im Kreis seiner Familie in Nazareth gelebt hat. Aber es ist doch mehr als meist angenommen wird.

 

Wie in jeder Familie hatten Jesu Eltern selber Eltern und ihre eigenen Familien. Marias Eltern waren Joachim und Anna. Von Joseph wissen wir nur den Namen des Vaters, er hieß Jakobus. Hatten sie Geschwister? Von Maria wird einmal eine Schwester genannt. Joseph dürfte einen Bruder namens Klopas gehabt haben. Wahrscheinlich hatten beide mehrere Geschwister. Und natürlich eine weitere Verwandtschaft. Von Elisabeth, der Mutter des Johannes des Täufers, wissen wir, dass sie eine Verwandte Marias war.

 

Und wie ist es mit den öfters erwähnten „Brüdern Jesu“? Hatte Jesus Geschwister? Als Jesus einmal auf Besuch in seine Heimat Nazareth kam, sagten die Leute: „Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns?“ Am bekanntesten wurde Jakobus, der später die Gemeinde in Jerusalem leitete und dem wir den „Jakobus-Brief“ im Neuen Testament verdanken. Nach alter Überlieferung waren diese „Geschwister“ Jesu nahe Verwandte, vielleicht aus einer ersten Ehe Josephs.

 

Eines wird deutlich: die heilige Familie war nicht eine moderne „Kleinstfamilie“, sondern lebte in einem weiten Netz von Verwandtschaft. Und wie in allen menschlichen Familien gab es in dieser Verwandtschaft Spannungen und Konflikte und nicht nur Eintracht und Harmonie. So wissen wir, dass die „Brüder“ Jesu am Anfang heftig gegen ihn waren, als er Nazareth verließ und öffentlich aufzutreten begann. „Er ist verrückt geworden“, sagten sie.

 

Was bedeutet heute „die heilige Familie“? Jesus wollte eine möglichst weite, große  Familie. Nicht im leiblichen Sinn, sondern sozusagen „durch Adoption“. Er sagte: „Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter.“ Wer an ihn glaubt, gehört zu seiner Familie. Jesus ist nicht nur der Herr und Meister, sondern unser Bruder. Und er will allen Menschen Bruder sein und dass alle Menschen Brüder und Schwestern werden, die große Familie Gottes. Die kleine heilige Familie ist das Herz dieser Großfamilie. Sie kann manche Wunden unserer oft so verletzten Familien heilen. Darum dürfen wir heute die heilige Familie bitten, Jesus, Maria und Joseph!

erstellt von: Kardinal Christoph Schönborn (28.12.2014)
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Lukas 2,22.39-40

Es kam für die Eltern Jesu der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm.

 


 

kathbild.at/rupprecht  

Gedanken zum Evangelium

Wöchentlicher Evangelienkommentar von Kardinal Christoph Schönborn.

Nachrichten

Bischofsweihe mitfeiern – in der Pfarre

Die gemeinsamen Feierhefte für das Fest der Weihe und Amtseinführung unseres neuen Erzbischofs können ab Anfang Januar bestellt werden.

Gesprächsgruppe: „Verbindung durch Verantwortung. Eltern-Sein nach der Trennung“

An fünf Abenden werden die Bedürfnisse von Kindern und deren Eltern in den Mittelpunkt gestellt und neben Fach-Inputs einer Expertin auch genügend Raum für eigene Fragen und Austausch in der Gruppe gegeben. 

Gefängnisseelsorge verteilt Teddybären an Kinder von Inhaftierten

Mit den Stofftieren sollen Kinder, die in der Justizanstalt Josefstadt auf ihren inhaftierten Elternteil warten, Trost, Zuwendung und Geborgenheit erfahren. Für die Aktion bittet die Gefängnisseelsorge um Spenden.

Krippenführungen in der Dominikanerkirche S. Maria Rotunda

In der Weihnachtszeit lädt die Dominikanerkirche S. Maria Rotunda zu drei stimmungsvollen Krippenführungen ein, bei denen Pfarrer P. Christoph J. Wekenborg OP die historische Klosterkrippe aus dem Grödnertal näher vorstellt.

Mariazeller-Feier am Stephansplatz

Herzliche Einladung zur Mariazeller-Feier mit Bischofsvikar P. Mag. Erich Bernhard COp am Freitag, dem 19. Dezember, um 18:00 Uhr in der Curhauskapelle am Stephansplatz 3 (1. Stock, Lift).

Podcast Lebenswerk feiert einjähriges Jubiläum mit Live‑Ausgabe vom Gesundheitstag

Die Jubiläumsfolge macht spürbar, wie stark gemeinsame Werte, Kooperation und spirituelle Wurzeln die Arbeit der Ordensspitäler in Österreich prägen.

Türme der Wiener Votivkirche nachts nun mit Lichtkunstwerk

Installation von Billi Thanner auf zweithöchster Wiener Kirche regt zum Nachdenken über die Unendlichkeit an.

Im Vatikan endet ein Jahr der Extreme

Das Eineinhalb-Päpste-Jahr 2025 - Von Kathpress-Rom-Korrespondentin Severina Bartonitschek

Ostkirchen: Tradition und Identität in Diaspora-Situationen bewahren

Wiener Ostkirchen-Experte Németh referierte bei internationaler Ostkirchen-Konferenz in Paris - Nachfolgetagung 2026 zum Thema liturgische Identität in Planung

Europäische Synodenexperten beraten in Linz

Katholische Privat-Universität Linz als zentraler Ort der Vernetzung in Umsetzungsphase der Weltsynode für eine synodalere Kirche - Theologin Csiszar in "Task Force für Synodalität" des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen berufen - 2026 europäische Synodalitätskonferenz in Oberösterreich

P. Christian Stranz SVD startet zweite Amtszeit als Provinzial der Steyler Missionare

Die Ordensleitung in Rom hat P. Christian Stranz für weitere drei Jahre zum Leiter der Mitteleuropäischen Provinz der Steyler Missionare bestätigt. Ab Mai 2026 beginnt seine zweite Amtsperiode, in der zentrale Weichen für die Zukunft der Provinz gestellt werden.

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Weihnachtsfeiern für einsame Menschen in Wiener Pfarren

Wer Weihnachten nicht allein feiern möchte, den laden Wiener Pfarren zu gemeinsamen Feiern bei Speis und Trank, Liedern und gemütlichem Beisammensein unter dem Christbaum ein.

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Am Mittwoch eröffnete das Haus der Barmherzigkeit sein erstes Hospiz in Wien. Der ernannte Erzbischof Josef Grünwidl segnete die Menschen, die dort arbeiten und die für kurze Zeit ein Zuhause im Hospiz finden.

Elisabeth Birnbaum: "Wege durch den Bibelwald"

Wer die Bibel neu entdecken möchte, findet in diesem ungewöhnlichen Zugang eine Einladung, vertraute Texte mit frischen Augen zu erkunden.

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Kunstinstallation auf Votivkirche: Mit 4900 Lichtpunkten in die Unendlichkeit

Eine Lichtskulptur der Künstlerin Billi Thanner strahlt ab 16. Dezember zwischen den Türmen der Votivkirche über Wien. Es handelt sich um einen liegenden Achter, das Unendlichkeitssymbol.

Ständige Diakone: Geweihte Brückenbauer zwischen Kirche und Welt

Geweihte Männer mitten in Beruf und Familie: Ständige Diakone dienen als unverzichtbare Vermittler zwischen kirchlichem Auftrag und dem Leben der Menschen.

Personelle Veränderungen im Dezember 2025

Folgende personelle Veränderungen wurden im Wiener Diözesanblatt vom Dezember 2025 bekannt gemacht.

Gaza: Weihnachtslichter inmitten der Zerstörung

Weinachten in Gaza in aller Einafchheit und Schlichtheit, mit dem Wunsch nach Frieden am Weihnachtsbaum.

Feuerfest 2026: Einladung zum großen Firm -Event

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Die Gemeinschaft Cenacolo lädt alle zu einem besonderen Krippenspiel ein  – einer lebendigen Darstellung der Geburt Jesu mit selbstgebauten Kulissen, handgefertigten Kostümen und zwei echten Eseln.

 

Festmonat Dezember: Zwischen Kirschzweigen und Konsumrausch

Advent- der Inbegriff von Spannung zwischen Sehnsucht nach Innerlichkeit und angespannter Betriebsamkeit. Heiligenfeste bieten Kontrapunkte,

mit freundlicher Genehmigung der Rumänisch-Orthodoxen Kirche in Wien

Nikolaus ohne Drohfinger – warum der Heilige mehr kann als Sackerl verteilen

Ein Heiliger, der die Hand reicht – auch anderen Konfessionen und Religionen, wird er doch in der Ostkirche ebenso verehrt wie im Westen.

Papst mahnt: Synodaler Weg braucht mehr innerdeutschen Dialog

Papst Leo XIV. sieht den Reformprozess der deutschen Kirche noch nicht am Ziel. Beim Rückflug aus dem Libanon mahnte er mehr innerdeutschen Dialog an – und warnte vor Machtgefällen, die Stimmen vieler Gläubiger zum Verstummen bringen könnten. Vielfalt in der Synodalität sei kein Bruch, sondern Stärke.

Grünwidl: Kirche und Medien teilen Verantwortung für Wahrheit

Kirche und Medien tragen gemeinsam Verantwortung für Wahrheit, betonte der designierte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl bei der Adventbegegnung mit ORF-Mitarbeitern.

Bürgermeister Ludwig: Bibelerzählung von Sturm am See „Anleitung für Politiker“

Herausforderungen mit kühlem Kopf zu meistern und die Nerven nicht wegzuschmeißen, könne man von der Bibel lernen, so der Wiener Bürgermeister bei der „Nacht der Stille“ im Stephansdom.

Votivkirche: Palästina-Banner entfernt

Spezialkletterer entfernten palästinensische Fahnen von den Türmen der Votivkirche in Wien. Die Erzdiözese prüft rechtliche Schritte.

Stephansdom: „Herbergssuche“ mit Segnung und Verteilung der Barbara-Zweige

 

Stift Engelszell: Ein Abschied mit Gewicht

Engelszell lebt weiter: Nach dem Ende der Trappistenära übernimmt die Diözese Linz die Verantwortung für das Stift.

Latinos feiern Guadalupe-Fest erstmals im Stephansdom

Erstmals Guadalupe-Fest im Stephansdom: Spanischsprachige Messe am 12. Dezember – Priester Curiel Rojas nennt Feier „zentrales Glaubensfest und Ausdruck von Identität“

Wien: Erzdiözese distanziert sich von Palästina-Flaggen auf Votivkirche

Kirche prüft rechtliche Schritte gegen Anbringung im Zuge einer Demonstration

ORF überträgt Gebetstreffen mit Papst Leo XIV. aus der Türkei

Ob live aus der Türkei oder aus heimischen Pfarren: Österreichs Medien laden ein, mitzufeiern – vor dem Bildschirm oder Radio. Ein Wochenende, das Brücken baut: zwischen Ost und West, Tradition und Gegenwart.

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