51 Frauen und Männer hat der neuernannte Erzbischof in einer feierlichen Liturgie unter die Taufbewerber aufgenommen. Sie bereiten sich auf die Taufe rund um das kommende Osterfest vor.
Der designierte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl hat die christliche Taufe als tiefgreifenden Neubeginn und einen "Liebesbund und Lebensbund" mit Gott gewürdigt. Anlässlich der zweiten diözesanen Zulassungsfeier zur Erwachsenentaufe am Donnerstagabend in Wien-Neuerdberg betonte der Grünwidl die fundamentale Bedeutung des Sakraments für die Gläubigen.
51 Personen, die sich auf die Taufe vorbereiten, nahmen an der Feier teil. Der designierte Erzbischof verglich die Taufe mit dem Aufbruch Abrahams in der Genesis: Es sei der Beginn eines neuen Lebens und einer neuen Identität. Getaufte würden den Namen Christ annehmen, da sie "ewig verbunden mit Jesus Christus" seien. Bei den Taufkandidaten könne man "Gott bei der Arbeit zuschauen", so Grünwidl, der auf die vielfältigen Glaubensbiografien der Bewerber verwies – von der katholischen Ehefrau über eine Pilgerreise nach Lourdes bis hin zum Suchen nach Sinn und Vergebung.
Der designierte Erzbischof rief die Pfarrgemeinden auf, die Neugetauften herzlich aufzunehmen und ihnen auf ihrem Weg beizustehen, denn mit dem Empfang von Taufe, Firmung und Erstkommunion "fängt alles erst an".
Die Erwachsenentaufe erlebt in der Erzdiözese Wien einen deutlichen Zuwachs. Insgesamt 179 Personen über 14 Jahren, darunter viele aus dem Iran (66) und Österreich (71), bereiten sich heuer auf das Sakrament vor.
Besonders auffällig ist das steigende Interesse junger Österreicherinnen und Österreicher: Rund ein Viertel der Taufbewerber ist zwischen 14 und 20 Jahre alt, wie Diözesanverantwortlicher Daniel Vychytil mitteilte. Dies sei eine neue Entwicklung, angetrieben von einer persönlichen Suche nach Orientierung und spiritueller Tiefe. Der Religionsunterricht und der Einfluss von sozialen Medien spielten dabei eine immer wichtigere Rolle.