"Die Motivation ist wieder da", berichtet Dechant Karl Engelmann vom Dekanat 17. "Strukturen sind Geist-Träger", betonte die Pastoraltheologin Regina Polak.
Eine Zwischenstation auf dem Weg des diözesanen Entwicklungsprozesses stellte ein Treffen der Pfarrgemeinderäte (PGR) des Vikariats Wien-Stadt am 23. November 2013 dar.
Mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten beschäftigen sich die Dekanate des Vikariats Wien-Stadt mit dem "Arbeitsauftrag", den sie von Bischofsvikar Dariusz Schutzki im Juni 2013 erhalten haben. Im Dekanat Wien 12 herrsche "eine gute Atmosphäre", berichtete Vikariatsrätin Maria Wildam. Das Dekanat habe die Reform-Arbeit "auf breiter Grundlage" voll aufgenommen. Nach der Dekanatsvollversammlung im November seien sechs Arbeitsgruppen – Liturgie, Communio, Pastoral, Ökonomie, Caritas und Verkündigung – gebildet worden.
Im Dekanat Wien 14 finde eine "Phase des Tastens und Testens" statt, hieß es im verlesenen Statement seitens des krankheitshalber verhinderten Dechants Georg Fröschl. Das Dekanat sei in drei geographische Räume – Osten, Mitte und Westen – eingeteilt worden. Dabei brauche es "viel Zeit und Geduld", sagte Vikariatsrätin Elisabeth Donnaberger: "Wir werden mitgestalten, auch wenn die Gestalt noch nicht ganz klar ist."
"Die Motivation ist wieder da", berichtete Dechant Karl Engelmann für das Dekanat Wien 17. Spannend sei noch immer die "Frage nach dem Ziel". Für Vikariatsrat Heinz Enderl stellen sich drei Optionen: "Erstens: Alles bleibt, wie es ist. Zweitens: Was lege ich zusammen? Und drittens: Schauen wir über die Dekanatsgrenzen!"
Für Pastoraltheologin Regina Polak ist die "Frage der Partizipation" wichtig. Da sei das Dekanat 12 "ein Musterbeispiel für Beteiligung". Im Hinblick auf das Engagement, das "keine Selbstausbeutungsgeschichte" werden dürfe, stelle sich die Frage: "Wie lange hält man das durch?" Eindrucksvoll sei das vielfach feststellbare "Konzept der Nachbarschaft". Wenig wahrgenommen hat Polak an diesem Tag die "Frage nach den Inhalten, nach den Zielen". Auch das Verständnis der "Pastoral" sei hinterfragenswert. Nach Johannes XXIII. sei Pastoral "die Sorge und Verantwortung um die Reich-Gottes-Praxis", verbunden mit der Frage nach den "Zeichen der Zeit".
Polaks Nachdenk-Aufträge: Die Sorge um das Reich Gottes "als Verheißung einer Welt, in der Menschen Liebe, Friede und Gerechtigkeit leben" sowie das Nachdenken über "Pfarre neu". Pfarre sei eine Rechtsform, "das Recht sichert auch Freiheit und Gerechtigkeit", betonte Polak. Strukturen wiederum "stiften Beziehungen zwischen den Menschen und Gruppen nach innen und nach außen, Strukturen seien auch "theologisch relevant", denn: "Strukturen sind Geist-Träger", sagte Polak. Es gelte, auf die Zeichen der Zeit – Armut, Ökologie, Migration, Demographie – zu achten. In diesem Sinn ist auch für Bischofsvikar Dariusz Schutzki die Erneuerung in Form des "geistlichen Prozesses das entscheidende Kriterium".