Bischof Irinej dankte im Namen der gesamten serbisch-orthodoxen Kirche. Die Initiative der katholischen Kirche in Wien sei ein Schritt hin zur Überwindung der Trennung von Ost- und Westkirche, zeigte sich der Bischof überzeugt.
Bischof Irinej dankte im Namen der gesamten serbisch-orthodoxen Kirche. Die Initiative der katholischen Kirche in Wien sei ein Schritt hin zur Überwindung der Trennung von Ost- und Westkirche, zeigte sich der Bischof überzeugt.
Kardinal Schönborn überreichte serbisch-orthodoxem Bischof Irinej bei liturgischer Feier die Kirchenschlüssel.
Mit einer liturgischen Feier ist am Dienstagabend, 27. Mai 2014, die Wiener Kirche Neulerchenfeld offiziell an die serbisch-orthodoxe Kirche übergeben worden. Symbolischer Höhepunkt war die Überreichung der Kirchenschlüssel durch Kardinal Christoph Schönborn an Bischof Irinej (Bulovic). Bischof Irinej war bisher als Administrator für die serbisch-orthodoxe Kirche in Österreich zuständig. An der Feier nahm auch der neue Bischof für Österreich, Andrej (Cilerdzic), teil.
Die Übergabe sei ein besonderer Moment, der von einem schmerzlichen Loslassen wie auch von einem Zeichen der Freude und der Lebendigkeit der Christenheit geprägt ist, sagte Kardinal Schönborn. Die Zahl der Katholiken habe in manchen Gebieten Wiens stark abgenommen, es gebe zu viele Kirchen. Zugleich habe die Zahl der orthodoxen Christen deutlich zugenommen. Schönborn sprach von bis zu 500.000 orthodoxen und orientalischen Christen in Österreich.
Es sei der katholischen Kirche ein Herzensanliegen, den orthodoxen Kirchen beim Aufbau der Seelsorge zu helfen und dazu gehöre auch die Bereitstellung von Gotteshäusern.
Bischof Irinej dankte im Namen der gesamten serbisch-orthodoxen Kirche. Die Initiative der katholischen Kirche in Wien sei ein Schritt hin zur Überwindung der Trennung von Ost- und Westkirche, zeigte sich der Bischof überzeugt.
An der Feier nahmen zahlreiche Geistliche der orthodoxen Kirche, an der Spitze der griechisch-orthodoxe Metropolit und Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz, Arsenios (Kardamakis), teil. Von katholischer Seite war u.a. Bischofsvikar Darius Schutzki zugegen.
Die serbische Kirche hat in Österreich mit der Kirche Neulerchenfeld nun 17 Gotteshäuser. Die Gesamtzahl der serbisch-orthodoxen Gläubigen in Österreich wird auf bis zu 300.000 geschätzt.
Mit der Übergabe der Pfarrkirche Neulerchenfeld erhält die serbisch-orthodoxe Kirche ein viertes Gotteshaus in Wien - neben St. Sava (1030 Wien, Veithgasse), Verklärung der Allheiligen Gottesgebärerin (1170 Wien, Steinergasse), Auferstehung Christi (1020 Wien, Engerthstraße).
Die Kirche Neulerchenfeld - ursprünglich ein schlichtes barockes Gotteshaus - wurde 1753 fertiggestellt. 1945 wurde die Kirche nahezu vollständig zerstört. Der heutige schmucklose Saalbau wurde 1957 geweiht.
In den 1930er-Jahren war in geringer Entfernung zur Kirche Neulerchenfeld die Filialkirche Maria Namen errichtet worden. Damals lebten in der Pfarre 43.000 Katholiken, wesentlich mehr als heute im ganzen 16. Bezirk. 1939 wurde Maria Namen zur eigenen Pfarre erhoben, um Gotteshaus und Priester dem Zugriff des NS-Regimes zu entziehen.
Auf Grund der soziologischen Veränderungen im 16. Bezirk wurde ab 2010 die Wiedervereinigung der beiden eng benachbarten katholischen Pfarrgemeinden angegangen, wobei zugleich die Übergabe der Kirche Neulerchenfeld an die serbisch-orthodoxe Kirche ins Auge gefasst wurde. Die Übergabe der Kirche hätte schon früher erfolgen können, wurde jedoch durch ein mehrinstanzliches kirchenrechtliches Verfahren verzögert.
Eindrücke von der Übergabe der Kirche Neulerchenfeld an die serbisch-orthodoxe Kirche in Österreich.
Bischofsvikariat Wien-Stadt