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15.04.2015 · Lebensschutz

Virt: Würde am Ende des Lebens darf keine Kostenfrage sein

G

Die Frage nach der Würde am Ende des Lebens darf keine Frage des Geldes sein. Das betonte der Wiener Moraltheologe em. Prof. Günter Virt im Rahmen einer Podiumsdiskussion in Wien.

Moraltheologe bei Podiumsdiskussion des Katholischen Akademikerverbandes: "Tod ist ein unausweichlicher Bestandteil des Lebens".

Die Frage nach der Würde am Ende des Lebens darf keine Frage des Geldes sein. Das betonte der Wiener Moraltheologe em. Prof. Günter Virt im Rahmen einer Podiumsdiskussionen am Dienstagabend, 14. April 2015 in Wien.

 

„Würde kein ökonomischer Wert“

"Viele fragen mich, wie lange wir uns Ethik noch leisten können, das darf aber niemals eine Frage der Kosten sein, denn Würde hat nichts mit ökonomischem Wert zu tun", so der Theologe wörtlich. Zu der Podiumsdiskussion unter dem Motto "Können wir in Würde sterben?" hatte der Katholische Akademikerverband ins Otto-Mauer-Zentrum geladen.

 

Das Sterben sei die letzte Lebensaufgabe und verweise nicht auf einen nächsten Lebensabschnitt, so Virt weiter: "Das bedeutet, dass wir das erste Mal unser ganzes Leben betrachten und annehmen können." Das würde aber vielen schwer fallen: "Viele nehmen das Leben nicht an und können deswegen auch nicht loslassen, dabei ist der Tod ein unausweichlicher Bestandteil des Lebens."

 

Auch die Leiterin der parlamentarischen Enquete-Kommission "Würde am Ende des Lebens", Gertrude Aubauer, hielt fest, dass man bei der Frage nach der Würde am Ende des Lebens nicht in ökonomischen Kategorien denken dürfe. Aubauer stellte die Ergebnisse des im März veröffentlichten Abschlussberichts der Enquete-Kommission vor: "Hospiz und Palliativmedizin muss für alle erreichbar und leistbar sein. Das ist das Programm für die Zukunft." Bereits bis 2016 sollen demnach neue Hospiz- und Palliativbetten geschaffen werden und auch das Kinderhospizwesen soll ausgebaut werden. Darüber hinaus sei der Ausbau im Hospiz- und Palliativwesen in den nächsten Jahren mit geschätzten 36 Millionen Euro vergleichsweise günstig. In Bezug auf Tötung auf Verlangen solle die derzeitige Österreichische Rechtslage beibehalten werden, forderte Aubauer. Barmherzigkeit könne niemals Tötung auf Verlangen bedeuten.

 

"Sterben gesellschaftliches Tabuthema"

Der Palliativmediziner und Primar im Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien, Michael Preitschopf, kritisierte, dass Sterben immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema sei und verdrängt werde, "obwohl es ein natürlicher Prozess ist". Die Palliativmedizin sei so alt wie die Menschheit, Sterbende und Sterbenskranke passten aber in vielen Fällen noch immer nicht in das Bild der modernen Medizin, so der Primar.

 

Man müsse im Palliativwesen ganz besonders auf die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten eingehen und vor allem zuhören, führte der Mediziner weiter aus, denn die bestmögliche Betreuung sei von Mensch zu Mensch oft ganz unterschiedlich. Wichtig sei es, die Patienten immer miteinzubeziehen, damit niemals der Verdacht entstehen könne, über den Kopf des Sterbenden hinweg zu entscheiden. Der Patient müsse stets der Letztentscheidende sein, so Preitschopf.

 

Die Psychotherapeutin und Psychoonkologin Tilly Egger sprach sich dafür aus, zuerst einmal über die Begrifflichkeiten zu diskutieren. "Wir müssen erst einmal den Begriff Würde definieren, weil viele Menschen damit gar nichts anfangen können", so Egger. Für die gelingende Begleitung Sterbender sei Anteilnahme ein ganz entscheidender Punkt. "Kein Sterbender möchte einen mitleidigen Sorgenblick erhalten, das gibt keine Kraft. Vielmehr ist ein anerkennender Blick oft viel wertvoller", so die Psychoonkologin. Es sei jedenfalls vollkommen normal, dass Menschen am Ende des Lebens Angst haben. "Wir alle sind im Sterben unerfahren, und somit in einer neuen Situation, wenn es dann soweit ist", so Egger.

erstellt von: red/kap
15.04.2015
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Information:

Katholischer Akademikerverband Wien:

www.kav-wien.at

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Heilige Messe zum Schutz des Lebens mit Weihbischof Scharl

Anlässlich des Tages für das Leben feiert Weihbischof Franz Scharl am 2. Juni 2021 um 18 Uhr die Hl. Messe in der Kirche St. Josef ob der Laimgrube, 6., Windmühlgasse 3.

Bischöfe mahnen: Assistenz zum Leben statt Hilfe zur Selbsttötung

Erklärung der Bischofskonferenz zum "Tag des Lebens" (1. Juni) nennt Erwartungen für künftiges Suizidbeihilfe-Gesetz:  Suizidwillige vor Einflussnahme Dritter schützen, Palliativ- und Hospizangebote ausbauen, Menschenwürde "nicht der Leistungslogik opfern"

Experten: Solidarische Gesellschaft ist wichtigste Suizidprävention

Experten: Solidarische Gesellschaft ist wichtigste Suizidprävention

Ärzte, Seelsorger und Theologen rufen bei Online-Diskussion in der "Lange Nacht der Kirchen" zu mehr Zuwendung zu Kranken, Alten und Einsamen auf. Bischof Scharl sieht Bewusstseinsarbeit auch in der Kirche nötig.

Turnovszky: Der Tod ist nicht Ende, sondern Vollendung des Lebens

Wiener Weihbischof übt in Niederösterreichischen Nachrichten Kritik an vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen absoluten Verbot des assistierten Suizids.

Sterbehilfe

Sterbehilfe: Dialogforum startet mit Hospiz und Palliativversorgung

Kirchenvertreterin im Forum, Merckens: Ausbau, finanzielle Absicherung und Rechtsanspruch auf Hospiz und Palliativversorgung vor der Suizidbeihilfe-Freigabe unbedingt notwendig.

Suizidbeihilfe: Experten fordern Schutzkonzept und Palliative Care

Mediziner Watzke kritisiert massive Unterversorgung mit Palliativmedizin. Ex-Behindertensprecher Huainigg fordert Hilfen für selbstbestimmtes Leben.

Glettler kritisiert "Manipulation" in Sterbehilfe-Umfrage

Lebensschutz-Bischof in "Tiroler Tageszeitung" bemängelt Formulierung der von Sterbehilfe-Gesellschaft beauftragten Befragung. Auch früherer Ärztekammer-Präsident hinterfragt Ergebnisse.

Ethikerin warnt vor Auffassung von Altwerden als "Krankheit"

Untersuchungen in Benelux-Staaten zeigen dramatischen Anstieg von Fällen aktiver Sterbehilfe bei älteren Menschen ohne schwere Erkrankung. IMABE-Geschäftsführerin Kummer hinterfragt Konzept des "selbstbestimmten Todes".

Suizidbeihilfe: Familienverband fordert Maßnahmen gegen Missbrauch

KFÖ-Präsident Trendl fordert Ausbau mobiler und stationärer Palliativmedizin sowie von Telefonseelsorge. Appell an Gesetzgeber und Regierung für flankierende Maßnahmen zum assistierten Suizid.

"Jugend Eine Welt": Corona trifft auch 2021 unschuldige Kinder

Katholische Hilfsorganisation rechnet mit Folgeschäden der Pandemie wie armutsbedingte Bildungsabbrüche und mehr Kinderarbeit.

Scharl: Kein schwarzes Loch fürs Töten bohren

Mit dem Erkenntnis des Österreichischen Verfassungsgerichtshofes (ÖVfGH) von vergangener Woche wird ein erstes kleines schwarzes Loch für das Töten als Beenden menschlichen Lebens zu bohren versucht.

Nach VfGH-Urteil: Ethiker warnt vor weiterer Entsolidarisierung

Ethiker Weiß: Entscheid ist "konsequente Entwicklung in einer Gesellschaft, in der Autonomie als der höchste Wert verstanden wird". Schattenseite der Überhöhung der individuellen Autonomie ist aber Gleichgültigkeit.

Assistierte Suizid: Kritik an VfGH-Entscheidung

Salzburger Ärzteforum warnt im Blick auf Länder wie Benelux-Staaten, Schweiz und Kanada vor weitreichenden negativen Folgen der Aufhebung des Verbots an Suizid-Mitwirkung. Auch Ärztekammer sieht falschen Schritt.

Kardinal Schönborn: Töten darf nicht zur Gewohnheit werden

Kardinal Christoph Schönborn äußert in der "Kronenzeitung" heute Sonntag die Hoffnung, dass das Parlament nach dem am Freitagabend vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen Verbot der Sterbehilfe „mit Weisheit nach guten Lösungen sucht."

H?nde einer alten und einer jungen Frau.      Wien, 29.9.2004         ? Franz Josef Rupprecht; A-7123 M?nchhof; Bank: Raiffeisenbank M?nchhof (BLZ: 33054), Konto.-Nr.: 17.608

Erzbischof Lackner: Sterbehilfe-Urteil ist Kulturbruch

Vorsitzender der Bischofskonferenz, Erzbischof Lackner, reagiert mit "Bestürzung" auf Urteil des Verfassungsgerichtshofs. Für Kirche gilt: "Der Mensch soll an der Hand eines anderen, aber nicht durch die Hand eines anderen sterben"

Sterbebegleitung – Beistand bis zum Ende

"Das Leben ist lebenswert, bis zum Schluss", sagt Monika. Die diplomierte Krankenschwester begleitet Todkranke in ihren letzten Stunden.

Bischof bei "Marsch fürs Leben": Verbot von Sterbehilfe beibehalten

Emeritierter Bischof Küng: "Unabhängig davon, ob jemand an Gott glaubt oder nicht, betrifft die Auffassung, dass das menschliche Leben ein unantastbares Gut ist, das Wesen des Menschen und der menschlichen Gesellschaft".

Turnovszky: Aktive Sterbehilfe kein Akt der Barmherzigkeit

Wiener Weihbischof appelliert zu mehr gesellschaftlichen Investitionen für "Aufmerksamkeit, Nähe und Zeit" am Lebensende.

Hände

Sterbehilfe: Experte warnt vor Rechtfertigungsdruck auf Kranke

Deutscher Arzt und Psychotherapeut Bauer in "Der Sonntag"-Interview gegen Freigabe kommerzieller Sterbehilfe. In besonderen Einzelfällen ethische Vertretbarkeit einer Sterbehilfe nicht völlig ausgeschlossen.

Sterbehilfe: Weitere Warnungen vor Lockerung nicht nur aus Kirche

Wiener Ärztin und frühere SP-Gesundheitsstadträtin Pittermann warnt vor Tabubruch und Missbrauch. Wiener Katholischer Familienverband strikt gegen Legalisierung aktiver Sterbehilfe. Benelux-Daten "ernüchtern".

Suizidbeihilfe: Bischöfe warnen erneut vor Aufhebung des Verbots

Kardinal Schönborn: "Das Sterben darf nicht zum Geschäft werden". VfGH verhandelt Donnerstag über mögliche strafrechtliche Lockerungen.

Vor VfGH-Verhandlung: Weitere Experten warnen vor Suizidbeihilfe

Bioethiker, Moraltheologen, Bischöfe und Ordensvertreter sprechen sich für Beibehaltung der aktuell gültigen Rechtslage zum Lebensende aus.

"Aktion Leben": Wien lässt viele schwangere Frauen im Stich

Stadt informiert Schwangere nicht über kostenlose und qualitätsgesicherte Beratungs- und Hilfsangebote des unabhängigen Vereins. Neue Werbeoffensive mit City Lights.

Ein bisschen töten gibt es nicht

Am Ende darf man dann wie in Belgien Kinder oder wie in den Niederlanden Demente töten – also Menschen, die gar keine mündige Zustimmung zu ihrer Tötung geben können.

"Aktion Leben": Klares "Nein" zu Sterbehilfe

Statt Lockerung der aktiven Sterbehilfe Ausbau der Palliativ- und Hospizbetreuung.

Sterbehilfe: Familienverband gegen "Geschäft mit dem Tod"

Im Hinblick auf anstehendes VfGH-Urteil publiziert Katholischer Familienverband Stellungnahmen von Ex-ÖVP-Behindertensprecher Huainigg und katholischer Publizistin Kaiser.

"Aktion Leben" fordert Kinderrechte auch für Ungeborene

Generalsekretärin Kronthaler: Es ist an der Zeit, die Kindheit in ihrer Gesamtheit zu achten und zu schützen. UN-Kinderrechtskonvention feiert am 2. September 30-jähriges Bestehen.

"Pro Life Tour" 2020 endet mit Forderung "Hilfe statt Abtreibung"

Jugendliche Lebensschützer legten in drei Wochen zu Fuß 342 Kilometer durch vier deutschsprachige Länder Europas zurück.

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