Über eine Million Jugendliche feierten am vergangenen Wochenende in Rom ihren Glauben. Wir haben mit dem Wiener Molekularbiologen und Podcaster Mateo Markovic gesprochen: die bewegendsten Momente, die Energie in den Straßen Roms und die Highlights des Großevents für ihn und seine Freunde.
Mateo beschreibt die Reise als „Ausdruck der überfließenden Gnade Gottes“ und eine Zeit der Hoffnung, des Neuanfangs und der Umkehr. Er war mit sechs engen Freunden unterwegs, um „gemeinsam im Glauben und vor allem in der Hoffnung zu wachsen.“
Mateo stieß am 1. August zu seiner Gruppe, nachdem er die ersten Tage digital mitverfolgt hatte. Die Atmosphäre in den Straßen der italienischen Hauptstadt empfand er als besonders ansteckend: „In den Straßen Roms war eine besondere Atmosphäre zu spüren – eine tiefe, ansteckende Freude, die von den jungen Menschen getragen wurde. Man konnte regelrecht spüren, dass der Heilige Geist am Wirken ist.“
Besonders prägende Momente gab es für ihn einige. Eines seiner persönlichen Highlights war das „Rosary for Life“, ein Gebet für den Lebensschutz, das seine Freunde in der Kirche San Paolo alla Regola organisierten. Dort beteten sie mit Jugendlichen aus aller Welt „für den Schutz des Lebens – von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod.“
Auch die Vigil mit Papst Leo hat ihn tief beeindruckt. Mateo schildert, wie der Papst im Papamobil durch die Menge fuhr - sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er „sichtlich bewegt von der Anwesenheit so vieler junger Menschen“ war. Die Botschaft des Papstes, die Jugendlichen sollten „Pilger der Hoffnung“ sein, war für ihn eine zentrale Ermutigung. Nicht zu vergessen sind auch die Sakramente, die für Mateo eine wichtige Rolle spielten. Er hat neu verstanden, dass die Sakramente „Ausdruck von Gottes Liebesversprechen“ sind.
Mateo geht auch auf die Kritik ein, das Jubiläum sei lediglich eine oberflächliche Show für gutsituierte Jugendliche gewesen. Er hält dagegen, dass die über eine Million jungen Menschen nicht gekommen seien, um einen Prominenten zu feiern, sondern um „eine Person zu ehren: Jesus Christus.“ Für ihn wurde das Bibelwort „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (vgl. Mt 18,20) in Rom greifbar. Er betont, dass Jesus „keine Show, kein Event, sondern eine lebendige Person ist, die Herzen berührt und Leben verändert.“
Die Kirche erlebt Mateo als „jung, lebendig, hoffnungsvoll und tief spirituell.“ Er sieht, dass die jüngeren Generationen sich im Aufbruch befinden: „Sie beginnen zu erkennen, dass Freiheit nicht automatisch Glück bedeutet. Die Lüge, dass man ohne Gott glücklich sein kann, verliert zunehmend ihre Kraft.“ Für Mateo erneuert sich die Kirche durch junge Herzen, die von Gott ergriffen werden.
Das Jubiläum wirkt für Mateo über die Reise hinaus: „Es ist wie ein geistlicher Impuls, der viele erreicht hat.“ Er fühlt sich neu berufen, „Salz der Erde und Licht der Welt zu sein“ (vgl. Mt 5,13-14), so wie es Papst Leo den jungen Menschen wiederholt zugerufen hat. Diese Mission ende nicht in Rom, „sie hat dort erst begonnen“. Als geistlichen Impuls hat er sich ein Wort aus der Bibel mitgenommen: „Denn ich weiß, welche Pläne ich für euch habe – Pläne des Heils und nicht des Unheils. Ich will euch Zukunft und Hoffnung schenken“ (Jeremia 29,11). Mit dieser tiefen Überzeugung ist er zurückgekommen: „Gottes Güte hat kein Ende.“
Mateo Markovic ist 27 Jahre alt, Molekularbiologe und dem Zentrum Johannes Paul II. in Wien verbunden. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagiert er sich auch medial. Zusammen mit Naemi Brusch moderiert er den Podcast „Karol & Co“. Der Podcast schafft Raum für ehrliche Gespräche über Themen, die in der christlichen Welt oft zu kurz kommen. Das Ziel ist es, den „Bilderbuch-Jesus“ hinter sich zu lassen und den „Real-Life-Jesus“ zu entdecken – ein Gesprächsraum für alle, die die Kirche von heute kritisch und gleichzeitig hoffnungsvoll mitgestalten wollen.