Der Dominikanerkonvent war drei Tage lang Zentrum für philosophische und theologische Studien über den Kirchenlehrer der Scholastik
"Das Potenzial der Schriften des heiligen Thomas ist selbst nach Jahrhunderten der Diskussion und des Nachdenkens über diese noch längst nicht zur Gänze geborgen", wies P. Rupert Mayer vom Dominikanerkonvent S. Maria Rotunda in Wien als Mitveranstalter hin. Laut dem ehemaligen Professor für Christliche Philosophie an der Franciscan University of Steubenville (Österreichisches Programm in Gaming) spiegelte sich dessen umfassendes Oeuvre - Thomas schrieb jedes Jahr ca. 4.000 Seiten - in einer thematisch breiten Palette an Vorträgen. Sie reichte von "Das Problem des Bösen und die Natur Gottes" über Thomas' Unterscheidung zwischen Wesen und Sein bis zu den Wurzeln des Kirchenlehrers in der griechisch-arabischen Philosophie.
Der Dominikaner Thomas, geboren anno 1225 auf einer Burg bei Aquino/Italien, war Schüler des heiligen Albert des Großen. Das große Thema des Denkers der Scholastik war die bis heute aktuelle Frage nach dem Verhältnis von Glaube und Vernunft, wie auf dem Symposium P. Thomas Joseph White unterstrich. In seinem Hauptwerk, der "Summa Theologiae", zeigte Thomas anhand von "fünf Wegen", dass die Existenz Gottes durch die Vernunft erkannt werden kann. Doch habe die Vernunft eine Grenze, die vom Glauben an die Offenbarung überschritten wird, wird in der Aussendung mit dem Hinweis auf die Dreifaltigkeit Gottes erklärt.
Das 2016 eingeführte "Symposium Thomisticum" fand vor Wien in Paris, Porto, Athen, Rom, Krakau und Barcelona statt, stets unter reger Teilnahme dominikanischer Thomaskenner. Ermöglicht wurde dies durch einen vom Dubliner Kardinal Desmond Connell eingerichteten Bildungsfonds für die Erforschung der Werke des Thomas von Aquin. Einer der treibenden Kräfte ist Fran O'Rourke, emeritierter Professor für Philosophie am University College Dublin.