Nach der verheerenden Amoktat in Graz ruft Österreich dreitägige Staatstrauer aus. Politiker und Religionsführer vereint im Schmerz, betonen Trost, Zusammenhalt und die Schaffung sicherer Räume.
Nach der schrecklichen Amoktat an einer Grazer Schule mit neun Todesopfern und zwölf Verletzten hat Österreich eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Bundeskanzler Christian Stocker verkündete die Maßnahme, die das Hissen von Flaggen auf halbmast vorsieht. Am Mittwoch um 10 Uhr wird das ganze Land bei einer bundesweiten Trauerminute der Opfer gedenken.
"Die Solidarität des gesamten Landes soll den Hinterbliebenen in diesen dunklen Stunden Trost spenden", so Stocker. Er betonte den Wert von Mitgefühl und Zusammenhalt, denn "in so schweren Stunden ist Menschlichkeit unsere stärkste Kraft." Die Schulen müssten Orte des Friedens bleiben. Innenminister Gerhard Karner bestätigte die Opferzahlen; der Amokläufer, ein 21-jähriger ehemaliger Schüler, ist der zehnte Tote. Motive sind noch unklar.
Auch die führenden Religionsvertreter äußern tiefe Bestürzung und rufen zum Gebet auf:
Kardinal Christoph Schönborn ringtum Worte angesichts des "sinnlosen Mords". Er betonte, dass "Das Böse und der Tod werden nicht das letzte Wort haben" und rief zum Zusammenhalt auf.
Erzbischof Franz Lackner zeigt sich "tief betroffen und sprachlos", betonte aber: "dennoch darf es kein Schweigen geben."
IKG-Präsident Oskar Deutsch und IGGÖ-Präsident Ümit Vural sprechen den Angehörigen ihr tiefstes Beileid aus, wobei Vural als Vater den Schmerz besonders betont: "es zerreißt mir das Herz."
Der orthodoxe Metropolit Arsenios fordert, nicht tatenlos zuzusehen, wenn junge Menschen unter Druck geraten. Er appellierte, "sichere Räume zu schaffen, in denen sie sich gesehen, wertgeschätzt und geliebt wissen", und Hass mit Nächstenliebe und Solidarität entgegenzutreten.
In dieser Stunde der Trauer zeigt sich Österreich in tiefer Verbundenheit und im gemeinsamen Wunsch nach Trost und Heilung.