Als Zeichen der Verbundenheit übergab Schönborn dem rumänischen Metropoliten Serafim (Joanta) einen Messkelch und die Kirchenschlüssel.
Als Zeichen der Verbundenheit übergab Schönborn dem rumänischen Metropoliten Serafim (Joanta) einen Messkelch und die Kirchenschlüssel.
Metropolit Serafim war am Ostermontag Gast bei Feier in Antonskirche im 15. Wiener Bezirk. Lob für ökumenisches Miteinander.
In einer feierlichen Zeremonie hat Kardinal Christoph Schönborn am Nachmittag des Ostermontags die Antonskirche in der Pouthongasse im 15. Wiener Bezirk an den rumänisch-orthodoxen Metropoliten für Mitteleuropa, Serafim (Joanta), übergeben. Der Wiener Erzbischof erinnerte daran, dass das Christentum auch in Wien mit beiden Lungenflügeln - dem westlichen und dem östlichen - atmen müsse. In der heutigen Situation seien die Kirchen mehr denn je verpflichtet, einander geschwisterlich zu helfen.
Als Zeichen der Verbundenheit übergab Schönborn dem rumänischen Metropoliten einen Messkelch und die Kirchenschlüssel. Serafim überreichte dem Kardinal eine Auferstehungsikone, die in der Privatkapelle des Wiener Erzbischofs einen Ehrenplatz erhalten soll. An der Zeremonie nahm u.a. auch die rumänische Botschafterin in Wien, Silvia Davidoiu, teil.
Metropolit Serafim bezeichnete die Übergabe der Antonskirche als hochherzige Geste von katholischer Seite. Es sei sehr wichtig, dass die römisch-katholischen Gläubigen auch in Zukunft die Möglichkeit haben werden zu feiern. Das Miteinander habe sich bereits in den letzten Monaten - die erste rumänisch-orthodoxe Liturgie fand im Dezember statt - gut eingespielt.
Herzlich dankte der rumänisch-orthodoxe Metropolit auch dem Dechanten des 15. Bezirks, Pfarrer Martin Rupprecht, für dessen ökumenische Offenheit. Ebenso würdigte er den Einsatz des rumänisch-orthodoxen Bischofsvikars Nicolae Dura und dessen mehrjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, aber auch das Engagement des neuen rumänisch-orthodoxen Seelsorgers der Antonskirche, Ioan Moga, für den orthodox-katholischen Dialog. Moga arbeitet als Assistent an der Katholisch-Theologischen Fakultät, er ist Mitglied der "Pro Oriente"-Kommission junger orthodoxer und katholischer Theologinnen und Theologen und gehört dem "neuen" Ratzinger-Schülerkreis an (in dem Nachwuchstheologen versammelt sind, die sich mit den von Joseph Ratzinger behandelten theologischen Fragen auseinandersetzen).
Die Antonskirche wurde 1893 geweiht und 1904 vergrößert, als auch die beiden Fassadentürme gebaut wurden. Seit 1939 ist die Kirche eine selbstständige Pfarre. Durch die demographischen Veränderungen im 15. Bezirk wurde die Gemeinde in den vergangenen Jahren immer kleiner. Schließlich wurde klar, dass die Baulast von Kirche und Pfarrhaus nicht mehr bewältigt werden konnten. Der Pfarrgemeinderat der Antonskirche beschloss daher am 28. November 2013 einstimmig, ab dem dritten Adventsonntag die Sonntagsmesse von 9.30 Uhr auf 8.30 Uhr vorzuverlegen, damit um 10.00 Uhr die rumänisch-orthodoxe Göttliche Liturgie beginnen könnte. Die zuständigen Gremien der Erzdiözese Wien fassten die notwendigen rechtlichen Beschlüsse, sodass die offizielle Übergabe des Gotteshauses an die rumänisch-orthodoxe Kirche am Ostermontag möglich wurde.