Ordenspriester Pius Parsch gilt als Pionier auf dem Gebiet der Liturgie und war Wegbereiter der "Liturgischen Bewegung" in Österreich.
Ordenspriester Pius Parsch gilt als Pionier auf dem Gebiet der Liturgie und war Wegbereiter der "Liturgischen Bewegung" in Österreich.
Auszeichnung wird am 3. Dezember in Klosterneuburg durch Landeshauptfrau Mikl-Leitner überreicht.
Österreichs höchstdotierte Auszeichnung für liturgiewissenschaftliche Forschung, der Pius-Parsch-Preis, ergeht 2017 an zwei in Wien tätige Theologen: Der Dogmatiker Christian Stoll, Assistent an der Universität Wien, erhält den Preis für seine Dissertation "Die Öffentlichkeit der Christus-Krise bei Erik Peterson", gemeinsam mit dem Pfarrer von Wien-Ober St. Veit, Andreas Kaiser, für die Dissertation "Das lateinisch-deutsche Altarmessbuch (1965). Der vergessene Schritt zur Umsetzung der Liturgiereform", teilte das Piusch-Parsch-Institut am Montag, 20. November 2017 in einer Aussendung mit. Die Verleihung findet am 3. Dezember 2017 um 18 Uhr in Klosterneuburg durch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner statt.
Der mit 6.000 Euro dotierte Pius-Parsch-Preis wird alle zwei Jahre vom Pius-Parsch-Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie vergeben und von einer internationalen Jury heuer zum fünften Mal ausgelobt. Die Liturgiewissenschaftliche Gesellschaft und das Land Niederösterreich finanzieren den Preis gemeinsam. Die Verleihung findet stets rund um den Jahrestag der Promugation der Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils vom 4. Dezember 1963 statt, im Rahmen einer Eucharistiefeier in der Kirche St. Gertrud, geleitet heuer vom Klosterneuburger Propst Bernhard Backovsky.
Namensgeber der Auszeichnung ist der Liturgie-Pionier Pius Parsch (1884-1954), der als wichtiger Wegbereiter der "Liturgischen Bewegung" in Österreich gilt. Ab 1922 feierte er Gemeinschaftsmessen in der Kirche St. Gertrud, bei denen Teile der Messfeier vom Volk in deutscher Sprache gesungen wurden ("Betsingmesse"). Parsch wollte damit eine aktivere Teilnahme der Mitfeiernden und eine Rückbesinnung auf das Urchristentum erreichen. Diese Feiern gelten als die Geburtsstunde der liturgischen Bewegung in Österreich.
Ein Durchbruch gelang 1933, als beim Wiener Katholikentag eine Betsingmesse gefeiert wurde. Ab 1926 gab er die Zeitschrift "Bibel und Liturgie" und ab 1928 die Zeitschrift "Lebe mit der Kirche" heraus. 1950 gründete er das Klosterneuburger Bibelapostolat, das erschwingliche Ausgaben der Heiligen Schrift und Bibeleinführungen verkaufte. Nicht zuletzt diesem publizistischen Wirken Parschs ist es zu verdanken, dass die Inhalte der liturgischen Bewegung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.