Die Erzabtei St. Peter in der Salzburger Altstadt ist das älteste Kloster im deutschen Sprachraum, das ohne Unterbrechung besteht.
Die Erzabtei St. Peter in der Salzburger Altstadt ist das älteste Kloster im deutschen Sprachraum, das ohne Unterbrechung besteht.
Spenden werden nur für Erhaltung der Kunstdenkmäler verwendet.
Der Erzabt des Salzburger Benediktinerstiftes Sankt Peter, Korbinian Birnbacher, hat in den "Salzburger Nachrichten" am Freitag, 5. Jänner 2018 auf massive Schäden in der Stiftskirche hingewiesen. Er verwies auf Wurmstich im Nussholz der Rokoko-Bänke, weiters bedrohe ein Rohrbruch die Äbtegruft, der Marmor brösle und die Kuppel sei renovierungsbedürftig. Allein die Sanierung der denkmalgeschützten Bänke dürfte an die 800.000 Euro kosten, schätzt der Erzabt. Birnbacher bezifferte die Gesamtkosten für die erforderlichen Maßnahmen auf rund zwölf Millionen Euro. Denn es müssten nicht nur Holz und Marmor, sondern auch die gesamte Elektrik, Heizung und Orgel erneuert werden. Der Abt bat um Spenden für die Sanierung des traditionsreichen Gotteshauses.
Das Stift St. Peter komme selbst für den Großteil der Kosten auf, erklärte Birnbacher. Die Spenden würden nur für die Erhaltung der Kunstdenkmäler verwendet werden. Wie Birnbacher erklärte wird die Renovierung und Umgestaltung der Stiftskirche schon seit acht Jahren vorbereitet. Im Herbst 2018 soll die Kirche für ein Jahr geschlossen werden. Die Sonntagsmessen würden für diesen Zeitraum in das Kloster Nonnberg verlegt. Birnbacher schätzte, dass die Renovierung bis Mitte September 2019 fertig sein sollte, damit der Altar am 22. September 2019 zum Fest des Stifts- und Stadtgründers Rupert geweiht werden könnte.
Die Renovierungsarbeiten könnten laut Birnbacher auch zu spannenden archäologischen Erkenntnissen führen. Denn noch nie wurde unter der Kolumbarien-Gruft in Richtung nördliches Seitenschiff gegraben. Der Erzabt vermutet, dass man hier Fundstücke aus römischer Zeit ebenso finden könnte wie solche aus der Zeit der Heiligen Severin (5. Jahrhundert) und Rupert (8. Jahrhundert).
Die Erzabtei St. Peter in der Salzburger Altstadt ist das älteste Kloster im deutschen Sprachraum, das ohne Unterbrechung besteht. Es wurde vom Wormser Bischof Rupert 696 als Missionskloster in den Südostalpen gegründet. Im Mittelalter besaß St. Peter eine berühmte Schreibschule. Im 15. Jahrhundert schloss sich das Stift der Melker Reform an, ab 1623 war es mit der neu errichteten Benediktineruniversität in Salzburg, die bis 1810 bestand, eng verbunden. Bis heute gehört St. Peter zu den wichtigsten Wirtschaftsbetrieben der Landeshauptstadt.
Papst Pius XI. erhob das Stift 1927 zur Erzabtei, um seine Rolle bei der Errichtung der Universität Salzburg zu würdigen. Seither führen die Äbte von St. Peter - seit 2013 ist es Korbinian Birnbacher - den Ehrentitel des Erzabtes. Derzeit zählt die Abtei 23 Mönche.
Erzabtei St. Peter: