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27.05.2018 · Weltkirche · Lebensschutz

Kurienerzbischof Paglia bedauert Abtreibungsvotum in Irland

„Ich glaube, da gibt es keinen Sieg zu verkünden und nichts zu feiern“, sagt der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia.

Erzbischof Paglia der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben in Reaktion auf das Ergebnis des Referendums.

Der Vatikan hat das Ergebnis des irischen Referendums zur Abtreibung bedauert. "Ich glaube, da gibt es keinen Sieg zu verkünden und nichts zu feiern", sagte der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, dem Onlineportal "Vatican News". Er bezog sich dabei auf Formulierungen mancher Befürworter der Abschaffung, die in Dublin das Ergebnis der Volksabstimmung feierten. "Alles, was in irgendeiner Weise dem Tod die Drecksarbeit leichter macht, stimmt uns nicht besonders froh!", so Paglia wörtlich.

Nun müsse man sehen, auf welche gesetzliche Regelung Irlands Politiker sich letztlich einigen. Die Regierung von Ministerpräsident Leo Varadkar kündigte an, bis Ende des Jahres ein neues Abtreibungsgesetz verabschieden zu wollen, wonach Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche legal sind. Danach sollen Abtreibungen nur aus medizinischen Gründen erlaubt sein.

Erzbischof Paglia zeigte sich in dem Interview auch nachdenklich. Die Entwicklung in Irland müsse die Kirche "dazu bringen, das Leben nicht nur zu verteidigen, sondern auch zu fördern, zu begleiten". Es gelte Bedingungen zu schaffen, "in denen es nicht mehr zu so dramatischen Entscheidungen kommt".

 

Zwei Drittel stimmen für Streichung des achten Verfassungszusatzes, auf dem ein strenges Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen fußte

 

Laut dem offiziellen Endergebnis nach Auszählung aller 40 Wahlkreise stimmten 66,4 Prozent der Iren für eine Streichung des achten Verfassungszusatzes, der das Lebensrecht des ungeborenen Kindes mit dem der Mutter gleichstellt. 33,6 Prozent votierten gegen eine Verfassungsänderung und für eine Beibehaltung des Status quo. Die Wahlbeteiligung lag offiziellen Angaben zufolge bei 64,1 Prozent. Mehr als drei Millionen Iren hatten sich für die Abstimmung registrieren lassen.

Laut Wahltagsbefragungen sprachen sich bei dem Referendum am Freitag, 25. Mai 2018 vor allem junge Menschen für eine Änderung der Gesetzeslage aus. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen stimmten demnach weit über 80 Prozent für die Streichung des Verfassungszusatzes, eine Mehrheit der über 65-jährigen hingegen dagegen.

Die Regierung von Ministerpräsident Leo Varadkar kündigte an, bis Ende des Jahres ein neues Abtreibungsgesetz verabschieden zu wollen, wonach Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche legal sind. Danach sollen Abtreibungen aus medizinischen Gründen bis zu einer Frist - diskutiert wurde die 24. Schwangerschaftswoche - erlaubt sein.

In einer ersten Reaktion twitterte Varadkar: "Es sieht so aus, als würden wir Geschichte schreiben." Varadkar hatte sich im Vorfeld des Referendums für eine Verfassungsänderung eingesetzt. "Was wir heute erleben, ist der Höhepunkt einer stillen Revolution, die Irland in den vergangenen 10 bis 20 Jahren durchgemacht hat", sagte er dem Sender RTE.

Von einem "traurigen Tag für Irland" sprachen hingegen die Gegner der Verfassungsänderung. Der Sprecher der Kampagne "Save the 8th", John McGuirk, beschrieb das Ergebnis nach Angaben der Zeitung "Irish Catholic" als "Tragödie von historischem Ausmaß". Abtreibung bleibe falsch, ein "Unrecht wird nicht richtig, nur weil eine Mehrheit es unterstützt", wurde er zitiert. Der nun gekippte Verfassungszusatz habe das Recht auf Leben für ungeborene Kinder nicht erst geschaffen, sondern "lediglich anerkannt, dass ein solches Recht existiert, immer existiert hat und immer existieren wird", so McGuirk.

Eine weitere Wortführerin der "Nein"-Kampagne, Ruth Cullen, kündigte an, den Einsatz für den Lebensschutz fortzusetzen. Insbesondere werde man Regierungschef Varadkar an sein Versprechen erinnern, trotz der Abschaffung des Verfassungsverbots eine restriktive gesetzliche Regelung zu schaffen, die Zahl der Abtreibungen möglichst gering halte. "Er gab sein Wort, jetzt muss er es halten", so Cullen laut "Irish Catholic". Viele Menschen hätten auf Basis der diesbezüglichen Versprechen des Taoiseach für die Aufhebung gestimmt.

Irland hat bislang eines der strengsten Abtreibungsgesetze der Welt. Ein Schwangerschaftsabbruch ist auch nach einer Vergewaltigung, Inzest oder bei einer schweren Missbildung des Fötus nicht erlaubt. Seit 2014 sind Schwangerschaftsabbrüche erlaubt, wenn das Leben der Mutter bedroht ist.

 

erstellt von: red/kap
27.05.2018
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Sterbehilfe: Schlussbericht des "Dialogforums" veröffentlichtKonsens bei Forderung nach Hospiz, geregeltem Ablauf und Sicherstellung der freien Willensfähigkeit, deutliche Differenzen bei Wartezeit und durchführenden Personen. Gesetzesvorschlag der Regierung verzögert sich.

Heilige Messe zum Schutz des Lebens mit Weihbischof Scharl

Anlässlich des Tages für das Leben feiert Weihbischof Franz Scharl am 2. Juni 2021 um 18 Uhr die Hl. Messe in der Kirche St. Josef ob der Laimgrube, 6., Windmühlgasse 3.

Bischöfe mahnen: Assistenz zum Leben statt Hilfe zur Selbsttötung

Erklärung der Bischofskonferenz zum "Tag des Lebens" (1. Juni) nennt Erwartungen für künftiges Suizidbeihilfe-Gesetz:  Suizidwillige vor Einflussnahme Dritter schützen, Palliativ- und Hospizangebote ausbauen, Menschenwürde "nicht der Leistungslogik opfern"

Experten: Solidarische Gesellschaft ist wichtigste Suizidprävention

Experten: Solidarische Gesellschaft ist wichtigste Suizidprävention

Ärzte, Seelsorger und Theologen rufen bei Online-Diskussion in der "Lange Nacht der Kirchen" zu mehr Zuwendung zu Kranken, Alten und Einsamen auf. Bischof Scharl sieht Bewusstseinsarbeit auch in der Kirche nötig.

Turnovszky: Der Tod ist nicht Ende, sondern Vollendung des Lebens

Wiener Weihbischof übt in Niederösterreichischen Nachrichten Kritik an vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen absoluten Verbot des assistierten Suizids.

Sterbehilfe

Sterbehilfe: Dialogforum startet mit Hospiz und Palliativversorgung

Kirchenvertreterin im Forum, Merckens: Ausbau, finanzielle Absicherung und Rechtsanspruch auf Hospiz und Palliativversorgung vor der Suizidbeihilfe-Freigabe unbedingt notwendig.

Suizidbeihilfe: Experten fordern Schutzkonzept und Palliative Care

Mediziner Watzke kritisiert massive Unterversorgung mit Palliativmedizin. Ex-Behindertensprecher Huainigg fordert Hilfen für selbstbestimmtes Leben.

Glettler kritisiert "Manipulation" in Sterbehilfe-Umfrage

Lebensschutz-Bischof in "Tiroler Tageszeitung" bemängelt Formulierung der von Sterbehilfe-Gesellschaft beauftragten Befragung. Auch früherer Ärztekammer-Präsident hinterfragt Ergebnisse.

Ethikerin warnt vor Auffassung von Altwerden als "Krankheit"

Untersuchungen in Benelux-Staaten zeigen dramatischen Anstieg von Fällen aktiver Sterbehilfe bei älteren Menschen ohne schwere Erkrankung. IMABE-Geschäftsführerin Kummer hinterfragt Konzept des "selbstbestimmten Todes".

Suizidbeihilfe: Familienverband fordert Maßnahmen gegen Missbrauch

KFÖ-Präsident Trendl fordert Ausbau mobiler und stationärer Palliativmedizin sowie von Telefonseelsorge. Appell an Gesetzgeber und Regierung für flankierende Maßnahmen zum assistierten Suizid.

Papst Franziskus sagt öffentliche Gottesdienste zu Neujahr ab

Papst Franziskus hat kurzfristig seine Gottesdienste zum Jahreswechsel abgesagt. Grund sind laut seinem Sprecher Matteo Bruni akute Ischiasschmerzen.

Papst Franziskus ruft zu Hilfe für Kroatien auf

Franziskus drückt bei Videoansprache im Vatikan Solidarität mit Betroffenen aus.

Erdbeben in Kroatien - Todesopfer in eingestürtzter Kirche

Insgesamt sieben Tote und große Sachschäden. Caritas bittet um Spenden für Nothilfe.

Papst Franziskus und der Hl. Josef

150 Jahre nach der Kür Josefs zum kirchlichen Universalpatron hat der Papst ein Josefsjahr für die Kirche ausgerufen.

"Jugend Eine Welt": Corona trifft auch 2021 unschuldige Kinder

Katholische Hilfsorganisation rechnet mit Folgeschäden der Pandemie wie armutsbedingte Bildungsabbrüche und mehr Kinderarbeit.

Weihnachten in Europa während der Corona-Krise

Auch die Nachbarländer ringen um den Modus für Familienfeiern und Gottesdienste zum Geburtsfest Christi vor dem Hintergrund der Pandemie.

Hilfswerke befürchten Anschläge auf Christen zu Weihnachten

Lage in Nigeria, Pakistan, Indien, Syrien und dem Irak besonders angespannt.

Papst fordert zum Weltfriedenstag "Kultur der Achtsamkeit"

Franziskus wirbt in vorab veröffentlichter Botschaft zum jährlichen Weltfriedenstag am 1. Jänner für einen "wirklich menschlichen Kurs" im Globalisierungsprozess.

Das bringt 2021 in der katholischen Kirche

Das bringt 2021 in der katholischen Kirche

Corona hält den kirchlichen Terminkalender weiter fest im Griff. Das neue Jahr bringt dennoch die "Lange Nacht der Kirchen ", eine Bibelfestwoche und möglicherweise eine wichtige Bischofsernennung. Papst Franziskus will in den Irak, sein 85. Geburtstag steht bevor.

Scharl: Kein schwarzes Loch fürs Töten bohren

Mit dem Erkenntnis des Österreichischen Verfassungsgerichtshofes (ÖVfGH) von vergangener Woche wird ein erstes kleines schwarzes Loch für das Töten als Beenden menschlichen Lebens zu bohren versucht.

Nach VfGH-Urteil: Ethiker warnt vor weiterer Entsolidarisierung

Ethiker Weiß: Entscheid ist "konsequente Entwicklung in einer Gesellschaft, in der Autonomie als der höchste Wert verstanden wird". Schattenseite der Überhöhung der individuellen Autonomie ist aber Gleichgültigkeit.

Assistierte Suizid: Kritik an VfGH-Entscheidung

Salzburger Ärzteforum warnt im Blick auf Länder wie Benelux-Staaten, Schweiz und Kanada vor weitreichenden negativen Folgen der Aufhebung des Verbots an Suizid-Mitwirkung. Auch Ärztekammer sieht falschen Schritt.

Kardinal Schönborn: Töten darf nicht zur Gewohnheit werden

Kardinal Christoph Schönborn äußert in der "Kronenzeitung" heute Sonntag die Hoffnung, dass das Parlament nach dem am Freitagabend vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen Verbot der Sterbehilfe „mit Weisheit nach guten Lösungen sucht."

H?nde einer alten und einer jungen Frau.      Wien, 29.9.2004         ? Franz Josef Rupprecht; A-7123 M?nchhof; Bank: Raiffeisenbank M?nchhof (BLZ: 33054), Konto.-Nr.: 17.608

Erzbischof Lackner: Sterbehilfe-Urteil ist Kulturbruch

Vorsitzender der Bischofskonferenz, Erzbischof Lackner, reagiert mit "Bestürzung" auf Urteil des Verfassungsgerichtshofs. Für Kirche gilt: "Der Mensch soll an der Hand eines anderen, aber nicht durch die Hand eines anderen sterben"

Papst: Gebet ist "Lichtstreif in größter Dunkelheit"

Franziskus betont in Videoansprache, die wegen Corona die wöchentliche Generalaudienz ersetzt, die Bedeutung des Gebets in Krisenzeiten.

Hl. Josef, Vater Jesus, der Arbeiter

Papst Franziskus ruft ein "Jahr des hl. Josef" aus

Am 8. Dezember 1870 erklärte Papst Pius IX den Hl. Josef zum Schutzpatron der Kirche. In seinem gestern veröffentlichen Schreiben "Patris Corde" ruft Papst Franziskus ein Jahr des Hl. Josef aus.

Vor 475 Jahren Konzil von Trient eröffnet

"Laetare Jerusalem!": Mit diesem Worten berief Papst Paul III. jenes Konzil ein, mit dem die katholische Kirche eine Antwort auf die Verwerfungen der Reformation geben wollte.

Papst macht auf Nöte Behinderter in Corona-Pandemie aufmerksam

Appell zum Tag der Menschen mit Behinderungen. Auch in Pfarren nicht nur architektonische Barrieren beseitigen, sondern solidarische Haltung und Hilfsbereitschaft leben.

Papst bei Messe im Petersdom: Im Advent die Nähe Gottes erkennen

Papst bei Messe im Petersdom: Im Advent die Nähe Gottes erkennen

Franziskus feierte Gottesdienst am ersten Adventsonntag mit am Wochenende neu ernannten Kardinälen.

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