Vatikan schlägt inhaltliche Brücke zwischen dem Welttag der Großeltern am kommenden Sonntag und dem eine Woche darauf beginnenden Weltjugendtag in Lissabon.
Am katholischen Welttag der Großeltern am kommenden Sonntag (23. Juli) setzt der Vatikan ein Zeichen für den Austausch zwischen den Generationen: Am Ende einer Messe mit Papst Franziskus im Petersdom werden fünf ältere Menschen, die für die fünf Kontinente stehen, ein Pilgerkreuz an fünf Jugendliche überreichen, die zum Weltjugendtag nach Lissabon aufbrechen. Die Geste stehe für Glaubensweitergabe, teilte die Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben mit. Zu dem Gottesdienst am kommenden Sonntag werden 6.000 Teilnehmende erwartet - Begleitpersonen wie etwa Enkelkinder eingeschlossen.
Der dritte Welttag für Großeltern und ältere Menschen hat in diesem Jahr das Thema: "Von Generation zu Generation seine Barmherzigkeit" (Lk 1,50). Es geht einher mit dem Thema des bevorstehenden Weltjugendtages in Lissabon, "Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg" (Lk 1,39).
Das Organisationskomitee des Weltjugendtages rief Jugendliche auf, vor der Abreise nach Portugal ihre Großeltern zu besuchen und davon ein Foto in den Sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Das katholische Großereignis mit dem Papst sowie Hunderttausenden jungen Menschen findet vom 1. bis 6. August in Lissabon statt. Das Motto "Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg" erinnert an die biblische Geschichte der jungen Maria, die von ihrer Schwangerschaft erfährt und sich auf den Weg zur älteren Elisabeth begibt.
Den Welttag der Großeltern und älteren Menschen hatte Papst Franziskus erstmals 2020 ausgerufen. Auch in diesem Jahr können Gläubige, die in einer Diözese oder im Vatikan an einem Gottesdienst zum Welttag teilnehmen, einen sogenannten vollkommenen Ablass erhalten. Der Gnadenakt gilt auch für Menschen, die an diesem Tag Älteren, Kranken und Vernachlässigten ihre Zeit widmen. Weitere Voraussetzungen sind Beichte, Empfang der Eucharistie und Gebete im Sinne des Papstes.
Einen Ablass gibt es in dieser Form nur in der katholischen Kirche. Er bedeutet, dass zeitliche Bußstrafen nachgelassen werden, und gilt für Sünden, die ein Sünder bereits gebeichtet hat. Hinsichtlich der Schuld sind die Sünden also schon vergeben. Unterschieden wird zwischen einem teilweisen und einem vollkommenen Ablass. Beide kann zu bestimmten Anlässen jeder Katholik erwerben, der nach Beichte, Eucharistie und Gebeten die vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt.