Papst Franziskus ernennt slowakisch-griechisch-katholischen Erzbischof zum Päpstlichen Delegaten für die syro-malabarische Kirche.
Papst Franziskus hat den slowakischen griechisch- katholischen Erzbischof Cyril Vasil' beauftragt, den seit Jahren andauernden Liturgiestreit in der syro-malabarischen Kirche in Indien zu lösen. Diese ist seit langem uneins über die Frage, ob die Eucharistie von Priestern mit dem Gesicht zum Volk gewandt oder dem nach Osten ausgerichteten Altar zugewandt zelebriert werden soll. Die Synode der Kirche beschloss 2021 die Umsetzung eines Kompromisses, der eine teilweise Drehung des Priesters während der Liturgie vorsah. Dieser Kompromiss wurde jedoch von einer Gruppe von Priestern und Laien, darunter auch Erzbischof Antony Kariyil, abgelehnt.
Um eine Lösung herbeizuführen, ernannte Papst Franziskus den 58-jährigen slowakischen Erzbischof Cyril Vasil' zum Päpstlichen Delegaten mit persönlichen Vollmachten für die Katholiken der Syrisch-Malabarischen Kirche in Indien, insbesondere der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly im Bundesstaat Kerala. Erzbischof Vasil, der gleichzeitig Ordinarius der griechisch-katholischen Eparchie Kosice bleibt, wird und in den kommenden Tagen einen mehrwöchigen Aufenthalt in Indien antreten.
Die Erzdiözese Ernakulam-Angamaly ist die größte Eparchie der Syrisch-Malabarischen Kirche, die mit geschätzten vier bis fünf Millionen Gläubigen die größte mit dem Papst verbundene orientalische Kirche darstellt. Sie beruft sich auf das Wirken des Apostels Thomas und bewahrt das ost-antiochenische, sogenannte chaldäische liturgische Erbe.
Erzbischof Vasil, der von 2009 bis 2020 Sekretär der vatikanischen Kongregation für die Ostkirchen war, äußerte seine Bereitschaft, das Vertrauen des Heiligen Vaters zu erfüllen und die Verantwortung für diese wichtige Aufgabe zu übernehmen. Er betonte, dass sein Auftrag darin besteht, das konkrete Problem der syro-malabarischen Kirche zu lösen, für das das persönliche Eingreifen des Heiligen Vaters erforderlich ist.
Zu Beginn seines Besuchs in Indien wird Erzbischof Vasil sich vor allem mit den Problemen in der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly vertraut machen. Er wird die Bischofssynode der Syrisch-Malabarischen Kirche beraten und entscheiden, welche weiteren Schritte zur Durchsetzung des beschlossenen Kompromisses notwendig sind. Erzbischof Vasil unterstrich die Bedeutung dieser Mission und betonte, dass er alles daran setzen werde, eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden.
Die syro-malabarische Kirche und der Vatikan hoffen, dass Erzbischof Vasil durch sein diplomatisches Geschick und seine Erfahrung in der Ostkirchenkongregation den langjährigen Liturgiestreit beilegen kann, um so die Einheit und den Fieden innerhalb der altehrwürdigen kirchlichen Gemeinschaft wiederherzustellen.