"Wir können nicht so tun, als wären wir immer noch im Jahr 1950", so Kardinal Schönborn zur veränderten Situation der Katholischen Kirche in Österreich.
"Wir können nicht so tun, als wären wir immer noch im Jahr 1950", so Kardinal Schönborn zur veränderten Situation der Katholischen Kirche in Österreich.
Kardinal Schönborn zu Neulerchenfeld. In der Kirche hat am Sonntag, 9. März 2014, der letzte katholische Gottesdienst stattgefunden.
Auf die Veränderungen der Bevölkerung und der Katholikenzahlen müsse die Kirche reagieren, erklärte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, bei einer Pressekonferenz, am Dienstag, 11. März 2014: "Wir können nicht so tun, als wären wir immer noch im Jahr 1950." Wenn man etwas kritisieren könne, dann, dass er die nötigen Schritte nicht schon viel früher gesetzt habe.
Auf die Schenkung der Neulerchenfelder Kirche an die serbisch-othodoxe Kirche angesprochen, räumte Kardinal Schönborn ein: Bei diesem "Vorreiter" für Strukturänderungen sei die Erzdiözese in der Ausführung "ungeschickt" gewesen. Das müsse er auf seine Kappe nehmen. Der Beschluss an sich, dass die beiden Pfarren Neulerchenfeld und Maria Namen, die 1939 getrennt worden waren, nun wieder zusammengehören, sei aber "pastoral vernünftig und gut begründbar". Ein großer Teil der Pfarrgemeinde habe diesen Schritt mittlerweile auch mitvollziehen können.
Der Reformprozess der Erzdiözese Wien, bei dem die Zahl der Verwaltungseinheiten reduziert werden soll, sei insgesamt aber ein "ausgesprochen partizipativer" Prozess. Die Pfarrgemeinden in den Pilotprojekten seien intensiv eingebunden, es gehe "bottom up und nicht nur top down".
Am vergangenen Sonntag, 9. März 2014, fand in Neulerchenfeld der letzte katholische Gottesdienst statt. Nun bleibt die Kirche für einige Wochen gesperrt, in denen sie für die Übergabe an die serbisch-orthodoxe Kirche vorbereitet wird. Die tatsächliche Schenkung und rechtswirksame Übergabe ist nach Ostern vorgesehen.
Schönborn erinnerte daran, dass bereits vor vielen Jahren unter Kardinal Franz König die Lainzer Kirche an die syrisch-orthodoxen Christen in Wien übergeben worden war. Zwei katholische Kirchen gingen in den Besitz der koptischen Kirche über. Und nun werde auch die Kirche St. Antonius im 15. Bezirk an die rumänisch-orthodoxe Kirche übergeben. Kurz vor Weihnachten fand dort der erste orthodoxe Gottesdienst statt. Die formelle Übergabe der Kirche an die rumänisch-orthodoxe Kirche soll bis spätestens 2015 abgeschlossen sein.
Es sei erfreulich, dass diese Kirchen nun von der orthodoxen und altorientalischen Schwesterkirchen genutzt würden, so der Wiener Erzbischof. Und es gebe weitere diesbezügliche Anfragen. Die orthodoxen Kirchen in Wien seien stark im Wachstum begriffen. Der Kardinal nannte die Kirchenschenkungen auch ein deutliches ökumenisches Zeichen, "das ruhig auch einmal von den Medien gewürdigt werden könnte".
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