Ist es das Grabtuch, in das Jesus nach seinem Tod am Kreuz gelegt wurde? Oder ist es eine fromme Fälschung aus dem Mittelalter?, fragt Kardinal Schönborn.
Ist es das Grabtuch, in das Jesus nach seinem Tod am Kreuz gelegt wurde? Oder ist es eine fromme Fälschung aus dem Mittelalter?, fragt Kardinal Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 9. Juni 2017
Seit Jahrhunderten wird in Turin ein 4,40 Meter langes und 1,13 Meter breites Leinentuch verehrt. Man kann darauf die Vorder- und die Rückseite eines nackten Mannes erkennen sowie zahlreiche Blutspuren. Ist es das Grabtuch, in das Jesus nach seinem Tod am Kreuz gelegt wurde? Oder ist es eine fromme Fälschung aus dem Mittelalter? Seit über 100 Jahren beschäftigt sich die wissenschaftliche Forschung mit diesem rätselhaften Stück Stoff.
„Wer ist der Mann auf dem Tuch?“ Unter diesem Titel findet seit gestern und bis 16. Juli eine Ausstellung im Erzbischöflichen Palais statt (Eingang Wollzeile 2, Eintritt gratis). Hier sind die wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse dokumentiert. Wie kam das Tuch nach Turin? Stammt es aus der Zeit Jesu? Was sagt es über die Geißelung des Mannes auf dem Tuch? Was über seine Nagelwunden der Kreuzigung? Am meisten beeindruckt mich aber das Gesicht dieses Toten, das eine solche Ruhe und Würde ausstrahlt. Ist es das Antlitz Jesu?
Heute ist die „Lange Nacht der Kirchen“. Heute ist die Ausstellung bis 22h Abends geöffnet. Herzliche Einladung, sich dem Geheimnis des Turiner Grabtuchs zu nähern.
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