Für Pilger und ein funktionierendes Pilgerwesen brauche es offene Grenzen und lebbare Reisebedingungen. Beides sei derzeit nicht vorhanden.
Für Pilger und ein funktionierendes Pilgerwesen brauche es offene Grenzen und lebbare Reisebedingungen. Beides sei derzeit nicht vorhanden.
Rektor Bugnyar: "Jetzt ist klar: Das war's für uns mit Weihnachten".
Ein schmerzhaft-ruhiges Weihnachtsfest steht im österreichischen Pilger-Hospiz in Jerusalem ins Haus: Nachdem Israel zum Schutz vor der Omikron-Variante des Coronavirus seine Grenzen für Ausländer weiterhin geschlossen hält, werden keine Pilger und Gäste nach Jerusalem kommen können, um dort die Weihnachtstage zu verbringen. Waren zuletzt noch vereinzelt Pilgergruppen im Land und auch im Hospiz untergebracht, so sei nun der Rückgang deutlich zu spüren, schrieb Hospiz-Rektor Markus Stephan Bugnyar in einer Aussendung am Samstag. "Jetzt ist klar: Das war's für uns mit Weihnachten. Unser schönes Pilger-Hospiz wird keine Gäste haben."
In den vergangenen Wochen sei es vermehrt zu Anschlägen in Jerusalem gekommen - zum Teil in unmittelbarer Nähe zum Hospiz in der Via Dolorosa. "Uns geht es gut. Doch wer geht in einer solchen Stimmung noch in die Altstadt? Wir leben von unseren Pilgern und von unseren einheimischen Gästen. Die Grenzen sind zu, die Altstadt an vielen Tagen der Woche ohne Besucher", schildert Bugnyar die Lage. "Bei uns braucht es gar keinen Lockdown für den Stillstand." Für Pilger und ein funktionierendes Pilgerwesen brauche es offene Grenzen und "lebbare Reisebedingungen". Beides sei derzeit nicht vorhanden.
Weihnachten feiere man daher auch heuer wie schon im Vorjahr allein mit den Mitarbeitern im Haus - mit einer Christmette am Heiligen Abend und einer anschließenden Fußwallfahrt nach Bethlehem. "In Gedanken, im Herzen und in unseren Gebeten nehmen wir Sie mit", so Bugnyar.
Zuletzt hatte Mitte November der damalige Innenminister Karl Nehammer im Rahmen einer Israel-Reise das Pilger-Hospiz in der Altstadt von Jerusalem besucht. Bugnyar verband dies mit der Hoffnung auf steigende Pilger- und Nächtigungszahlen. Anfang November hatte Israel seine Einreisebestimmungen wieder etwas gelockert. Über 20 Monate hinweg gab es kaum einen Übernachtungsgast. Das wirtschaftliche Überleben des traditionsreichen Hauses mit seinen aktuell 124 Betten wurde durch Spenden gesichert.
Spendenkonto: Österreichisches Hospiz - Sozialfonds AT43 1919 0003 0015 0125; Info: www.jerusalempilger.at oder www.austrianhospice.com