In der Erzdiözese Wien wurde etwa eigens die Interkulturelle Akademie für Priester geschaffen.
In der Erzdiözese Wien wurde etwa eigens die Interkulturelle Akademie für Priester geschaffen.
Bis zu 25 Prozent aller in Österreich wirkenden Priester bereits nicht Österreichischer Herkunft. "Österreich-Institut" mit neuem speziellem Sprach- und Kulturangebot für ausländische Geistliche und Theologen.
Zwischen 20 und 25 Prozent aller in Österreich wirkenden Priester sind bereits nicht österreichischer Herkunft. Die Zahl ist von Diözese zu Diözese leicht unterschiedlich, die Gesamttendenz ist steigend. Der Spracherwerb, die Überwindung kultureller Unterschiede und spezifische pastorale Anforderungen in der Kirche in Österreich sind dabei die zentralen Herausforderungen für die neu nach Österreich kommenden Geistlichen.
Was Sprache und Kultur betrifft, hat das "Österreich-Institut" ein neues Angebot speziell für Geistliche entwickelt: die "Exzellenzinitiative Deutsch für Theologen und Priester". Das Institut, eine Einrichtung der Republik Österreich, hat sich u.a. auf Ausbildungskurse für Priester und Theologen spezialisiert, die nach Österreich kommen wollen, so Geschäftsführerin Hatice Gruber-Tschida.
Zum einen gehe es um Exzellenz in der Sprache, um die Schrift und das Hörverständnis, die für eine gelingende Seelsorge letztlich unerlässlich seien; genauso aber auch um die Wertehaltungen des christlichen Kerneuropas, etwa bezogen auf Fragen gesellschaftlicher und persönlicher Freizügigkeit, erläutert die Geschäftsführerin des Instituts: "Der Weg hinaus aus einer indischen Kastengesellschaft hin zu einer europäischen Freiheits- und Leistungsgesellschaft reicht weiter und greift tiefer als alle Flugmeilen von Kerala nach Wien darstellen können", so Gruber-Tschida.
Die "Exzellenzinitiative Deutsch" sei ein konkretes und Zielgruppen-angepasstes sowie sehr individuelles Sprachprogramm für jene Priester, die sich noch im Ausland befinden und sich auf ihren Dienst in Österreich vorbereiten, "sodass sie bereits bestens ausgebildet nach Österreich kommen". Es werde ausschließlich online weltweit angeboten und baue auf pastoraltheologischer Fachdidaktik und religionspädagogischen Konzepten auf. Gruber-Tschida: "Vor dem Hintergrund unserer langjährigen Erfahrung mit der Zielgruppe der Theologen, Priester und Ordensleute, ist es mir ein Anliegen, unser Programm auch an österreichische Diözesen heranzutragen. Denn wir sehen die Herausforderungen, die vom Verständnis der regionalen Dialekte bis zur grundständigen österreichischen Länder- und Sachkunde reichen."
Kamen früher vor allem Priester aus den ehemaligen Ostblockstaaten nach Österreich - bis heute stellen Polen das Gros der ausländischen Priester-, so sind es derzeit vor allem Priester und Seminaristen aus Afrika, aber etwa auch aus Indien. In jeder Diözese gibt es andere Formen der Einführung und der spezifischen Ausbildung dieser Priester, bevor sie in der Seelsorge eingesetzt werden. Meist dauern diese Kurse mindestens ein Jahr. In der Erzdiözese Wien wurde etwa eigens die Interkulturelle Akademie für Priester geschaffen. Dahinter verbirgt sich ein zweijähriger Kurs, der auf den Dienst in der Erzdiözese Wien vorbereiten bzw. diesen begleiten soll.
Das "Österreich Institut" ist eine Bildungseinrichtung der Republik Österreich zur Durchführung von Deutschkursen im Ausland sowie zur Förderung des interkulturellen Austausches über das Medium der deutschen Sprache. Das Institut befindet sich zu 100 Prozent im Eigentum der Republik Österreich, vertreten durch den Bundesminister für internationale und europäische Angelegenheiten. Das Institut unterhält 10 Standorte in 8 Ländern. Die Sprachprogramme werden auf allen Niveaustufen und für alle Altersklassen in Präsenz oder in Onlineformaten angeboten.