Heilung, Heilung und Bibel
Heilung, Heilung und Bibel
Die franziskanische Germeinschaft der Schwestern von der schmerzhaften Mutter in Wien- Simmering wollen mit einer Ausstellung dem Thema Heil , Heilung und biblische Heilungsgeschichten auf die Spur kommen.
Heilungen begegnen uns in der Bibel sehr häufig. In einer Zeit, wo wir Menschen unter so vielen Belastungen, Begrenzungen und Unheilsituationen leiden, tut es gut, den Blick auf Situationen und Möglichkeiten des Heil-Werdens zu lenken. So entstand die Idee zu dieser Ausstellung Biblischer Erzählfiguren zum Thema: „GeHEILtes Leben – Biblische Heilungsgeschichten“, die von Sr. Annemarie Holzer und Martina Blacher umgesetzt worden ist.
Hier ein kleiner Einblick in die Ausstellung: Zunächst begegnen wir in der Ausstellung dem an Aussatz erkrankten syrischen Feldherr Naaman aus dem Alten Testament (2 Kön 5,5-14), an dem der Gott Israels, vertreten durch seinen Propheten Elischa, seine Macht zeigt als DER Gott, der zu neuem Leben erwecken kann.
Die zweite Szene zeigt den Gelähmten und viele weitere Kranke am Teich Betesda (Joh 5,1-16). Die Frage Jesu: „Willst du gesund werden?“ klingt provokant. Die klare Aufforderung Jesu: „Steh auf, nimm deine Liege und geh!“ macht es dem Mann jedoch möglich, in ein neues Leben aufzubrechen.
In der dritten Heilungsgeschichte wird ein anderer Gelähmter von Verwandten oder Freund:innen zu Jesus gebracht (Mk 2,1-12). Wie unerwartet, dass der erste Schritt der Heilung der Seele gilt, und erst später kann er seine Liege nehmen und umhergehen. In der vierten Heilungsgeschichte begegnen wir einem gehörlosen Menschen im Gebiet der Dekapolis (Mk 7,31-37). Wieder sind es andere, die für ihn Fürsprache einlegen. Das zum Himmel gerichtete, seufzende Gebet Jesu: „Effata – Öffne dich!“, macht deutlich, wie sehr ihm daran liegt, dass die Menschen sich Gott gegenüber öffnen.
Nach diesen äußerlich sichtbaren Heilungen begegnen wir der Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-40). Hier geschieht die Heilung bzw. Wandlung im Gespräch mit Jesus innerlich und schrittweise. Vor allem das schonungslose Stehen zur Realität und zu ihrer Wahrheit und das Verhalten Jesu – dass er sie so mit ihrer Geschichte annimmt – macht diese innere Veränderung möglich. Die folgende Begegnung mit Jesus geschieht nicht zufällig: Die Begegnung mit dem verachteten Zachäus ist von Jesus klar gewollt (Lk 19,1-10). Zachäus will Jesus sehen, die Selbsteinladung Jesu hat er wahrlich nicht erwartet und bringt ihm HEILung.
In der letzten biblischen Stelle wird deutlich, dass die Heilungskraft Jesu auch seinen Jünger:innen, hier Petrus, übertragen worden ist (Apg 5,12-16). Es ist in der Halle Salomos, ein Ort der Versammlung und des Gebets, dass diese Heilungen in Petrus‘ Schatten geschehen.
Die letzte Szene ist eine Aktualisierung. Wenn sich auch der äußerlich deutlich sichtbare Bereich der medizinischen Hilfe in der Darstellung widerspiegelt, so ist doch die persönliche Zuwendung, das Gespräch und das unvoreingenommene, oft auch nur aushaltende Dasein, ein entscheidender Faktor des Heil-Werdens.
So wünschen wir allen Besucher:innen der Ausstellung, dass in der Betrachtung der Szenen und im Reflektieren der biblischen Texte und Fragen allen das Effata – öffne dich – geschenkt wird.
Die Ausstellung ist noch bis 30.6. zu den Öffnungszeiten (Mo-Fr 9-11 und 14-17 Uhr) oder nach Vereinbarung zu bestaunen.
Sr. Gudrun SSM
Franziskanische Schwestern von der Schmerzhaften Mutter
1110, Simmeringer Hauptstraße 175
Information und Anmeldung: aufdemweg@ssm-austria.at