Die Anastasia-Bewegung als gesellschaftliche Herausforderung bildete ein zentrales Thema beim dreitägigen Treffen der katholischen ReferentenInnen für Weltanschauungsfragen Österreichs in Salzburg.
„Es geht sowohl um weltanschauliche Aufklärung, als auch darum, auf mögliche Gefahren des ‚Anastasianismus‘ hinzuweisen“, so Johannes Sinabell, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen.
Die Anastasia-Bewegung basiert auf der gleichnamigen Buchreihe von Wladimir Megre. Die AnhängerInnen suchen ein möglichst autarkes Leben im Rückzug aus dem gesellschaftlichen System. Dazu sollen sogenannte „Familienlandsitze“ gegründet werden. Während diese in Österreich kaum Bedeutung haben, stößt die kritische bis ablehnende Sicht des Bildungssystems auf größere Resonanz.
Matthias Pöhlmann, der seit Jahren die Entwicklung der Bewegung beobachtet, thematisierte auf der Tagung die Attraktivität für Menschen, die nach alternativer Spiritualität, neuen gesellschaftlichen Formen des Zusammenlebens, naturbezogenen, ökologischen Lebensformen, alternativem Heilwissen und nach alternativen Lehr- und Lernmethoden suchen.
„Diese vielversprechende Fassade soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Megres Bücher rechtsextremes, antidemokratisches, verschwörungsideologisches und antisemitisches Gedankengut verbreiten, wie etwa die jüngste Veröffentlichung der Dokumentationsstelle religiöser Extremismus hervorhebt“, so Sinabell. Zudem beobachtet die Arbeitsgemeinschaft, dass dieser sozialutopische Gegenentwurf zur Gesellschaft zum Abbruch familiärer und freundschaftlicher Beziehungen führen kann. „Dringender Aufklärungsbedarf ist deswegen gegeben“, betont Sinabell.
Informationen ARGE Weltanschauungsfragen