"Als Priester, ehelos, aber im Kontakt mit Gott und den Menschen. Das wäre wirklich meins. Ich spüre, dass es mich dorthin zieht. Das ist die Sehnsucht meines Lebens“- Bischof Stephan Turnovszky über seine Berufung.
"Als Priester, ehelos, aber im Kontakt mit Gott und den Menschen. Das wäre wirklich meins. Ich spüre, dass es mich dorthin zieht. Das ist die Sehnsucht meines Lebens“- Bischof Stephan Turnovszky über seine Berufung.
Anlässlich seines 25-jährigen Priesterjubiläums erzählt Weihbischof Stephan Turnovszky im Video („Vom Labor zum Altar“) von seinem persönlichen Weg, der ihn von den Naturwissenschaften zur Theologie und schließlich zum Dienst als Priester und nunmehr Bischof geführt hat.
Vor genau 25 Jahren, am 29. Juni 1998, empfängt Weihbischof Stephan Turnovszky die Priesterweihe im Wiener Stephansdom aus den Händen von Kardinal Christoph Schönborn. Dieses Ereignis markiert einen Meilenstein in einem bemerkenswerten Lebensweg, der von einer sehr persönlichen Berufung, der Liebe zur Natur, entscheidenden Begegnungen mit Menschen und der Suche nach den „großen Fragen des Lebens“ geprägt ist.
Schon früh ist Stephan Turnovszky in seiner Heimatpfarre in Wien-Döbling aktiv und findet dort seine erste spirituelle Heimat. Als Ministrant und aktives Mitglied der Pfarre erfährt er eine prägende Zeit, die seinen Glauben nachhaltig beeinflusst. "Der Glaube begleitet mich mein ganzes Leben. Ich war zuerst im Pfarrkindergarten und ab der Erstkommunion mit Freude Ministrant in unserer Heimatpfarre. Das hat mich stark geprägt", erklärt er im Interview.
Die Trennung seiner Eltern ist ein bedeutender und schmerzlicher Einschnitt in seiner frühen Jugendzeit. Ohne eine Vaterfigur muss Weihbischof Turnovszky mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens alleine zurechtkommen. Nach Abschluss seiner Matura folgt er zunächst seinem ersten Interesse, den Naturwissenschaften und studiert Chemie an der technischen Universität Wien. Nach seinem Studium steigt er als Chemiker ins Arbeitsleben ein. Obwohl er große Freude an seinem Beruf hat und seine Karriere durchaus vielversprechend ist, verspürt er eine tiefe Sehnsucht, sich ganz dem Dienst an Gott und den Menschen zu widmen. Nach vielen Gesprächen ist ihm klar: "Als Priester, ehelos, aber im Kontakt mit Gott und den Menschen. Das wäre wirklich meins. Ich spüre, dass es mich dorthin zieht. Das ist die Sehnsucht meines Lebens“.
Unterstützt von seiner Familie tritt Turnovszky ins Priesterseminar ein und beginnt sein Theologiestudium. Rückblickend betrachtet er diese Zeit als essenziellen Bestandteil seines Glaubensweges, obwohl er anfangs feststellt, dass das Seminar nicht immer der erwarteten Geborgenheit entspricht und das Theologiestudium mitunter trocken ist.
Als Weihbischof ist es ihm heute wichtig, eine gute Balance zwischen Spiritualität und seinen vielen Aufgaben in der Seelsorge und Leitung des Vikariats Nord zu pflegen. Durch tägliches Gebet, das Lesen der Heiligen Schrift und die Feier der Liturgie möchte er seine Verbindung zu Gott vertiefen und den Menschen auf Augenhöhe begegnen. Innerhalb der österreichischen Bischofskonferenz ist Stephan Turnovszky zuständig für die jungen Menschen, kurz er ist der „Jugendbischof“.
Dabei liegt ihm besonders am Herzen, Inhalte verständlich und zeitgemäß zu vermitteln. "In der Verkündigung ist es mein Anliegen, mich darum zu bemühen, die großen theologischen Inhalte, die sehr komplex und mitunter paradox sind, in einer heutigen Sprache darzustellen", sagt er.
Spiritueller und menschlicher Kraftort ist für Stephan Turnovszky von jeher auch die Schönheit der Schöpfung. Er erholt sich bevorzugt in der Natur, besonders in den Bergen.
Sein Lebensweg zeigt, wie die Verbindung von Naturwissenschaft und Theologie, eine persönliche Spiritualität gepaart mit einer offenen Kommunikation mit den Menschen von heute, seinen Dienst als Priester und Bischof prägen.