Vor 12 Jahren ist der Jesuit in Syrien spurlos verschwunden. Jetzt dürfte sein Leichnam gefunden worden sein.
Gerüchte um den Fund der Leiche des seit 2013 in Syrien vermissten Jesuitenpaters Paolo Dall'Oglio machen die Runde. Kardinal Mario Zenari, Papstgesandter in Damaskus, bestätigte Berichte über den Fund eines männlichen Leichnams in religiöser Kleidung in einem Massengrab nahe Raqqa, der ehemaligen IS-Hochburg. Eine Bestätigung der Identität steht jedoch noch aus, wie auch Bischof Hanna Jallouf von Aleppo betont.
Paolo Dall'Oglio verschwand am 29. Juli 2013 in Raqqa, als er dort für den Dialog warb und über die Freilassung zweier entführter Metropoliten verhandeln wollte. Der Jesuit hatte bereits in den 1980er Jahren das syrisch-katholische Kloster Deir Mar Musa al-Habashi zu einem Zentrum des ökumenischen und interreligiösen Dialogs ausgebaut. Seine offene Haltung machte ihn auf beiden Seiten des syrischen Konflikts zu einer unbequemen Figur.
Nach Jahren erfolgloser Suche nach Informationen über sein Schicksal schwindet die Hoffnung, Dall'Oglio lebend zu finden. Kardinal Zenari sieht das von Dall'Oglio wiederbelebte Kloster Mar Musa als sein bleibendes Vermächtnis, das weiterhin Pilger und Gläubige anzieht und seinen Geist des interreligiösen Dialogs bewahrt.