Im Bereich Integration wünschte sich Landau "mehr Nüchternheit und Augenmaß in der Diskussion".
Im Bereich Integration wünschte sich Landau "mehr Nüchternheit und Augenmaß in der Diskussion".
Caritas-Präsident: Keine Angaben zu Zukunftsthemen wie Pflege - Bei Integration mehr Nüchternheit und Augenmaß gefordert.
Noch "viele Leerstellen" ortet Caritas-Präsident Michael Landau im neuen Arbeitsprogramm der Bundesregierung. Zur Pflege, dem "zentralen Zukunftsthema", schweige es völlig, "obwohl 450.000 Menschen in Österreich Pflegegeld beziehen", bemängelte Landau in einem Interview mit dem "Standard" (Dienstag, 2. Februar 2017, Onlineausgabe). Auch Konzepte zum Abbau von Regressansprüchen für Angehörige von Menschen in Heimen oder zum Umgang mit Demenz vermisse er. Dennoch enthalte das 35-Seiten-Papier auch mehrere Lichtblicke.
Im Bereich Integration wünschte sich Landau "mehr Nüchternheit und Augenmaß in der Diskussion". Schlüssel zu einem gelingenden Zusammenleben seien nicht Verbote und Kleidervorschriften, sondern Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt, etwa bei der Lehre. Nur unkonkret äußere sich das Regierungsprogramm zur Entwicklungszusammenarbeit: Es sei nicht ersichtlich, mit welchen politischen Maßnahmen die Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO bis zum Jahr 2030 zu erreicht werden sollten.
Lobende Worte fand der Caritas-Präsident für die Mindestlohn- und Bildungspläne der Regierung: Er sei froh über Schritte zur Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit und begrüße Maßnahmen wie den Beschäftigungsbonus oder die Erweiterung des Arbeitsmarktes für ältere Arbeitslose. Ermutigend sei auch, dass sich die Sozialpartner nun über die Zukunft eines Mindestlohns Gedanken machen sollen. Dasselbe gelte für die Bildung: "Bildung und Armutsprävention gehen Hand in Hand", so Landau.