Johannes Huber wird zu dem Thema "Was geschah mit dem Schöpfer im 20. Jahrhundert" sprechen.
Johannes Huber wird zu dem Thema "Was geschah mit dem Schöpfer im 20. Jahrhundert" sprechen.
Das 10. Kardinal-König-Gespräch findet heuer mit Mediziner und Theologe Johannes Huber statt.
Der Mensch und die Schöpfung stehen heuer im Mittelpunkt des 10. "Kardinal-König-Gesprächs" am 26. und 27. August in Kirchberg an der Pielach in Niederösterreich. Hauptreferent ist der langjährige Sekretär von Kardinal Franz König und nunmehrige Leiter des "Kardinal-König-Archivs", der Theologe und Mediziner Prof. Johannes Huber. Aus Anlass des Jubiläums wird es auch einen Rückblick auf die Themen und Referenten der vergangenen Jahre geben, kündigte die Diözese St. Pölten am Mittwoch, 5. Juli 2017, in einer Aussendung an.
Johannes Huber ist Autor zahlreicher Publikationen aus seinen Forschungsgebieten, u.a. der Epigenetik. Sein letztes Buch "Es existiert" befand sich über mehrere Wochen hinweg auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten der Sachbücher der österreichischen Medien. Huber wird zum Thema "Was geschah mit dem Schöpfer im 20. Jahrhundert" sprechen. Hubers Buch baue in vielerlei Hinsicht auf den Prinzipien von Kardinal Franz König auf, dessen Sekretär er einst war, wird Annemarie Fenzl, langjährige Mitarbeiterin Königs und nunmehr Generalsekretärin der "Kardinal-König-Stiftung", zitiert. "Furche"-Herausgeber Heinz Nußbaumer würdigte Huber für seine Stellung als über Österreich hinaus bekannten Arzt und Theologen zugleich. "Es gibt kaum eine Zukunftsfrage, für die Johannes Huber nicht zuständig ist; von der Gentechnologie bis zur künstlichen Befruchtung und vieles mehr."
Seit 2008 sind die Pielachtal-Gemeinden Rabenstein und Kirchberg abwechselnd Schauplatz des Treffens. Mitveranstalter der Gespräche ist der Verein "Kardinal König - Glaube und Heimat im Pielachtal". Kardinal Franz König wurde am 3. August 1905 im Rabensteiner Ortsteil Warth geboren und am 5. August in der Rabensteiner Pfarrkirche getauft. Er besuchte die Volksschule in Kirchberg an der Pielach, von wo aus ihn sein Weg in die Weltkirche führte. Am 13. März 2004 verstarb der Kardinal in Wien.
Im Geist der interreligiösen Dialogbemühungen von Kardinal König wurde kürzlich bei einem Festakt im Wiener "Kardinal-König-Archiv" der erste "Kardinal-König-Förderpreis" an fünf junge Theologinnen vergeben. Judith Strauss (Evangelisch-Theologische Fakultät), Helene Wahl (Katholisch-Theologische Fakultät), Sarah Egger (Generalsekretärin des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit), Denise Landau (Judaistik) und Sarah Abou El-Regal (Islamische Religionspädagogik) erhielten die Auszeichnung. Alle fünf gehören der Gruppe "Students for interreligious dialogue" an. Die Stiftungs-Generalsekretärin Fenzl zitierte zum Auftakt des Festakts ein "unverändert gültiges" Wort von Kardinal König aus dem Jahr 1992: "Es gehört wohl zu den weitreichenden, die Menschheit belastenden Missverständnissen, dass die drei monotheistischen Religionen untereinander durch geschichtliche Missverständnisse, Vorurteile, verfeindet, zerstritten und aus verschiedenen geschichtlichen, sachlichen Gründen von einem an der Wurzel sitzenden Misstrauen erfüllt sind." Die Zuerkennung des erstmals vergebenen "Kardinal König-Förderpreises" an die fünf Nachwuchstheologinnen war auf Antrag der Pastoraltheologin Regina Polak bei der Kuratoriumssitzung der "Kardinal König-Stiftung" am 30. März erfolgt.
Der Stiftungs-Vizepräsident Prof. Erich Leitenberger überbrachte die Grüße des Präsidenten, des Linzer Bischofs Manfred Scheuer. Die ausgezeichneten Theologinnen würden mit ihrem gemeinsamen Zugang des "Scriptural Reasoning" nicht das "Wissen" über die eigene oder die andere Religion in den Mittelpunkt stellen, sondern die Begegnung miteinander und mit den religiösen Texten, vor allem den Heiligen Schriften der monotheistischen Religionen, erklärte er. Zwischen den Lesern und den Texten entstehe so ein "mehrschichtiges Gespräch, in dem nicht festgefahrene Meinungen zählen, sondern im gemeinsamen Nachdenken neue Bedeutungsfelder erschlossen werden". Die Methode zeige, dass Juden, Christen und Muslime in einer Weise gemeinsam studieren, reflektieren und arbeiten können, die ihre religiöse Integrität nicht beeinträchtigt und auch die Integrität des jeweils anderen respektiere.