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30.01.2020 · Weltkirche · Blick aus Israel

Bischöfe im Heiligen Land kritisch gegenüber den Plänen von Präsident Trump

 Blick auf Jerusalem, Heilige Stadt für Juden, Christen und Muslime

Mit Blick auf Jerusalem und den sensiblen Status Quo am Tempelberg birgt sein nun vorgestelltes Konzept jedoch gefährlichen Sprengstoff.

Wer darf auf dem Tempelberg in Jerusalem was? An dieser Frage haben sich in der Vergangenheit immer wieder gewalttätige Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis entzündet. Diesen Streit droht der aktuelle Nahost-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump erneut zu befeuern, indem er Gebetsrechte für alle fordert. Waren der Status Quo und seine Einhaltung bisher Garanten für eine fragile Ruhe an dem für Juden und Muslime gleichermaßen heiligen Ort, birgt der mit Spannung erwartete US-amerikanische Ansatz die Gefahr erneuter Konflikte an einer der sensibelsten Stelle des Nahostkonflikts.

 

Trumps Friedensplan zu wenig eindeutig

Zwar fordert das US-Papier mit dem Titel "Frieden für Wohlstand", an den bestehenden Hoheiten und Abläufen rund um die heiligen Stätten festzuhalten. Israel werde "eng mit einem wunderbaren Menschen, dem König von Jordanien zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass der Status Quo des Tempelbergs aufrechterhalten wird", sagte Trump bei der Vorstellung des Plans am Dienstag in Washington.

 

Der Wortlaut des Plans ist in Sachen Status Quo allerdings weniger eindeutig. Im Glossar verweist das Dokument bezüglich muslimischer heiliger Stätten auf das israelisch-jordanische Friedensabkommen von 1994. Danach liegt die Verwaltung des Tempelbergs, arabisch "Haram al-Scharif" (edles Heiligtum) in den Händen der islamischen Wakf-Behörde mit Jordanien als Verwalter. Der islamischen Überlieferung nach brach hier, am Standort von Felsendom und Al-Aksa-Moschee, der Prophet Mohammed zu seiner Himmelsreise auf.

 

Die Verantwortung für den Schutz aller heiligen Stätten Jerusalems, liest sich Trumps Plans weiter, habe mit dem Sechstagekrieg 1967 Israel übernommen. Es folgt eine Liste von Orten, die "ohne Einschränkung" in diese israelische Verantwortung fallen sollen, allen voran: der Tempelberg. Anders als "viele frühere Mächte" in Jerusalem, "die heiligen Stätten anderer Glaubensrichtungen zerstört haben", sei Israel für deren Erhalt sowie den Erhalt eines religiösen Status Quo zu loben. An dieser Praxis, so Trumps Plan, solle angesichts der "lobenswerten Bilanz seit mehr als einem halben Jahrhundert" sowie der "extremen Sensibilität" in Bezug auf einige dieser Stätten festgehalten werden.

 

Konflikt um Gebetsrechte

"In den gestrigen Kommentaren haben wir sehr deutlich gemacht, dass der Status quo erhalten bleibt und Jordaniens besondere Rolle in Bezug auf Haram al-Sharif bekräftigt wird", erklärte ein US-Vertreter in Washington auf Anfrage der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Ein Bruch mit dem Status Quo ist gleichwohl wörtlich im Trump-Plan festgeschrieben. "Menschen jeden Glaubens sollte es gestattet sein, auf dem Tempelberg/Haram al-Sharif in einer Weise zu beten, die ihrer Religion voll und ganz entspricht, wobei die Zeiten der Gebete und Feiertage jeder Religion sowie andere religiöse Faktoren zu berücksichtigen sind." An genau dieser Forderung - Gebetsrechte für Juden - entzündete sich in den letzten Jahren immer wieder Gewalt. Gegenwärtig dürfen Nichtmuslime den Tempelberg zu bestimmten Zeiten betreten. Das öffentliche Gebet ist wie das Betreten des Felsendoms und der Al-Aksa-Moschee Muslimen vorbehalten.

 

Eine besondere Bedeutung innerhalb der christlichen Gruppen hat der Tempelberg für viele, oft Israel nahestehende evangelikale Christen, die wie nationalreligiös-jüdische Gruppen über die Einschränkung der Gebetsfreiheit an der Stätte klagen. Das Neue Testament berichtet mehrfach von Jesus im Tempel. Der Tempelberg wird damit zu einem von Jesus besuchten Ort, der sich anders als viele andere neutestamentliche Orte zweifelsfrei lokalisieren lässt.

 

Auch die zahlreichen christlichen heiligen Stätten von der Grabeskirche über die Via Dolorosa bis zu etlichen Gotteshäusern in Ostjerusalem fehlen nicht in der Trumpschen Auflistung der von Israel zu schützenden Heiligtümer - auch dies eine Rolle, die nach bestehendem Status Quo Jordanien als Schutzmacht zukommt.

 

Bischöfe fürchten "mehr Blutvergießen"

Ohne die Zustimmung der beiden Völker, Israelis und Palästinenser, könne "kein Vorschlag und keine ernsthafte Perspektive erreicht werden", reagierten die katholischen Bischöfe im Heiligen Land (Assemblee des Ordinaires Catholiques de Terre Sainte/AOCTS) in einer Stellungnahme von Mittwochnachmittag auf den US-Plan. Diese Vorschläge müssten "auf Gleichberechtigung und Würde beruhen". Bedingungen, die "Frieden für Wohlstand" nicht erfülle, weil der Plan "den Palästinensern keine Würde und Rechte gibt". Dieses Konzept, so die Bischöfe, "wird keine Lösung bringen, sondern zu mehr Spannungen und wahrscheinlich zu mehr Gewalt und Blutvergießen führen".
 

erstellt von: red/kap
30.01.2020
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Papst Leo XIV.

Papst Leo XIV. setzt zu Beginn klare Signale

Der neue Papst in seiner erstern Ansprache: "Wir wollen gemeinsam unterwegs sein, den Frieden und die Gerechtigkeit ohne Furcht suchen. Wir wollen gemeinsam als Missionare unterwegs sein."

Robert Prevost ist Papst Leo XIV.

Robert Prevost ist Papst Leo XIV.

Der 69-jährige ist der erste US-Amerikaner als Papst. "Habemus Papam" verkündete Kardinal-Protodiakon Mamberti vor mehr als 100.000 jubelnden Gläubigen auf dem Petersplatz.

Weißer Rauch: Neuer Papst im vierten Wahlgang gewählt

Weißer Rauch: Neuer Papst im vierten Wahlgang gewählt

Name des neuen Papstes wird in Kürze von der Mittelloggia des Petersdoms aus der Öffentlichkeit verkündet.

Stille kommunizieren

Mehr als  5000 Medienschaffende ringen zurzeit auf dem Petersplatz in Rom um Worte. Information ist teuer. Vor allem kostet sie enormes Engagement.

Ein Blogbeitrag von Georg Schimmerl aus Rom.

Papstwahl: Donnerstagmittag wieder schwarzer Rauch

Papstwahl: Donnerstagmittag wieder schwarzer Rauch

Nach drei Wahlgängen im Konklave noch kein neuer Papst. Erneut Tausende auf dem Petersplatz.

Konklave: Schwarzer Rauch über der Sixtina

Konklave: Schwarzer Rauch über der Sixtina

Wie erwartet am Mittwochabend noch keine Entscheidung bei Papstwahl. 45.000 Menschen auf dem Petersplatz.

Kardinal Christoph Schönborn

Schönborn: Franziskus stand in einer Linie mit seinen Vorgängern

Kardinal Schönborn im Interview: Alle drei Pontifikate von Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus waren stark vom Konzil geprägt. "Dieses Erbe von Franziskus ist daher nicht einfach nur sein, sondern es ist das gemeinsame Erbe der letzten Pontifikate aus dem Ereignis des Konzils heraus".

Papst Leo XIV. auf der Mittelloggia des Peterdoms

Glückwünsche an Papst Leo XIV.

Unsere Gebete gelten in diesen Stunden dem neugewählten Papst Leo XIV., seinem Klerus und seinem gläubigen Kirchenvolk. Sie können hier Ihre Glückwünsche und Gebetsanliegen vorbringen.

Blick auf den Petersdom

Was im Vatikan passiert, wenn der Papst gestorben ist

Nur wenige Verantwortungsträger bleiben im Amt. Camerlengo (Kämmerer) der katholischen Kirche und Dekan des Kardinalskollegiums zunächst die wichtigsten Personen. Kardinalskollegium übernimmt bis zur Wahl eines neuen Papstes die Verwaltung des Staates Vatikanstadt.

Weltsynode 2024: Rück- und Ausblick

Das Schlussdokument der Bischofssynode 2024 setzt auf mehr Mitbestimmung, Inklusion und Transparenz. Papst Franziskus fordert die Ortskirchen zur zügigen Umsetzung auf.

Nächstes "Impulstreffen Weltkirche" am 21. Februar

Dieses Mal mit Impulsen ausEcuador und Kamerun - in enger Verbindung mit Wien. Jetzt anmelden.

„Sonntag des Wortes Gottes“ 2025 im Zeichen des Jahresthemas „Exodus“

„Sonntag des Wortes Gottes“ 2025 im Zeichen des Jahresthemas „Exodus“

Das Österreichische Katholische Bibelwerk begleitet den „Sonntag des Wortes Gottes“ heuer am 26. Jänner 2025, mit einer neuen Videoreihe.

Weltverfolgungsindex 2025: Religiös motivierte Gewalt nimmt zu

Weltverfolgungsindex 2025: Religiös motivierte Gewalt nimmt zu

Das Hilfswerk "Open Doors" veröffentlicht eine neue Rangliste der 50 Ländern mit der stärksten Christenverfolgung. Gewalt und autoritäre Restriktionen vorrangig in Zentralasien und Subsahara-Afrika gestiegen.

Hand assemble wooden block cube to update technology downloading tool bar status from 2024 to 2025 , Merry Christmas and happy new year concept.

Das bringt 2025 in der katholischen Kirche

Pilgerereignis Heiliges Jahr, gemeinsames Osterfest aller Christen und ein neuer Erzbischof für Wien.

Freiwilligendienst in der Partnerdiözese Lodwar - Kenia

Du möchtest weltkirchliche Erfahrung im Ausland machen? Du interessierst dich für Sozialarbeit und Bildungsarbeit? Dann bist du bei diesen Einsatzstellen in unserer Partnerdiözese Lodwar in Kenia genau richtig!

Pummerin im Stephansdom

Glockenläuten für Notre-Dame

Am 8. Dezember um 10:00 Uhr werden alle Glocken des Stephansdoms, auch die Pummerin, geläutet um die Freude an der Wiedereröffnung von Notre-Dame zu teilen.

Katholische Kirche in Österreich soll noch synodaler werden

Katholische Kirche in Österreich soll noch synodaler werden

Bischöfe in Erklärungen nach Herbstvollversammlung: "Stehen voll und ganz hinter den Ergebnissen des weltweiten synodalen Prozesses und wollen sie in Österreich umsetzen". Für mehr Frauen auf oberster Leitungsebene. Rahmenordnung für Lektoren- und Akolythenamt.

Beschlüsse der Weltsynode auf Deutsch veröffentlicht

Beschlüsse der Weltsynode auf Deutsch veröffentlicht

Das Abschlussdokument zur Synode liegt in deutscher Arbeitsübersetzung vor.

Schönborn: Papst ist Garant für Synodalität und Einheit

Schönborn: Papst ist Garant für Synodalität und Einheit

Wiener Erzbischof über Überraschung der Weltsynode, die Rolle des Papstes sowie eine tiefgreifende Gesinnungs- und Strukturreform der Kirche.

Schlussgottesdienst Synode

Papst zum Abschluss der Weltsynode: Kirche muss aufstehen

Franziskus feiert Abschlussgottesdienst der Bischofssynode im Petersdom und beschwört missionarischen Aufbruch einer dienenden Kirche.

Long Exposition Shot of Via della Conciliazione in front of Piazza San pietro in the Centre of Rome at Sunset on Blurred Background

Katholische Kirche macht Weg für Reformen frei

Die größte Beratungsrunde der katholischen Kirche seit Jahrzehnten hat weitreichende Beschlüsse gefasst. Sie votierte für Öffnungen, für Dezentralisierung und für mehr Mitbestimmung der Basis, mit Zustimmung des Papstes.

Papst stellt sich hinter Synodenbeschlüsse

Papst Franziskus gibt die beschlossenen Vorschläge der Bischofssynode direkt frei und verzichtet auf ein nachsynodales Lehrschreiben.

Kardinal Schönborn zur Synode: 'Der Weg geht weiter, und die Kirche wächst'

Kardinal Schönborn zur Synode: "Der Weg geht weiter, und die Kirche wächst"

Wiener Erzbischof: "Für mich ist die Erfahrung auf dieser Synode, meiner letzten, die: Die Kirche geht Richtung Süden".

Kardinal Schönborn scheidet aus Rat der Weltbischofssynode aus

Bei der Kirchenversammlung in Rom wurden 13 Bischöfe gewählt, die künftige Synoden vorbereiten müssen. Vier weitere wird der Papst selbst ernennen.

Kardinal Schönborn: Kirche in einer säkularisierten Welt

Es braucht neue Formen christlicher Gemeinschaft, um den „Himmel offen zu halten“ für unsere Mitmenschen. Kardinal Schönborn im Gespräch mit Georg Schimmerl am Rand der Synode.

Global Community International Networking Concept

Zahl der Katholiken wächst weltweit, außer in Europa

Statistiken der katholischen Kirche 2024: 17,7 Prozent der Weltbevölkerung sind katholisch.

Weltweit größte katholische Sammlung mit Fokus auf Madagaskar.

Pater Wallner: Am Weltmissionssonntag über den Tellerrand schauen

Weltweit größte katholische Sammlung mit Fokus auf Madagaskar.

Symbolbild Vielfalt

Jubiläum 40 Jahre ARGE AAG am 20. Oktober

Herzliche Einladung zum 40. Jubiliäum der Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Gemeinden aus Afrika, Asien und Lateinamerika (ARGE AAG). Gefeiert wird am 20. Oktober um 10.15 Uhr in der Canisiuskirche mit einer Messe mit Weihbischof Franz Scharl und anschließender internationaler Agape.

Mit Herz unterwegs im digitalen Kontinent

Der amerikanische Jesuit James Martin erreicht mit Glauben und Offenheit Menschen in den sozialen Medien. Synodenblog von Georg Schimmerl.

Petersdom

Kommission für Synoden-Abschlussdokument steht fest

14-köpfiges Gremium hat Mitglieder aus allen Kontinenten, unter ihnen afrikanischer Kardinal Ambongo, kanadische Theologin Clifford und Kardinal Aveline aus Marseille.

Kardinal Christoph Schönborn: Wir müssen lernen loszulassen!

Video mit Kardinal Schönborn von der Synode in Rom. Der Wiener Erzbischof reflektiert über die laufende Synode und die unterschiedlichen Stimmen aus aller Welt.

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