Frauen in dieser Situation brauchen verlässliche Hilfe und Beratung statt zum ideologischen Spielball zu werden.
Frauen in dieser Situation brauchen verlässliche Hilfe und Beratung statt zum ideologischen Spielball zu werden.
Familienverband weist "Matic-Bericht" zurück, der am Mittwoch im EU-Parlament behandelt wird - "Abtreibung ist keine Gesundheitsdienstleistung, sondern ein gravierender Eingriff".
Ein klares "Nein" gibt es vom Katholischen Familienverband Österreichs (KFÖ) zum sogenannten "Matic-Bericht", der Abtreibung als Menschenrecht und Gesundheitsdienstleistung deklarieren möchte und am Mittwoch im EU-Parlament diskutiert wird. Darin werde Abtreibung als Menschenrecht deklariert und ein Schwangerschaftsabbruch als Gesundheitsdienstleistung gefordert - eine Entwicklung, die der Katholische Familienverband mit Sorge beobachtet. Benannt ist der Resolutionsentwurf nach dem kroatischen Mitte-Links-Politiker Predrag Matic, der ihn eingebracht hat.
"Eine Abtreibung ist keine Gesundheitsdienstleistung, sondern ein gravierender Eingriff", so Barbara Fruhwürth, Vereinbarkeitsbeauftragte des Katholischen Familienverbandes, in einer Aussendung am Dienstag. Der Bericht stelle zudem die Gewissensfreiheit der Ärztinnen und Ärzte in Frage. Kritik kommt auch von der FAFCE, der Föderation der Katholischen Familienverbände Europas, die darauf hinweist, dass Gesetze zum Schwangerschaftsabbruch nicht in die Kompetenz der Europäischen Union fallen.
Der Familienverband fürchtet zudem, dass künftig Frauen im Schwangerschaftskonflikt noch mehr allein gelassen werden könnten. "Frauen in dieser Situation brauchen verlässliche Hilfe und Beratung statt zum ideologischen Spielball zu werden", so Fruhwürth. Sie appellierte an die EU-Abgeordneten, am Mittwoch bei der Abstimmung gegen dieses Anliegen zu votieren und kündigte an: "Wir werden das Abstimmungsverhalten der österreichischen EU-Abgeordneten genau beobachten."
Der Familienverband forderte auch ein Recht auf psychosoziale Beratung und Unterstützung für betroffene Frauen und Fruhwürth appellierte an die Mitgliedsstaaten, Väter stärker in die Pflicht zu nehmen: "Auch deren Verantwortung für ein ungeborenes Kind muss thematisiert werden - etwa bei Gesetzen zu Unterhaltsvorschüssen."