Zu Leopoldi gibt es in Stift Klosterneuburg traditionell vor dem Hochamt einen Pressetermin.
Zu Leopoldi gibt es in Stift Klosterneuburg traditionell vor dem Hochamt einen Pressetermin.
Jahresausstellung 2017 im Zeichen Kaiserin Maria Theresias.
Im kommenden Jahr 2017 will sich das Stift Klosterneuburg verstärkt als Ort der Wissenschaft positionieren. Das haben Propst Bernhard Backovsky und der Niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll am Dienstag bekannt gegeben. "Wer auf die Wissenschaft setzt, setzt auf die Zukunft", sagte Pröll bei der traditionellen Pressekonferenz im Stift im Rahmen der Feiern zum Hl. Leopold, dem niederösterreichischen Landespatron. Klosterneuburg sei nicht nur ein geistliches sondern auch ein geistig-kulturelles Zentrum des Landes, so Pröll.
Der Landeshauptmann verwies u.a. auf die Stiftsbibliothek, die mit rund 270.000 Bänden, über 800 Inkunabeln und über 1.200 mittelalterlichen Handschriften die größte wissenschaftliche Privatbibliothek Österreichs und auch eine der größten in ganz Mitteleuropa sei. Die Bibliothek beinhalte auch das älteste Buch Niederösterreichs aus der Zeit um 800, so Pröll. Das Stift habe sich zudem als Ort der Forschung und der wissenschaftlichen Vermittlung profiliert, so der Landeshauptmann, der in diesem Zusammenhang u.a. die zahlreichen Ausstellungen hervorhob.
2017 widmet sich die Jahresausstellung im Stift Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) anlässlich ihres 300. Geburtstages. Unter dem Titel "Kirche, Kloster, Kaiserin. Maria Theresia und das sakrale Österreich" dokumentiert die Ausstellung die vielfältigen engen Beziehungen zwischen Kirche und Kaiserhof der Habsburger im 18. Jahrhundert.
Die Kaiserzimmer des Stifts sind das einzige innenarchitektonische Residenzensemble, das aus der Regierungszeit Karls VI., des Vaters Maria Theresias, nahezu unverändert erhalten geblieben ist. Die Räume dienen dazu, die Jugendzeit Maraia Theresias und ihr Verhältnis zur Kirche darzustellen.
Zu Lebzeiten Maria Theresias erreichte die kirchliche Repräsentation ihren letzten großen Höhepunkt. Zahlreiche Kunstwerke, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts für liturgische Zwecke geschaffen wurden, geben davon Zeugnis. Etliche Objekte der stiftlichen Schatzkammer haben zudem direkten Bezug zur Person der Kaiserin. Zu sehen sind bei der Ausstellung u.a. eine Haarlocke der Kaiserin, ein persönliches Trinkglas, sowie eine Schreibfeder und die kaiserliche Blumenschere.
Stolz ist das Stift auch auf ein besonderes Messgewand, die sogenannte "Maria-Theresien-Kasel". Diese zählt zu den typischen Erzeugnissen der Textilwerkstätten der Englischen Fräulein in St. Pölten. Durch die engen persönlichen Verbindungen zwischen Maria Theresia und der Äbtissin der Englischen Fräulein wurde dieses Kloster zur bevorzugten Produktionsstätte von Paramenten, die als kaiserliche Stiftungen an andere Klöster gingen; jenes Messgewand eben an Klosterneuburg.
Zur Generalrenovierung des Stifts Klosterneuburg, die bereits abgeschlossen ist, merkte Landeshauptmann Pröll an, dass das Projekt erst 2018 ausfinanziert sein wird. Bis dahin werde sich das Land Niederösterreich noch mit jährlich 260.000 Euro beteiligen. Insgesamt habe man bisher von Seiten des Landes 8,5 Millionen Euro in das Projekt gesteckt, das insgesamt rund 32 Millionen Euro gekostet hatte.
Wie Wirtschaftsdirektor Andreas Gahleitner ergänzte, müssten freilich noch einige Mauern, die das Stift umgeben und sich in einem "katastrophalen" Zustand befinden, in den kommenden Jahren renoviert werden.
Im Anschluss an die Pressekonferenz fand in der Stiftskirche das traditionelle Hochamt zum Landesfeiertag statt, dem diesmal der Abt von Stift Neustift in Südtirol, Eduard Fischnaller, vorstand.
Stift Klosterneuburg: