Sind Sie selbst barmherzig und empfangen Sie Barmherzigkeit? Die Kirchenzeitung Der SONNTAG fragt nach.
Sind Sie selbst barmherzig und empfangen Sie Barmherzigkeit? Die Kirchenzeitung Der SONNTAG fragt nach.
Die Redaktion der Wiener Kirchenzeitung Der SONNTAG stellt in der aktuellen Ausgabe (erhältlich ab dem 17. November 2016 in den Pfarren der Erzdiözese Wien) zum Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit die Frage: Was bedeutet für Sie Barmherzigkeit?
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Wir haben Menschen, die durch das Riesentor, die Heilige Pforte der Barmherzigkeit im Stephansdom, gingen, gefragt:
Was bedeutet für Sie Barmherzigkeit?
Sind Sie selbst barmherzig und empfangen Sie Barmherzigkeit?
Haben Sie das Jahr der Barmherzigkeit bewusst wahrgenommen?
Christian Machek
Wien
Vielleicht hat Barmherzigkeit etwas mit Herzlichkeit in einer Welt, die etwas hart geworden ist, zu tun. Ich habe Barmherzigkeit empfangen, indem ich Liebe und Zuwendung von Menschen erfahren habe. Und es wird der liebe Herrgott beurteilen, wie viel Liebe ich selbst gegeben habe, wie viel Barmherzigkeit ich gezeigt habe. Ich habe mitbekommen, dass der Papst das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen hat. Damit konnte man bestimmt Menschen ansprechen, wie schon gesagt, in einer kalt gewordenen Welt. Dem Begriff der Barmherzigkeit würde ich noch den der Gerechtigkeit hinzufügen. Barmherzigkeit kann es nicht ohne Gerechtigkeit geben und umgekehrt. Sie gehören zusammen.
Margarete Braun
Bezirk Gänserndorf
Barmherzigkeit bedeutet, dass man sich auch um andere kümmern muss,
die es schlechter haben. Ich kann gar nicht sagen, ob ich schon Barmherzigkeit erfahren habe. Ich hatte es wahrscheinlich noch nicht so notwendig. Man sollte stets barmherzig sein. Das geht wahrscheinlich auch nicht immer so leicht.
Daniel Hoch
Leipzig
Mir ist es einfach wichtig, Barmherzigkeit mir und meinen Mitmenschen gegenüber zu zeigen. Ich bin selber als Helfer und Berater unterwegs und coache Menschen, um ihnen im Leben vorwärts zu helfen. Da wird mir Dankbarkeit und Barmherzigkeit entgegengebracht. Seit ich hier in Wien bin, habe ich wahrgenommen, dass es das Jahr der Barmherzigkeit gibt, als ich das erste Mal im Stephansdom war. Ich bin nicht getauft, gehe aber gerne in die Kirche. Ich finde die Atmosphäre und die Gemeinschaft schön – unter all den Menschen, die aus verschiedenen Ländern und Kulturen kommen. Sie haben trotzdem etwas, das sie verbindet, ob es das gemeinsame Singen oder das Gebet ist. Ich finde es sehr angenehm als Mensch, weil sehr viel Menschlichkeit herrscht. Da ist es wurscht, wo man herkommt. Das finde ich super und deshalb mache ich es gerne.
Carolin Both
München
Für mich heißt Barmherzigkeit, dass man nicht nur an sich selber denkt, sondern auch an seine Mitmenschen. In München habe ich das Jahr der Barmherzigkeit nicht wirklich so wahrgenommen. Ob ich selber barmherzig bin, ist eine schwierige Frage. Ich arbeite in meinem Beruf mit Menschen, in einer Klinik, da ist man zu einem gewissen Grad schon barmherzig. Ich selbst habe Barmherzigkeit schon erfahren, wenn mir Menschen zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall geholfen haben oder wenn ich als Tourist unterwegs bin und andere Menschen mir Auskunft geben. Das ist für mich auch schon Barmherzigkeit im Alltag.
Abide
Türkei
In allen Religionen ist Barmherzigkeit vertreten. Es gehört einfach zur Menschlichkeit dazu und bedeutet tolerant gegenüber anderen Religionen und Kulturen zu sein. Sie gilt unabhängig von Religion für alle Menschen. Ich bin das erste Mal in Europa. Ich habe noch nicht viel von den Christen und ihre Lebensweise gesehen. Ich denke generell, nicht nur Christen, alle Menschen, die gläubig sind, besitzen diese Eigenschaft der Barmherzigkeit. Wir glauben an denselben Gott – Muslime und Christen. Es gibt halt Unterschiede bei den Propheten, ansonsten sind die Werte ziemlich ähnlich.
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aus der Bulle „Misericordiae vultus“ vom 11. April 2015
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