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25.01.2017 · Österreich & Weltkirche · Lebensschutz

Fortpflanzungsmedizin-Gesetz: "Ministerien sind säumig"

Fortpflanzungsmedizin-Gesetz: 'Ministerien sind säumig'

Es werden nur "grobe Statistiken" erhoben, es fehlt ein zentrales Register wie auch eine umfassende Erhebung der gesundheitlichen, psychischen und rechtlichen Auswirkungen auf alle unmittelbar Betroffenen, so einer der Kritikpunkte.

Prüfberichte zum besseren Schutz der Interessen von Kindern und Frauen sollten bis 24. Jänner vorliegen - Kirchlich getragene Plattform "kinderbekommen.at" bekräftigt Transparenz-Forderung.

Die Plattform "kinderbekommen.at" mahnt vom Gesundheitsministerium und vom Justizministerium Prüfberichte zum besseren Schutz der Interessen von Kindern und Frauen in der Fortpflanzungsmedizin ein. Laut Parlamentsbeschluss, der am 24. Jänner 2015 in Kraft getreten ist, sollten diese Berichte "möglichst innerhalb von zwei Jahren" vorgelegt werden. "Die beiden Ministerien sind säumig, es wurden bis dato keine Ergebnisse vorgelegt", kritisierte die vor allem von kirchlichen Organisationen gebildete Plattform in einer Aussendung am Mittwoch, 25. Jänner 2017.

 

Bessere Rechte für Kinder

Konkret gehe es um die Erhebung und wissenschaftliche Auswertung zusätzlicher Daten, mit denen die Sicherheit und Qualität medizinisch unterstützten Fortpflanzung gewährleistet werden soll, weiters um die Einführung eines zentralen Registers über Samen- und Eizellspenden sowie um verbesserte Rechte von Kindern auf Auskunft über ihre genetischen Eltern.

 

Der Plattform gehören die Katholische Aktion (KAÖ), die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), der Katholische Familienverband (KFÖ) und die konfessionell und politisch unabhängige "Aktion Leben" an.

 

Berichte eingefordert

"Die zu prüfenden Maßnahmen betreffen wesentlich das Wohl und die berechtigten Interessen von jenen, die unmittelbar von Eingriffen der Fortpflanzungsmedizin betroffen sind", erklärte KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer. "Wir erwarten daher von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und von Justizminister Wolfgang Brandstetter, dass die vom Gesetzgeber geforderten Berichte unverzüglich vorgelegt werden." Schaffelhofer forderte zudem, dass Vorschläge für entsprechende Abänderungen rechtzeitig auch mit Organisationen besprochen werden, die für das Wohl jener Kinder und Frauen einstehen, denen fremdnützige Eingriffe zugemutet werden.

 

"Gesetzgeber muss seine Schutzfunktion wahrnehmen"

Laut "Aktion Leben"-Vorsitzender Gertraude Steindl sieht das geltende Gesetz keine umfassende wissenschaftliche Dokumentation und Forschung zu den in Österreich vorgenommenen Maßnahmen der medizinisch unterstützten Fortpflanzung vor. Es würden nur "grobe Statistiken" erhoben, es fehle ein zentrales Register wie auch eine umfassende Erhebung der gesundheitlichen, psychischen und rechtlichen Auswirkungen auf alle unmittelbar Betroffenen. "Der Gesetzgeber muss seine Schutzfunktion wahrnehmen", stellte Steindl klar. Es brauche klare Regelungen für eine saubere Dokumentation aller Vorgänge: "Insbesondere muss es eine Erfolgskontrolle geben, die Fehl- und Totgeburten ebenso verzeichnet wie Frühgeburten und die den gesamtgesundheitlichen Zustand der Kinder bis zur Volljährigkeit dokumentiert."

 

Ohne derartige Daten könnten Paare vor der Entscheidung für eine Kinderwunsch-Behandlung auch nicht umfassend informiert werden, kritisierte die "Aktion Leben"-Vorsitzende ein Manko in Österreich gegenüber anderen Ländern.

 

Der Präsident des Katholischen Familienverbandes, Alfred Trendl, forderte auch ein zentrales Register der Eizellspenderinnen und Samenspender. "Kinder wollen ihre biologischen Mütter und Väter kennen und auch ihre Halbgeschwister", berief sich Trendl auf viele Spenderkinder. Auch die Kinderrechtskonvention, die in Österreich mittlerweile uneingeschränkt gilt, räume Kindern dies ein.

 

Das geltende Gesetz sieht vor, dass Kinder, die durch Samen- oder Eizellspende gezeugt wurden, ab 14 Jahren das Recht haben, Auskunft über ihre leiblichen Eltern zu erhalten. Die Plattform erachtet diese Altersgrenze für viel zu spät, legte Trendl dar: "Aus der Adoptionsforschung wissen wir, dass eine entwicklungs- und altersgerechte Aufklärung wichtig und möglich ist." Nötig seien somit unabhängige Beratungsangebote für die "sozialen Eltern", damit sie ihren Aufklärungspflichten nachkommen können. Denn - so Trendl - "Familiengeheimnisse wirken nachweislich negativ auf die Entwicklung von Kindern aus". Ein Register allein helfe den betroffenen Kindern nichts, "wenn sie gar nicht wissen, dass sie mit einem Elternteil genetisch nicht verwandt sind".

 

Register ermöglicht Kontrolle

Eine andere Vorgabe des Fortpflanzungsmedizingesetzes lautet: Dritte Personen dürfen ihren Samen bzw. ihre Eizellen stets nur derselben Krankenanstalt zur Verfügung stellen, auch dürfen Samen- bzw. Eizellen dritter Personen für die künstliche Befruchtung bei höchstens drei unterschiedlichen Paaren verwendet werden. "Zwar ist ein Zuwiderhandeln mit Strafen belegt, ohne zentrales Register kann die Einhaltung des Gesetzes aber kaum überprüft werden, die Regelung wäre somit zahnlos", gab AKV-Präsident Helmut Kukacka zu bedenken. Er bekräftigte die Forderung nach der Schaffung eines zentralen Registers.

erstellt von: kathpress
25.01.2017
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Laienrat hält Gesetzesvorlage in der derzeitigen Form für verfassungswidrig. Schwerwiegende Bedenken u.a. auch vom Institut für Ehe und Familie und dem Salzburger Ärzteforum.

Bischof Glettler: Suizidbeihilfe - "kultureller Dammbruch"

Innsbrucker Bischof in Allerheiligenpredigt: "Dass daraus ein gesellschaftlicher Normalfall wird, ist zu erwarten."

Respekt und Kritik zur Vorlage für ein neues Sterbeverfügungsgesetz

Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, für Lebensschutzfragen zuständiger Bischof respektiert Bemühen um eine verantwortungsvolle Regelung, lobt Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung, zeigt sich aber enttäuscht über vertane Chancen bei der Suizidprävention.

"Pro Life Tour": Für Lebensschutz drei Wochen lang durch Österreich

Jugendliche marschieren für "Menschenrechte von Anfang an" von Salzburg nach Klagenfurt und stellen sich gegen das "Menschenrecht auf Abtreibung".

Sterbehilfe: Schlussbericht des "Dialogforums" veröffentlicht

Sterbehilfe: Schlussbericht des "Dialogforums" veröffentlichtKonsens bei Forderung nach Hospiz, geregeltem Ablauf und Sicherstellung der freien Willensfähigkeit, deutliche Differenzen bei Wartezeit und durchführenden Personen. Gesetzesvorschlag der Regierung verzögert sich.

Heilige Messe zum Schutz des Lebens mit Weihbischof Scharl

Anlässlich des Tages für das Leben feiert Weihbischof Franz Scharl am 2. Juni 2021 um 18 Uhr die Hl. Messe in der Kirche St. Josef ob der Laimgrube, 6., Windmühlgasse 3.

Bischöfe mahnen: Assistenz zum Leben statt Hilfe zur Selbsttötung

Erklärung der Bischofskonferenz zum "Tag des Lebens" (1. Juni) nennt Erwartungen für künftiges Suizidbeihilfe-Gesetz:  Suizidwillige vor Einflussnahme Dritter schützen, Palliativ- und Hospizangebote ausbauen, Menschenwürde "nicht der Leistungslogik opfern"

Experten: Solidarische Gesellschaft ist wichtigste Suizidprävention

Experten: Solidarische Gesellschaft ist wichtigste Suizidprävention

Ärzte, Seelsorger und Theologen rufen bei Online-Diskussion in der "Lange Nacht der Kirchen" zu mehr Zuwendung zu Kranken, Alten und Einsamen auf. Bischof Scharl sieht Bewusstseinsarbeit auch in der Kirche nötig.

Turnovszky: Der Tod ist nicht Ende, sondern Vollendung des Lebens

Wiener Weihbischof übt in Niederösterreichischen Nachrichten Kritik an vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen absoluten Verbot des assistierten Suizids.

Sterbehilfe

Sterbehilfe: Dialogforum startet mit Hospiz und Palliativversorgung

Kirchenvertreterin im Forum, Merckens: Ausbau, finanzielle Absicherung und Rechtsanspruch auf Hospiz und Palliativversorgung vor der Suizidbeihilfe-Freigabe unbedingt notwendig.

Suizidbeihilfe: Experten fordern Schutzkonzept und Palliative Care

Mediziner Watzke kritisiert massive Unterversorgung mit Palliativmedizin. Ex-Behindertensprecher Huainigg fordert Hilfen für selbstbestimmtes Leben.

Glettler kritisiert "Manipulation" in Sterbehilfe-Umfrage

Lebensschutz-Bischof in "Tiroler Tageszeitung" bemängelt Formulierung der von Sterbehilfe-Gesellschaft beauftragten Befragung. Auch früherer Ärztekammer-Präsident hinterfragt Ergebnisse.

Ethikerin warnt vor Auffassung von Altwerden als "Krankheit"

Untersuchungen in Benelux-Staaten zeigen dramatischen Anstieg von Fällen aktiver Sterbehilfe bei älteren Menschen ohne schwere Erkrankung. IMABE-Geschäftsführerin Kummer hinterfragt Konzept des "selbstbestimmten Todes".

Suizidbeihilfe: Familienverband fordert Maßnahmen gegen Missbrauch

KFÖ-Präsident Trendl fordert Ausbau mobiler und stationärer Palliativmedizin sowie von Telefonseelsorge. Appell an Gesetzgeber und Regierung für flankierende Maßnahmen zum assistierten Suizid.

"Jugend Eine Welt": Corona trifft auch 2021 unschuldige Kinder

Katholische Hilfsorganisation rechnet mit Folgeschäden der Pandemie wie armutsbedingte Bildungsabbrüche und mehr Kinderarbeit.

Scharl: Kein schwarzes Loch fürs Töten bohren

Mit dem Erkenntnis des Österreichischen Verfassungsgerichtshofes (ÖVfGH) von vergangener Woche wird ein erstes kleines schwarzes Loch für das Töten als Beenden menschlichen Lebens zu bohren versucht.

Nach VfGH-Urteil: Ethiker warnt vor weiterer Entsolidarisierung

Ethiker Weiß: Entscheid ist "konsequente Entwicklung in einer Gesellschaft, in der Autonomie als der höchste Wert verstanden wird". Schattenseite der Überhöhung der individuellen Autonomie ist aber Gleichgültigkeit.

Assistierte Suizid: Kritik an VfGH-Entscheidung

Salzburger Ärzteforum warnt im Blick auf Länder wie Benelux-Staaten, Schweiz und Kanada vor weitreichenden negativen Folgen der Aufhebung des Verbots an Suizid-Mitwirkung. Auch Ärztekammer sieht falschen Schritt.

Kardinal Schönborn: Töten darf nicht zur Gewohnheit werden

Kardinal Christoph Schönborn äußert in der "Kronenzeitung" heute Sonntag die Hoffnung, dass das Parlament nach dem am Freitagabend vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen Verbot der Sterbehilfe „mit Weisheit nach guten Lösungen sucht."

H?nde einer alten und einer jungen Frau.      Wien, 29.9.2004         ? Franz Josef Rupprecht; A-7123 M?nchhof; Bank: Raiffeisenbank M?nchhof (BLZ: 33054), Konto.-Nr.: 17.608

Erzbischof Lackner: Sterbehilfe-Urteil ist Kulturbruch

Vorsitzender der Bischofskonferenz, Erzbischof Lackner, reagiert mit "Bestürzung" auf Urteil des Verfassungsgerichtshofs. Für Kirche gilt: "Der Mensch soll an der Hand eines anderen, aber nicht durch die Hand eines anderen sterben"

Sterbebegleitung – Beistand bis zum Ende

"Das Leben ist lebenswert, bis zum Schluss", sagt Monika. Die diplomierte Krankenschwester begleitet Todkranke in ihren letzten Stunden.

Bischof bei "Marsch fürs Leben": Verbot von Sterbehilfe beibehalten

Emeritierter Bischof Küng: "Unabhängig davon, ob jemand an Gott glaubt oder nicht, betrifft die Auffassung, dass das menschliche Leben ein unantastbares Gut ist, das Wesen des Menschen und der menschlichen Gesellschaft".

Turnovszky: Aktive Sterbehilfe kein Akt der Barmherzigkeit

Wiener Weihbischof appelliert zu mehr gesellschaftlichen Investitionen für "Aufmerksamkeit, Nähe und Zeit" am Lebensende.

Hände

Sterbehilfe: Experte warnt vor Rechtfertigungsdruck auf Kranke

Deutscher Arzt und Psychotherapeut Bauer in "Der Sonntag"-Interview gegen Freigabe kommerzieller Sterbehilfe. In besonderen Einzelfällen ethische Vertretbarkeit einer Sterbehilfe nicht völlig ausgeschlossen.

Sterbehilfe: Weitere Warnungen vor Lockerung nicht nur aus Kirche

Wiener Ärztin und frühere SP-Gesundheitsstadträtin Pittermann warnt vor Tabubruch und Missbrauch. Wiener Katholischer Familienverband strikt gegen Legalisierung aktiver Sterbehilfe. Benelux-Daten "ernüchtern".

Suizidbeihilfe: Bischöfe warnen erneut vor Aufhebung des Verbots

Kardinal Schönborn: "Das Sterben darf nicht zum Geschäft werden". VfGH verhandelt Donnerstag über mögliche strafrechtliche Lockerungen.

Vor VfGH-Verhandlung: Weitere Experten warnen vor Suizidbeihilfe

Bioethiker, Moraltheologen, Bischöfe und Ordensvertreter sprechen sich für Beibehaltung der aktuell gültigen Rechtslage zum Lebensende aus.

"Aktion Leben": Wien lässt viele schwangere Frauen im Stich

Stadt informiert Schwangere nicht über kostenlose und qualitätsgesicherte Beratungs- und Hilfsangebote des unabhängigen Vereins. Neue Werbeoffensive mit City Lights.

Ein bisschen töten gibt es nicht

Am Ende darf man dann wie in Belgien Kinder oder wie in den Niederlanden Demente töten – also Menschen, die gar keine mündige Zustimmung zu ihrer Tötung geben können.

"Aktion Leben": Klares "Nein" zu Sterbehilfe

Statt Lockerung der aktiven Sterbehilfe Ausbau der Palliativ- und Hospizbetreuung.

Sterbehilfe: Familienverband gegen "Geschäft mit dem Tod"

Im Hinblick auf anstehendes VfGH-Urteil publiziert Katholischer Familienverband Stellungnahmen von Ex-ÖVP-Behindertensprecher Huainigg und katholischer Publizistin Kaiser.

"Aktion Leben" fordert Kinderrechte auch für Ungeborene

Generalsekretärin Kronthaler: Es ist an der Zeit, die Kindheit in ihrer Gesamtheit zu achten und zu schützen. UN-Kinderrechtskonvention feiert am 2. September 30-jähriges Bestehen.

"Pro Life Tour" 2020 endet mit Forderung "Hilfe statt Abtreibung"

Jugendliche Lebensschützer legten in drei Wochen zu Fuß 342 Kilometer durch vier deutschsprachige Länder Europas zurück.

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