"Jugend Eine Welt" will mit Entsende-Organisationen wie "Grenzenlos" kooperieren - Erste Einsätze ab Sommer 2018 geplant
Das katholische Hilfswerk "Jugend Eine Welt" und dessen Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze "WeltWegWeiser" starten mit Hilfe der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) ein neues Pilotprojekt für Auslandseinsätze von Menschen mit Behinderung.
Über das Ziel, in den kommenden Jahren nach deutschem Vorbild auch in Österreich professionelle Rahmenbedingungen für inklusive Freiwilligeneinsätze zu schaffen, informierte "Jugend Eine Welt" in einer Aussendung am Dienstag. Dafür würden in der ersten Phase Entsende-Organisationen gesucht. Erste Einsätze soll es ab Sommer 2018 geben - "selbstverständlich inklusive sorgfältiger Vor- und Nachbereitung sowie einer umfassenden Evlaluierung", wie Bernhard Morawetz von "WeltWegWeiser" ankündigte.
Bei einer Podiumsdiskussion in Wien berichteten zwei Freiwillige mit Behinderung, Erwin Buchberger (Grenzenlos - Interkultureller Austausch /ICYE Austria) und Elisabeth Stöhr (Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.v.), jüngst von ihren Erfahrungen beim Auslandseinsatz. Buchberger war 2012 in einer integrativen Schule in Lettland im Einsatz und kümmerte sich dort u.a. um EDV-Angelegenheiten. Die größte Herausforderung für ihn sei die Sprache gewesen, erzählte er, obwohl er sich mit Lern-CDs gut vorbereitet hatte. Stöhr half in einer inklusiven Schule in Tansania im Unterricht und bei Freizeitaktivitäten mit.
Das Fazit beider, das andere Freiwillige mit Behinderung zu einem Auslandseinsatz motivieren soll: "Ich würde es wieder machen."
Mit am Podium saß Barbara Eglitis von der österreichischen Organisation "Grenzenlos", die schon bisher inklusive Einsätze innerhalb Europas vermittelte und von "WeltWegWeiser" als erste Partnerorganisation gewonnen werden konnte. "Dank des neuen Pilotprojektes können wir unsere Einsätze nun ausweiten", freute sich Eglitis, wies aber auch darauf hin, dass jeder Einsatz individuell geplant und betreut werden muss.
"Nicht jedes Projekt und jede Region passt für jeden, unabhängig von der jeweiligen Behinderung." Ein Problem sei zudem, dass Menschen mit Behinderungen laut aktueller Gesetzeslage wichtige Leistungen wie das Pflegegeld oder geförderte Wohnplätze gestrichen würden, wenn sie für längere Zeit ins Ausland gehen wollen.
Lobende Worte fand ÖVP-Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg bei der abschließenden Diskussionsrunde: "Großartig, dass Menschen mit Behinderung, die selbst Empfänger von Hilfe sind, Freiwilligenarbeit leisten und helfen können! Das ist ein wichtiger Paradigmenwechsel."
(Info zum Pilotprojekt "Inklusive Freiwilligeneinsätze":
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