Der Familienverband ist auf der Suche nach Patenfamilien. "Die Teilnahme soll sich gut in den Familienalltag integrieren lassen. Verstehen sich die Kinder, finden meist auch die Eltern schnell ein Gesprächsthema", so die KFÖ-Vizepräsidentin.
Der Familienverband ist auf der Suche nach Patenfamilien. "Die Teilnahme soll sich gut in den Familienalltag integrieren lassen. Verstehen sich die Kinder, finden meist auch die Eltern schnell ein Gesprächsthema", so die KFÖ-Vizepräsidentin.
KFÖ-Vizepräsidentin Kernthaler-Moser wirbt zum Weltflüchtlingstag für Patenschafts-Projekt "Familien für Familien"
"Fürchten Sie sich nicht vor den geflüchteten Menschen, sondern lernen Sie diese kennen": Diesen Appell richtete Irene Kernthaler-Moser, Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes (KFÖ), anlässlich des Weltflüchtlingstages (20. Juni) an die Bevölkerung.
Sie warb für das vom Familienverband 2016 mit Unterstützung des Familienministeriums initiierte Projekt "Familien für Familien".
Österreichische Familien übernehmen dabei eine einjährige Patenschaft für geflüchtete Familien und planen mit ihnen gemeinsame Unternehmungen. Dies habe auch eine politische Dimension, betonte Kernthaler-Moser: Denn solche Erfahrungen und persönliches Kennenlernen "sind der beste Motor gegen Angst und Hass!"
Terroranschläge, wie sie kürzlich in London stattfanden, veranlassten die KFÖ-Vizepräsidentin zum Aufruf: "Wir dürfen uns als Gesellschaft nicht spalten lassen!" Auch Religion dürfe keine Gräben aufwerfen, "sondern soll uns verbinden", so Kernthaler-Moser.
Durch das Projekt "Familien für Familien" sollen die geflüchteten Familien einen Überblick bekommen, wie der Alltag in Österreich funktioniert. Denn eine Patenfamilie "kennt die tollsten Spielplätzen im Grätzel, kann einen guten Kinderarzt empfehlen oder niederschwellig Fragen zu Schule und Kindergarten beantworten".
Umgekehrt profitiere auch die Patenfamilie durch den Einblick in andere kulturelle und religiöse Traditionen. Oft sei dieses Projekt der einzige Kontakt zwischen zwei Familien mit solch unterschiedlichem Hintergrund gewesen, verwies Kernthaler-Moser auf bisherige Erfahrungen. Sie wünscht sich mehr derartige Schnittstellen: "Ich glaube, das ist der beste Weg, um Integration zu fördern und Vorurteile abzubauen", ist ihre Überzeugung.
Aktuell befindet sich der Projektdurchlauf in Wien im Endspurt, ein weiteres Projekt startet aktuell in St. Pölten. Hier ist der Familienverband gerade auf der Suche nach Patenfamilien. Bei der Vermittlung wird u.a. auf das Alter der Kinder geachtet: "Die Teilnahme soll sich gut in den Familienalltag integrieren lassen. Verstehen sich die Kinder, finden meist auch die Eltern schnell ein Gesprächsthema", so die KFÖ-Vizepräsidentin.
Ungewiss sei die Zukunft des Projekts in Wien: "Derzeit sind wir auf der Suche nach einer Finanzierung für 2018 im Großraum Wien, wir würden auch gerne nächstes Jahr wieder an zehn Flüchtlingsfamilien passende Paten vermitteln." Kernthaler-Moser forderte die Politik auf, nicht zuzulassen, "dass die Stimmung kippt und sich eine flüchtlingsfeindliche Haltung durchsetzt". (Info: https://www.familie.at)
Kath. Familienverband
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