Die EU entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Friedensprojekt, zuerst zwischen den Erzfeinden Deutschland und Frankreich. Der Hass zwischen den beiden hat ein Ende gefunden. Warum sollte dasselbe nicht auch am Balkan möglich sein?
Die EU entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Friedensprojekt, zuerst zwischen den Erzfeinden Deutschland und Frankreich. Der Hass zwischen den beiden hat ein Ende gefunden. Warum sollte dasselbe nicht auch am Balkan möglich sein?
Antworten in der Zeitung HEUTE am 13. Jänner 2023.
Anfang der 70er-Jahre hatte ich einen Mitstudenten aus Kroatien. Sein Hass auf die Serben war Dauerthema. Ich sagte ihm immer wieder: Das wird blutig enden! Und so kam es in den 90er-Jahren: Die schrecklichen vier Balkankriege mit zahllosen Opfern und Flüchtlingen. Bis heute sind die Wunden nicht wirklich verheilt, wie die gegenwärtigen Spannungen in der Region zeigen. Wann wird es endlich eine für alle friedliche Zukunftslösung geben? Oder bleibt es beim Hass ohne Ende?
Am 6. Dezember des Vorjahres fand in der albanischen Hauptstadt Tirana eine große EU-Konferenz mit den Staaten des Westbalkans statt. Ziel und Zweck war es, diesen Ländern eine klare Vision für eine Zukunft innerhalb der EU zu versichern. Österreich spielt hier seit langem eine wichtige Rolle der Vermittlung. Die Flüchtlingskrise, der Krieg in der Ukraine und gegenseitige Spannungen haben dieses Projekt seit Jahren verzögert. Die EU entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Friedensprojekt, zuerst zwischen den Erzfeinden Deutschland und Frankreich. Der Hass zwischen den beiden hat ein Ende gefunden. Warum sollte dasselbe nicht auch am Balkan möglich sein? Es wäre ein Sieg für alle!